Montag, 4. Juni 2012

Teil 2 [Donnerstag]



http://www.youtube.com/watch?v=YBz9dxe_kAE  könnt ihr beim Lesen hören, als Soundtrack :) ♥
(Zwischendurch kommt dann ein anderer Link, den könnt ihr dann an der Textstelle hören.)


Als der Wecker um 7:00 Uhr klingelte, war ich schon im Bad und machte mich fertig. Als ich dann fertig war und raus gehen wollte, erinnerte ich mich an den Zettel mit der Nummer. Ich nahm ihn schnell und rannte zum Aufzug.
Unten angekommen ging ich im zügigem Gang zur Rezeption und sagte:
,,Guten Morgen, haben sie hier vielleicht ein Telefon, mit dem ich kurz telefonieren kann?" Kurz darauf antwortete ein junger Mann: ,,Ja, aber natürlich. Hier links. Dann müsstest du eben rumkommen." Das lies ich mir nicht zweimal sagen. Ich brauchte jemanden zum reden. Also wählte ich und kurz darauf erklang eine freundliche Frauenstimme: ,,Hallo, wer ist denn da?"
Ich schluckte und antwortete dann: ,,Ehm hallo. Hier ist Vanessa. Ist der Basti vielleicht da?"
Zum Enttäuschten meinerseits war er nicht da, stattdessen wurde ich gefragt, ob Basti irgendwas ausgerichtet werden sollte. Das verneinte ich aber schnell.
,,Wo ist er denn?"
,,Du, Sebastian kommt erst in einer Woche wieder. Er ist mit einem Freund in den Urlaub gefahren."
Nachdem das Gespräch beendet war bedankte ich mich noch höflich und ging dann richtung Ausgang.
Ich schaute auf mein Handy und bemerkte nicht, dass mir jemand entgegen kam. Erst nachdem ich mit dem Kopf irgendwo gegen geknallt war, erhob ich ihn.
,,Tut mir l-l-leid." sagte ich stockend und war verwundert, wer vor ihm stand.
,,Was machst du denn hier?" frage Basti.
,,ehm. ich übernachte hier im Hotel?!" sagte ich muffig.
,,Nicht zu höflich. Ich hab ja nur gefragt." Basti musste lachen.
,,Sorry" Jetzt lachte auch ich.
,,Hast du schon gefrühstückt?" lächelte er mich an.
,,Nö. Wir können da drüben, auf der anderen Straßenseite in das Restaurante gehen, da gibts Frühstücksdings da." grinste ich.
,,Ah okay. Dann weiß ich ja jetzt bescheid über das Frühstücksdings da!"
Basti wurde von mir geschupst.
,,Ey.. :D"


http://www.youtube.com/watch?v=PYp0GVzmLgY

Im Restaurant setzten wir uns an einen Tisch und bestellten uns Essen.
,,Wieso bist du schon so früh wach, Basti? Wir haben doch erst 8:00 Uhr."
,,Du musst wissen, mein Kumpel und ich,wir sind zusammen hier und wir haben uns ziemlich gezofft und deswegen kann ich nicht wirklich gut schlafen. Und wieso bist du schon so früh wach? Schlecht geschlafen?"
,,Oh ja. Das dein Kumpel auch hier ist, hab ich schon von deiner lieben Mutter erfahren. Du solltest echt mal an dein Handy gehen, wenn du mir schon deine Nummer da lässt, du Dummkopf." sagte ich und grinste frech.
Basti hingegen zog eine Augenbraue hoch und fragte neugierig: ,,Was hast DU denn mit meiner Mutter zutun?"
,,Eigentlich garnix, aber nachdem ich bei dir angerufen hatte ging deine Mailbox ran und da hast du diese Nummer gesagt und die hab ich dann auch angerufen. Und da ist..,, ,,Jaja ich weiß schon..meine Mutter ran gegangen."
Wir mussten beide anfangen zulachen.
,,Ah da kommt ja unser Essen." freute sich Basti
,,Yeay." stimmte ich zu und lachte ,,Wie du dich über dein Essen freust."
,,Aber eins musst du mir immer noch verraten. Wieso hast du letztens so doll geweint und bist so schlecht drauf?" erfragte er sich.
,,Wer sagt denn, dass ich dir das verraten muss?" murmelte ich und guckte auf meinen Teller.
,,Da ist doch irgendwas, was dich bedrängt. Du bist schlecht drauf, hast geweint, bist unhöflich zu anderen Leuten.. Und jetzt guckst du mich noch nicht mal mehr an. Bitte Vanessa. Sag es mir. Das bist du mir echt schuldig."
,,Wieso bin ich dir das schuldig? Wieso bist du überhaupt aufgetaucht? Und woher weißt du meinen Namen, ich hab ihn dir nicht gesagt!"
,,Tut mir leid. Ganz ruhig. Alles ist gut. Dann erzählst du es mir eben nicht. Wenn du es nicht willst, dann lass es. Nur manchmal sollte man über seine Probleme reden.."
,,ICH HAB KEINE PROBLEME UND AUCH WENN, WAS HAST DU DAMIT ZUTUN?" schrieh ich und stand auf. Daraufhin packte er mich am Arm und sagte leise: ,,Setzt dich hin, bitte, weglaufen ist keine Lösung."
Ich setzte mich hin und Basti setzte fort: ,,Wenn ich gehen soll sag es ruhig. Ich bin nur aufgetaucht, weil ich dich kennenlernen wollte." Ich guckte dumm. ,,Ehrlich, das kannst du mir glauben....Und wie ich zu deinem Namen kam..Deine Mutter hat dir mal was zugerufen, irgendwas von: Vanessa hier sind wir."
Jetzt sagte ich nichts mehr und stocherte nur noch in dem Essen rum.
Basti stand auf und sagte mit leicht trauriger Stimme: ,,Es ist wirklich besser wenn ich jetzt gehe." Er war sich nicht sicher, ob ich es überhaupt gehört hatte. Einen 20 Euroschein legte er auf den Tisch und ging. Noch immer saß ich da. Sogar als ein Kellner kam und fragte, ob ich noch etwas haben möchte, antwortete ich nicht.

Irgendwann nahm ich meine Sachen und ging. Die 20 Euro ließ ich auf dem Tisch liegen. Rückgeld wollte ich keins haben, war eh nicht mein Geld.
Im Hotel angekommen, kam mir meine kleine Schwester entgegen. ,,Vanessa, guck mal was ich eben am Strand gefunden hab." sagte sie und hielt mir eine Muschel hin. Ich grinste kurz und ging weiter. In meinem Zimmer legte ich mich aufs Bett und guckte an die Decke. Langsam und ohne den Blick von der Wand abzuwenden holte ich mein Handy aus der Hosentasche. Dann suchte ich was in meinem Zimmer. Nach kurzer Suche hatte ich den Zettel von Basti in der Hand. Dann telefonierte ich:
,,Hallo?" kam von der anderen Seite der Leitung.
,,Ehm. Ja. Heey." stotterte ich vor mich hin.
,,Vanessa?"
,,Tut mir wirklich leid wegen eben. Ich muss mit dir sprechen. Wo bist du gerade?" sagte ich schnell. Ich hörte mich schon fast verzweifelt an.
,,Ich bin am Strand!" Seine Verwirrung konnte man genau raushören.
Ohne noch etwas zu sagen und ohne sich zu verabschieden legte ich auf und rannte aus der Zimmertür. Ich rannte die Treppen runter und den Ausgang hinaus.
Am Strand angekommen guckte ich mich um. Wo ist er?
Ich ging im schnellem Schrittempo den Strand endlang, dann fing ich wieder an zu rennen. Da war Basti. Ich rannte immer schneller. Ich war so verzweifelt.
Außer Puste lief ich Basti direkt in die Arme, als würden wir uns schon seid Jahren kennen.
,,Okay?!" sagte Basti erschrocken. Ich guckte ihn an und legte dann meinen Kopf auf seine Brust: ,,Es tut mir leid."
Er legte seine Hand auf meinen Kopf und sagte leise: ,,Ist schon okay."
Nach einiger Zeit ließ ich Basti los und fing an zu gehen. Basti ging die ganze Zeit neben mir.
Nach ungefähr einer halben Stunde sind wir an der Brücke angekommen, von der Basti mir mal erzählt hat.
Basti führte mich zu einem Fernglas in das man Geld reinwerfen muss. Er nahm 50 cent und hielt mir das Fernglas hin.
,,Glaubst du mir jetzt?" fragte er grinsend.
,,Wow." war das einize was er zu hören bekam.
Basti setzte sich auf, die daneben stehende, Bank und guckte in die Weltgeschichte.
Ich setzte mich neben ihn und fing an zureden:
,,Letzte Woche Samstag ist meine Oma gestorben. Wir waren wie beste Freunde. Wir haben uns super verstanden und dann wurde sie aus meinem Leben gerissen." Basti sah wie schmerzverzerrt mein Gesicht war. ,,Und dann war ich schlecht drauf, hatte zu nichts Lust und darauf hin hat mein Freund schluss gemacht.... Ich streite mich nur noch mit meiner Mutter und meine Tante will nichts mehr von mir wissen, weil ich mal ein Erbstück von ihr kaputt gemacht hab." Vanessa schluchste. ,,Es war doch keine Absicht. Wieso muss das immer mir passieren? Ich kann nicht mehr. Wieso immer ich, wieso nicht an..." ,,pssst!" wurde ich unterbrochen. Ich senkte meinen Kopf auf Bastis Schoß. Basti war bei mir. Er saß einfach da und gab mir das Gefühl, ich werde beschützt. ,,Alles wir gut." versucht Basti mich zu beruhigen.
Aufeinmal klingelte mein Handy. Ich nahm es und ging ran. Aber statt zu antworten, hielt ich es nur an mein Ohr. Basti nahm das Handy: ,,Hallo? Hier ist Sebastian Wurth. Wer ist da?"
,,Was machen sie an dem Handy meiner Tochter?" fragte meine Mutter erschrocken.
,,Keine Sorge. Ihrer Tochter geht es gut, aber sie ist gerade nicht in der Lage zu reden. Soll ich ihr irgendwas ausrichten?"
,,Ja, danke. Sag ihr bitte, dass wir schon 9:00 Uhr haben und die Beerdigung ihrer Oma in einer Stunde anfängt."
. . .
,,Tschüss."
Ich hatte das Gespräch verfolg aber wusste, dass ich nicht in der Lage dazu war.
Er legte das Handy auf Seite und flüsterte Vanessa ins Ohr: ,,Vanessa, ich soll dir sagen, dass du in einer halben Stunde am Hotel sein sollst. In einer Stunde ist die Beerdigung."
,,Ist mir egal. Ich geh nicht hin."
Basti lehte sich nach hinten und atmete laut aus. Er nahm mein Handy und fing an zu schreiben:

Hallo Mama,
Ich werde nicht kommen.
Bitte hab verständnis.
Hab dich lieb :)
Vanessa

'Ne Zeit lang verweilten wir so, bis Basti auch einen Anruf gekam.
Ich konnte mithören, was Basti zu der anderen Person sagte, auch wenn er sich einige Meter entfernt hatte.
,,Was willst du?"
,,Lass mich in ruhe."
,,Kannst alleine nachhause fahren, ich bleib noch hier!"
,,Nein Felix. Verpiss dich einfach."
Dann legte er auf, kam zurück zur Bank und ich fing an zu reden:
,,Das war dein Freund, stimmts?" aber Basti antwortete nicht.
,,Darf ich dich mal was fragen Basti?"
Basti schaute mich erwartungsvoll an.
,,Wieso hast du dich mit deinem Spitznamen vorgestellt?"
,,Alle nennen mich so und mit alle, mein ich auch alle. Aufjeden Fall alle die mich kennen."
Ich war verwirrt:
,,Wie alle? Hast du soviele Freunde? Hört sich ja an wie 100."
,,Sag mal, guckst du DSDS?"
,,Ne so einen scheiß guck ich nicht. Da gehen nur Vollidioten hin. Das ist voll die Abzocke."
,,Ah Okay." sagte Basti und stand auf.
,,WIESO?" rief ich ihm nach. Hab ich irgendwas falsch gemacht?
Er drehte sich rum: ,,Nur Vollidioten gehen da hin... NUR..VOLLIDIOTEN."
Die Verwirrung stand mir förmlich ins Gesicht geschrieben.

Basti's und mein Weg trennten sich.
Ich schlich über die Brücke. Was hab ich falsch gemacht?
Ich nahm mein Handy: 9:30 Uhr
Dann suchte ich die Nummer von Basti und schrieb eine sms:

Wie kommst du jetzt auf DSDS?
Was hast du damit zutun und wieso bist du gegangen? Wer hat nochmal gesagt, dass weglaufen keine Lösung ist?
Jetzt bist DU MIR eine Erklärung schuldig!!!

Direkt nach dem Absenden kam eine Antwort:

Will ich dir nicht erzählen. Du bist ein Mädchen, dass mich so nimmt wie ich bin.
Ich muss nachdenken und ja..Weglaufen ist keine Lösung. Es tut mir leid, aber ich hab gerade echt keinen anderen Ausweg gesehen.
Die Erklärung bekommst du noch. Aber nicht jetzt!

Dann fing ich erneut an zuschreiben:

Falls du mir doch etwas Erkären willst dann komm zu meinem Hotel. Ich bin auf Zimmer 243.
Wenn nicht, melde dich einfach nicht mehr.
Danke!

Darauf kam keine Antwort mehr. Typisch Junge.
Bis zum Nachmittag schlenderte ich durch die Innenstadt.
Nachdem ich die ganze Stadt erkundet hatte, ging ich zurück zum Hotel, wo ich sofort auf meine Familie traf. Zum Glück hat mich keiner darauf angesprochen, dass ich nicht gekommen bin, nur mein Vater guckte ziemlich ernst, als wär er sauer auf mich.
Wir setzten uns in die Hotelcaffeteria und tranken Kakao.
,,Wer war dieser Sebastian am Telefon?" fragte meine Mutter neurigig. Sie hatte die Betonung so gewählt, als ob da irgendwas zwischen mir und Basti laufen würde.
,,Es war halt Sebastian." grinste ich sie an.
Meine Mutter hat wieder diesen bestimmen Blick aufgesetzt und daraushin sagte ich:
,,Nein, da läuft nichts, Mama!" Wir lachten beide und ich stand auf: ,,Ich geh jetzt hoch aufs Zimmer. Wenn noch was ist, ihr wisst ja wo ich bin." grinsend verließ ich den Tisch.

Mein Zimmer verließ ich nur noch zum Abendessen und dann legte ich mich schlafen.
Ich starrte auf mein Handy, dass neben mir auf dem Nachtisch lag, aber es machte keine Anstalten zu klingeln oder ähnliches. Ich bekam weder einen Anruf von meiner Freundin, noch eine sms.

Leise und Friedlich schlief ich ein.

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