Samstag, 9. Juni 2012

Teil 5 [Sonntag]




Der Tag der Rückfahrt war gekommen. Wir hatten schon ziemlich spät, als ich mit gepackten Koffern und meiner Familie an der Rezeption stand. Wir checkten aus und machten uns aus den Weg zum Zug. Ich war noch nie mit dem Zug gefahren und ich hatte Angst.

Zu meiner Erleichterung war die Fahrt nach 5 Stunden endlich zuende und ich setzte mich beruhigt ins Taxi, das uns nach hause fuhr, bzw. mich und Nina zur Alten Drahtzieherei.
,,Aufwachen Kinder." hörte ich meine Mutter sagte, ,,Ihr müsst aussteigen."
Ich wollte nicht. Ich war zu müde, ich hatte gerade so was schönes geträumt, aber ein gutes hatte es ja. Ich sah Basti wieder. :)

Wir stiegen aus und ich begam einen halben Herzinfarkt.
,,Oh mein Gott." sah ich meine Schwester verdutzt an, die natürlich nicht verstand warum ich so geschockt war. ,,Was ist denn?"
,,Hast du dir mal die menge an Fans angeguckt? Das sind ja geschätzte 200 Menschen."
Wir stellten uns an und warteten. Wir warteten ungefähr 2 Stunde, bis diese beschissene Tür endlich auf ging. So an sich fand ich das Warten garnicht so schlimm, aber meine Schwester musste 5 mal auf die Toilette und hat rumgequängelt.
,,Aua, spinnt ihr?" sagte ich genervt, weil schreihende Mädchen von hinten quätschten und drengelten wie sonst was. ,,Leute, er ist auch nur ein Mensch. Was macht ihr so ein Theater?" meckert ich rum. ,,Was willst du denn?"
,,Nix von dir." antwortete ich.
,,Willst du stress oder was?" muckte ein hochnäsiges Mädchen rum.
,,Vanessa nicht streiten." rief meine Schwester von unten.
,,Vanessa nicht streiten." äffte sie meine Schwester nach.
,,LASS MEINE SCHWESTER AUS DEM SPIEL." rief ich und schupste sie so sehr, dass sie auf den Boden fiel, ich bückte mich über sie und sagte ironisch: ,,Oh. Das tut mir jetzt aber leid. Tuts denn sehr weh?"
Ich wurde von hinten gezogen. ,,Leute, gehts euch gut? Ihr 2 kommt jetzt aus der Schlange raus und stellt euch hinten an."
,,Komm Nina." sagte ich und nahm sie an die Hand. Meine kleine Schwester wurde schon histerisch und bekam angst, dass wir Basti's Konzert verpassen würden.
,,Ruf doch Basti an, dann lässt er uns rein." schlug Nina vor. Das hätte sie lieber nicht gesagt. Eine große Mädchengruppe guckte mich mit großen Augen an.
,,Was laberst du? Ich hab doch nicht Basti's Nummer." guckte ich meine Schwester verlogen an.
Alle Mädchen, die uns zuhörten, lachten laut. ,,Möchtegern Fans." sagte ein Mädchen und alle anderen lachten noch lauter. Dann reichte es mir. Ich nahm mein Handy und wählte Basti's Nummer. Wie die mich anschauten, als ich sagte: ,,Heey Basti, ich steh hier draußen. Kannst du uns bitte rein lassen?"
Ich hörte wie sie tuschelten und lästerten.
Als ich dann ein Schritt neben die Warteschlage machte und nach vorne guckte, sah wie lange es noch dauern würde und lächelnd sagte: ,,Dann noch viel Spaß. In 30 Minuten dürft ihr dann auch rein."
Ich ging zum Hintereingang und ließ mich von Basti reinholen. Die Gesichter von den Fans waren einfach zu gut. Meine Schwester die ich natürlich mit rein nahm, lachte Basti an und guckte dann begeistert durch den Saal.
,,Was war denn da draußen los?" lachte Basti mich an.
,,Schöne Begrüßung" lachte ich zurück, ,,Deine tollen Fans haben mich ausgelacht, als [...]" erzählte ich ihm die Geschichte.
,,Tja. Man kann sich seine Fans leider nicht aussuchen."
,,Mich hast du aber ausgesucht." grinste ich ihn an.
Basti erklärte mir mit süßer Stimme: ,,Du bist kein Fan, du bist eine Freundin."
,,Und was ist mit diesem hier? Der Fan ist doch toll oder?" lächelte ich und hielt meine Schwester in die Luft.
,,Sehr süß." antwortete Basti, ,,Huckepack?" fragte er meine Schwester, die die Frage mit einem Freudestrahl bejate.
Basti lief mit Nina durch den Saal, dass ein paar Leute, die das Fest organisierten, zuguckten, war ihm egal, so sah es zumindest aus.
,,Ey Bascht." rief ich ihm mit einem Lachen zu. ,,Du wärst bestimmt ein sehr guter Vater."
,,Will ich doch mal hoffen." sagte er so betont, dass es eingebildet klang.
,,Haha. :D"
,,Hör mal. Was soll das den heißen?" kam er zu mir und setzte meine Schwester von seinen Schultern.
,,Öhm nix. Bitte tu mir nix. Ich will noch weiter leben." lachte ich.
Ich ging ein Schritt zurück, aber Sebastian schupste mich hinter einen Vorhang, der an der Seite der Bühne war. ,,Ey was soll das? :D"
,,Ey. Ey. Immer ey." lachte er zurück.
Er kam mir hinterher. Ich wollte gerade wild um mich schlagen, weil ich so tun wollte, als würde er mir etwas antun, aber da hielt er schon meine Arme in seinen Händen.
,,Deine Hände sind ja weich wie ein Baby Popo." lächelte ich in erstaunt an. ,,Und wo wir gerade dabei sind, ich hab gehört, deine Lippen sollen genau so weich sein." versuchte ich meine Arme frei zu kriegen. ,,Hättest du wohl gerne, wa?" lachte er mich böse an. ,,Richte mal ein Danke an die aus, die das behauptet haben. :) Woher wollen die das denn wissen?"
,,Steht im Internet, hab nachgeguckt."
Basti starrte mich dumm an, ,,Du hast meine Lippen gegoogelt?"
,,Oh gott Basti, ich hab nicht deine Lippen gegoogelt, ich hab deinen Namen bei Google eingegeben." machte ich ihn dumm an.
,,Willste Frech werden?" sagte er und lies meine Hände los.
,,Nein." guckte ich traurig zum Boden.
,,Ich mag freche Mädchen." lachte er mich nett an.
Ich schaute ihn an und er kam näher.

Ich spürte seinen Atem, seine Augen funkelten, sein Duft war angenehm schön und seine Lippen.. Ob seine Lippen weich sind, das würde ich in ein paar Sekunden erfahren.
Ich schloss meine Augen, als ich den schreih meiner Schwester hörte: ,,AAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!" ,erschrak ich und lief an Basti vorbei.
Hundert, wenn nicht tausend schreihende Mädchen kamen auf mich zu.
Ich schnappte meine Schwester und lief hinter die Bühne.
Was dachten sich die Menschen dabei? Um ein Haar hätten sie ein 5-jähriges Mädchen plattgelaufen.
,,Basti?" rief ich.
,,BAAAASTI." sagte meine Schwester mir nach.
,,Hallo meine Lieben Fans. Ich freue mich, dass ihr alle gekommen seid."
Ich ließ Nina los, ich war fassungslos.

Die ganze Zeit saß ich im hinterem Bereich der Bühne., ich konnte weder Basti noch die Fans sehen und sie konnten mich auch nicht sehen. Zwischen uns war ein roter, großer Vorhang.
Und meine Schwester.. Meine Schwester. :o
,,Nina?"
Ich konnte nichts machen. Nach vorne, vor die Bühne hätte ich nicht gekonnt, weil mich dann alle oder einige Fan gesehen hätten und dann wüssten alle bescheid.
Ich spielte mit meinem Handy und schrieb sms mit meiner besten Freundin. Die Musik hab ich nur leicht gehört, weil ich sie zum Großteil ignorierte, da ich sauer auf Basti war.


,,So Leute, es tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen. Habt noch viel Spaß bei der Feier. Tschüss."

Basti kam hinter die Bühne. ,,Ach da bist du."
,,Ja wo denn sonst?!" sagte ich mir unfreundlicher Stimme.
,,Ich dachte du wolltest ins Puplikum gehen und zugucken" sagte er immernoch mit einer netten Stimme.
,,Ja wie denn? Du bist doch weggelaufen. Du hast mich hier einfach stehen gelassen. Wär ich jetzt vor die Bühne gegangen hätte es Gerüchte gegeben, dass zwischen uns was läuft, weil ich hinter der Bühne war. Und wo ist überhaupt Nina?"
schrieh ich ihn schon fast an.
,,Jetzt beruhig dich doch erstmal. Du hättest doch durch die Kabienentür gehen können und dann hintenrum."
,,Basti, woher soll ich denn wissen wie und wo ich rauskomme? Hast du jetzt Nina gesehen oder nicht?"
,,Ne hab ich nicht." antwortete er  unverständnisvoll, als ich ging.
Der Konzertsaal war nur noch halb so voll wie wärend des Konzertes. Ich suchte überall Nina. Ich fragte mich durch, ob irgendjemand ein kleines Mädchen gesehen hätte.
,,[...] ungefähr so groß und braune Haare." erklärte ich ihnen, aber keiner hatte sie gesehen.

,,Entschuldigung Leute, tut mir leid, dass ich euch beim feiern störe." Basti stand auf einmal auf der Bühne. ,,Ich suche ein kleines Mädchen." Er erklärte eigentlich das gleiche, was ich den Leuten erzählt hatte. ,,Hat sie vielleicht jemand gesehen?"
,,Hier." rief eine alte Dame und zeigte mit der Hand in die Luft.
Ich drängelte mich durch die Menschenmenge und lief so schnell wie möglich zu dieser Dame. Hoffendlich ist sie es, dachte ich mir.
,,Nina. Was machst du hier?" sagte ich erleichtert.
,,Irmtraud hat mir eine Cola geschenkt."
Wie sich rausstellte war Irmtraud die nette Dame, die auf Nina aufgepasst hatte.
,,Danke, dass sie einen Blick auf meine Schwester gerichtet haben. Soll ich ihnen das Geld für die Cola wieder geben?"
,,Nein, das musst du nicht, aber pass nächstes Mal besser auf deine Schwester auf!"
Ich ließ Nina noch das Getränk austrinken und ging dann mit ihr aus dem Konzertsaal.
,,Was machen wir hier?" drängelte meine Schwester.
,,Warten." antwortete ich. Worauf wusste ich selber noch nicht.
,,Wann kommt Mama denn, um uns abzuholen?" fragte Nina müde.
Darauf antwortete ich dann: ,,Wir müssen sie anrufen und dann müssen wir noch warten bis sie hier ist."
Nach dem Gespräch rief ich meine Mutter an und klärte mit ihr, dass sie uns abholt und sie in ein paar Minuten da ist.

Wir gingen auf den Parkplatz, vor das Gebäude und warteten.
,,Ach hier seid ihr." rief Basti uns zu und überquerte die Straße.
,,Jo." sagte ich knallhart und drehte mich weg.
,,Was ist denn los, Vanessa? Es tut mir leid, dass ich dich stehen gelassen hab, aber ich musste auf die Bühne."
,,Im Urlaub hast du noch behauptet, du könntest das Konzert absagen und jetzt können deine Fans nicht mal eine Minute warten?"
Jetzt sagte Basti nichts mehr. Er guckte mich die ganze Zeit nur an. Zum Glück wurde ich davon erlöst, als meine Mutter um die Ecke kam.
Ohne etwas zu sagen, wollte ich ins Auto steigen.
,,Willst du mir nicht wenigstens noch tschüss sagen? So schlimm war das nun auch wieder nicht."
Ich warf einen wütenden Blick nach hinten und schloss die Tür.

,,Was war da denn los, Vanessa?" fragte meine Mutter.
,,Nichts. Alles ist gut." antwortete ich. Sie musste ja nicht alles wissen.
Die ganze Fahrt lang schaute ich aus dem Fenster und dachte nach. Ich überlegte, ob es wirklich gut war mit einem berühmten Jungen befreundet zu sein, dem 100 Mädchen hinterher schreihen.
Ich holte mein Handy raus und schrieb:

Ich kann das nicht!
Ich wusste nicht, ob es richtig war diese Sms abzuschicken, aber ich wusste nicht weiter. Wenn das schon so anfing, wie sollte es weiter gehen?
Mir kam die Fahrt ewig vor, aber endlich waren wir zuhause angekommen.
Meine Mutter schloss die Haustür auf und ich lief direkt in mein Zimmer.
Ich schloss die Tür ab, drehte die Musik auf und schmiss mich auf meine Couch.

http://www.youtube.com/watch?v=diUV6u5ppZ4

Ich lag einfach da und sang mit. Ich wusste, dass ich nicht singen konnte, aber das war mir egal.
,,...I'm a millon Miles from you..."
Ich hätte dieses Lied nicht hören sollen.
Bei diesem Lied musste ich immer an meine Oma denken. Sie war auch 1 Millionen Meilen von mir entfernt.
Ich nahm das Couchkissen und schmiss es gegen die Wand. ,,Scheeeeeeiße" schrieh ich und sprang auf. Die Uhr, die ich mal von meiner Tante geschenk bekommen hab war runter gefallen. ,,Fuck." schrieh ich wieder und trat gegen das Bett.
Ich schmiss aufs Bett, so das mein Gesicht auf dem Bett lag.
,,Wieso immer ich?" nuschelte ich in mein Kopfkissen. ,,WIESO IMMER ICH?"
Eine lange Zeit verweilte ich so und schluchzte vor mich hin, bis ich mich zusammen riss und aufstand. ,,Meine Fresse." sagte ich, als ich in den Spiegel schaute. Immernoch rollten mir ab und zu Tränen über meine Wangen. Ich ging zum CD Recorder und tat eine andere CD rein.
http://www.youtube.com/watch?v=Llwd0vjAtzw

Ich zog mir Schlafsachen an und legte mich in mein Bett.
Während die Musik lief, schlief ich ein.

,,Hey Basti. Du bist auch hier?" 
,,Ja natürlich. Das Fest soll der Knüller sein, hab ich gehört." lächelte es mich an. ,,Darf ich dich um einen Tanz bitten?"
,,Charmeur." lächelte ich zurück und er nahm meine Hand.
Eng umschlungen tanzten wir das ganze Lied lang.
,,Du siehst gut aus." flüsterte ich ihm ins Ohr.
,,Danke, du aber auch." sagte er und küsste mich auf die Stirn.


Nach dem das Lied zu ende war, gingen wir ans Buffet.
,,Oh mein Gott Basti. Wie viel nimmst du?" lachte ich.
,,So viel wie ich esse." grinste er mich an.


Wir verbrachten den ganzen Abend zusammen und um Mitternacht führte Basti mich aus der Menschenmenge an einen stillen Fluss.
,,Wow. Richtig schön hier." 
,,Genau so schön wie du." sagte Basti und küsste mich.

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