Mittwoch, 20. Juni 2012

Teil 7 [Dienstag]



,,Morgen." sagte ich als ich von meiner Mutter geweckt wurde.
,,Guten Morgen." sprach sie mich an: ,,Wir wollen heute an die Bever, willst du mit?"
,,mh." sagte ich, weil ich noch im Halbschlaf war.
,,Wir haben schon halb 1, Vanessa."
Sofort guckte ich auf die Uhr. Oh mein gott, hatte ich lang geschlafen.
Ich sprang auf und ging ins Bad. Ich machte mich fertig und aß dann etwas Müsli. Kurz nachdem ich mit allem fertig war, klingelte das Telefon. Ich nahm schnell ab, meldete mich mit meinem Namen.. Ich hatte irgendwas interessantes an diesem Morgen erwartet, aber weder der Anruf war für mich, noch irgendjemand anderes wollte was von mir.
Nach langem Rumgestehe und DurchDieWeltGegucke hatte ich mich dann entschlossen wieder in mein Zimmer zu gehen und mich etwas hinzuchillen.

Ich war gerade oben angekommen und hatte meine Zimmertür halb geöffnet, hört ich meine Mutter nach mir rufen. Also änderte ich wieder meine Richtung und ging die Treppe runter.
,,Was ist los?" sagte ich, legte meine Arme auf das Treppengeländer und wartete auf eine Antwort.
,,Komm mal bitte runter, du hast Post bekommen." antwortete sie.
,,Post?!" wunderte ich mich. ,,Was für ein Brief und von wem?" ,fragte ich mich, sprang die restlichen Stufen runter und riss meiner Mutter den Briefumschlag aus der Hand.
Mit dem Brief lief ich zurück in mein Zimmer und lies mich auf einen Stuhl fallen.
Was ich zu lesen bekam, lies meine gute Laune verschwinden:


Hey Vanessa,

Ich wollte dir eigentlich nur das zurück bringen, was du bei mir vergessen hast. Und zwar deinen Brief. (Ist mit im Umschlag)
Natürlich hab ich ihn gelesen und ich bin mir dessen bewusst, dass du keinen Kontakt mehr zu mir haben willst. Ich weiß aber auch nicht wirklich was ich dir schreiben soll..

Du warst seid langem ein Mädchen was nicht schreihend hinter mir hergerannt ist. Du hast mich als normalen Menschen kennen gelernt und ich möchte nicht, dass das Ganze was wir uns zusammen aufgebaut haben an meiner Karriere kaputt geht.
Du hast immer gedacht, dass ich keine Zeit für dich haben werde, aber mit allen anderen Bekannten und Freunden bekomm ich das doch auch hin..Also wieso nicht auch mit dir?

Zu meinen Fans habe ich immer gesagt, dass ich nicht bereit für eine Beziehung bin, aber du hast mir gezeigt, dass ich vielleicht doch etwas Zuneidung zum Thema Liebe brauche.
Ich brauch dich, auch wenn du mir weh getan hast..
Das was gestern vorgefallen ist, kann ich nicht rückgänging machen, auch wenn ich das gerne machen würde.. Du hast mir klar gemacht, wie du mit deinen Gefühlen zu mir stehst..
Ich war gestern nicht mehr so gut drauf, genau so wenig wie heute. Ich hab gestern ein Konzert abgesagt, weil ich nicht in der Lage bin ein Konzert zu machen. Meine Gedanken sind die ganze Zeit bei dir. :/ Heute Abend hätte ich eigentlich auf der Bühne stehen müssen..
Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe. Ich wünschte, du würdest mir eine Chance geben und wir fangen alles neu an.

Bitte Vanessa, überleg dir das nochmal !
(Sorry, dass ich dir das nicht ins Gesicht gesagt habe, aber du hast mir einen Brief geschrieben, also schreib ich dir auch zurück.)

Basti :/


Ich schmiss den Brief auf meinen Schreibtisch. Ich erstarrte, weil ich nicht wusste was ich tun sollte. Sollte ich ihm zurück schreiben, einfach nicht antworten, ihn anrufen oder gar zu ihm gehen? Ich wusste es nicht. Genau so wenig wie ich wusste, ob Basti eine Antwort erwartete oder schon aufgegeben hatte. Ich kniff die Augen zu und wünschte mir: Bitte lass mich ihn nie gekannt haben.. Aber eigentlich mag ich ihn ja, sogar mehr als das.

Ich war schon früher schwer erziehbar gewesen, aber dass ich mich jetzt selber nicht mehr kontrollieren konnte, das machte mich fertig. Wollte ich ihn bei mir haben oder Abstand von ihm halten? Tat es mir leid, dass ich ihn verletzt hatte oder interessierte es mich nicht?
Ich wusste es nicht und ich verzweifelte an dem Gedanken, dass ich es nie rausfinden würde.
Dass meine Mutter mich mehrmals zum Essen runter bat, das ignorierte ich voll und ganz, ich musste mich noch nicht mal anstrengen um es ignorieren zu können. Ich war so sehr in meinen Gedanken versunken, dass ich so gut wie garnichts mehr mitbekam. Bei späteren Erklärungen wurde mir erzählt, dass sogar mein Vater in mein Zimmer gekommen war, aber selbst das hatte ich nicht mitbekommen. Ich träumte vor mich hin und dachte darüber nach, was ich aus meinem Leben ohne oder mit Basti machen würde. Ohne ihn wär es so wie immer, eintönig und langweilig. Mit Basti hingegen wär mein Leben zwar mit viel Trubel, aber mit viel Spaß verbunden. Es wär aufregend, spannend und ich würde sicher viel von Basti lernen, indem ich ihm beim Meistern von Konzerten ect. zuschauen würde.

Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich auf die Dauer so viele Leute um mich herrum aushielt, aber schließlich ist Basti der jeniger der berühmt ist und da würde mich sowieso keiner beachten. Ich wär zwar da, aber anderen würde ich sicherlich nicht auffallen. Basti ist DER Basti. Er ist der, den alle kennen, aber ich bin nur eine von vielen. Er hat mich gewählt und viele von seinen Fans würden mich umbringen, wenn sie erfahren würden, was ich Basti antu.
Über all diese Sachen machte ich mir Gedanken, wärend ich einfach nur da saß und Löcher in die Luft starrte.
Durch meine vielen Gedanken und Sorgen war ich sehr abwesend, aber um so aufmerksamer war ich dann die nächsten Stunden und hörte jedem zu, der etwas zu sagen hatte. Meine Mutter bekam Besuch von 'Tante Rosi' , wie wir sie immer nannten. Sonst wär ich immer in mein Zimmer geflüchtet oder zu Freunden gegangen, weil mal bei Rosi's vielen Gesprächsthemen (die ihr wirklich nie ausgingen) nie zu Wort kam. Aber heute war es anders. Ich wollte mich ablenken und hörte ihr aufmerksam zu, auch wenn mich kein Wort, von dem was sie sprach, interessierte. Auch meine Mutter kam kaum zu Wort und wenn es dann doch mal der Fall war, dann wurde sie oft mitten im Satz unterbrochen. Ich weiß echt nicht, ob ich es mit so einer Freundin aushalten würde.. Die Freundschaft zwischen den beiden war sowieso kompliziert und ich hatte schon vor langer Zeit aufgegeben sie zu verstehen.
Tante Rosi rede weiter vor sich hin, als ich nach gefühlten zehn Stunden Zuhören mich auf den Weg zu meiner Freundin machte. Ich hatte kurz mit ihr sms geschrieben und ausgemacht, dass ich zu ihr komme. Ich ging zufuß, weil sie nicht weit von mir wohnte. Ich überquerte ein paar Straßen und nach ungefähr fünf Minuten Fußmarsch war ich da.

,,Na." wurde mir die Tür geöffnet.
,,Heey." antwortete ich und wurde freundlich gefragt: ,,Alles klar?"
,,Passt schon." sagte ich, während ich mir die Schuhe auszog und in die Wohnung eintrat.
,,Das klingt aber nicht so gut." sagte meine Freundin.
Ein schnelles 'Hallo' rief ich in die Küche, in der sich Leona's Mutter befand und kochte, dann folgte ich Leona ins Zimmer.
,,Naja. Mein Leben ist halt nicht perfekt." setzte ich unser Gespräch fort.
,,Hä?" guckte sie mich an.
,,Damit du das verstehst müsste ich dir jetzt ziemlich viel erzählen." erklärte ich ihr und setzte mich auf ihr Bett, was fast immer mit rosa Bettwäsche überzogen war.
,,Ich hab Zeit." grinste sie mich an und rollte mit ihrem Schreibtischstuhl, auf dem sie saß, zur Bettkante.
,,Okay. Du wirst es mir sowieso nicht glauben." wahnte ich sie und fing an zu erzählen: ,,Als ich an der Nordsee war, wegen meiner Oma..Du weißt schon.. Da hab ich so einen Jungen kennen gelernt." Leona guckte mich grinsend an. ,,Aber dieser Junge ist nicht irgendein Junge." Ich guckte auf die Bettwäsche und betrachtete die kleinen Herzen die darauf waren. Ich musste es übers Herz bringen, ihr es zu sagen. ,,Ja und dann?" sagte sie neugierig.
,,Tut mir leid Leona, aber du kennst diese Person und wenn ich dir jetzt sage wie sie heißt, versprichst du mir nicht sauer zu sein?"
Sie nickte mit offenem Mund.
Ich zeigte mit dem Finger an die Wand, die voller Poster hing. Ich zeigte auf das größte was dort hing. ,,BASTI?" sagte sie erschrocken und stand auf.
,,Es tut mir leid." sagte ich und guckte sie ängstlich an: ,,Ich weiß du bist ein Fan von ihm und ich wollte dir auch echt nicht weh tun, aber ich dachte, du musst es wissen, du bist ja schließlich meine Freundin."
Ich dachte Leona würde sauer auf mich sein und nicht mehr mit mir reden wollen, da sagte sie plötzlich lachend: ,,Erzähl mir mehr. Es ist gerade so spannend."
Verwundert aber gleichzeitig lächelnd guckte ich sie an und erzählte ihr alles was auf der Nordsee und auch hier zuhause so vorgefallen war. Dass so Kommentare wie 'Wie kannst du dich mit dem streiten, Vanessa.' kommen, dass hatte ich schon vorraus sehen können. Ich sagte ja, Fans würden mich umbringen, wenn sie das erfahren.

2 Stunden später, nachdem ich ihr alles erzählt hatte, ich durfte kein Detail auslassen (sogar den Streit, mit jeder Kleinigkeit hatte sie aus mir raus gequätscht), wurden wir von ihrer Mutter zum Essen gebeten.
,,Mama, weißt du was Vanessa im Urlaub passie.. AUA." Ich tritt sie unterm Tisch. Was zwischen mir und Basti lief musste ja nicht jeder wissen. Ich grinste sie frech an und ich rede für sie weiter: ,,Ist nicht so wichtig, was mir im Urlaub passiert ist.. Aber die Lasagne ist sehr lecker."
Man bedanke sich bei mir und ich ging nach dem Essen wieder in Leona's Zimmer. Meine Freundin musste noch eben was klären und dann kam sie mir nach.
Wir chillten ein bisschen und redeten über alltägliche Mädchensachen. Wir wollten etwas für das Wochende planen und so guckte Leona in ihren Kalender: ,,Ey Vanessa du Dummkopf."
,,Was geht los darein?" sagte ich lachend und wartete auf eine Antwort.
,,Du hast am Wochenende Geburtstag. Wie konnten wir das vergessen und vor allem du?"
,,Oh ja." sagte ich, immer noch lachend. ,,Verdammt, hab ich ja mal übelst vergessen."

Nach dem wir bemerkt hatten, dass ich am Samstag Geburtstag habe, planten wir was wir an meinem Geburtstag machen würden.
Einfach alleine Zuhause abhängen, mit der Familie feiern, eine Party schmeißen..
,,Natürlich machst du eine Party, Vani. Du wirst 16. Du MUSST ne Party schmeißen." flete sie mich an. ,,Okay, okay." stimmte ich zu.

Wir überlegten wo und wie wir das mit der Party machten. Leona fragte ihre Mutter nach Erlaubnis und dann stand fest, dass meine Feier auf dem Hof Familie Höffner statt finden würde.

Wir waren ein paar Jahre hängen geblieben.. Wahrscheinlich luden alle seine Freunde über Facebook ein, aber wir machten es auf die altmodische Art und schrieben Einladungskarten.
Auf die Karten schrieben wir wo die Feier statt sinde würde: Auf Leona's Innenhof
Wann: 17:30 Uhr
[. . .]
Wir schrieben alles wichtige drauf, verpackten die Karten in Umschlägen und dann legten wir uns zusammen aufs Bett und schauten ein bisschen fern.
,,Oh Leona, wir haben schon spät. Ich glaub es ist besser wenn ich jetzt langsam gehe."
,,Och nö. Ruf doch deine Mutter oder deinen Vater an und frag, ob du hier übernachten kannst."

Ich rief Zuhause an, machte aus, dass ich bei Leona schlief und dann machten wir uns auch recht früh Bettfertig. Wir wechelten nur noch wenige Worter und wollten dann schlafen.
,,Nacht Schatzi." sagte ich zu ihr.
,,Nacht. Schlaf gut." grinste sie mich an und wir legten uns hin.
Aufeinmal lachte Leona los. Sie hatte keinen Grund , aber wer uns kannte, wusste damit umzugehen. Wir lachten ständig und überall, aber jetzt wollte ich schlafen: ,,Ey, Ich will schlafen." lachte ich mit.
Ich schloss meine Augen und versuchte trotz der langen Lache zu schlafen, ich erinnerte mich kurz daran, dass wir eigentlich zur Bever wollten, aber daraus nichts wurde, warum weiß ich nicht und dann gelang es mir einzuschlafen.








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Dort erfahrt ihr, wann ich neue Teile hochlade. :*



Sonntag, 17. Juni 2012

Teil 6 [Montag]



*Düüt Düüt Düüt Düüt Düüt*
,,Orr." sagte ich verschlafen.
Ich hatte vergessen den Wecker aus zu schalten.
Ich stand auf und schlich durch mein Zimmer. Ich schloss die Tür auf und ging die Treppen runter, in die Küche. Es war noch keiner wach.
Ich machte das Radio an und lies mich auf einen Stuhl fallen.

http://www.youtube.com/watch?v=zZaBm9o_oPQ

,,Partymusik am Morgen?!" fragte ich mich.
Ich schaute ein bisschen in der Küche herum, vielleicht würde ich ja was finden, womit ich mich beschäftigen kann.

Ich wollte gerade aufstehen und die Musik ausmachen, als ich bemerkte, dass es Basti war der da sang. Aber auch den wollte ich jetzt nicht hören. Ich schlich also weiter ins Wohnzimmer und machte den Fernsehr an. Da hörte ich Schritte: ,,Guten Morgen Schatz." sagte meine Mutter. Ich verdrehte meine Augen und dachte mir meinen Teil: ,,Hey."
,,Soll ich dir auch einen Kakao machen?" fragte mich meine Mutter. ,,Ja." grinste ich sie an.

Wir setzten uns an den Küchentisch, tranken unseren Kakao und sprachen über alle möglichen Dinge.
[. . .]
,,Musst du eigentlich noch Schulaufgaben machen?"
,,Mama, wir haben mitten in den Sommerferien und du fragst mich nach Hausaufgaben?"
,,Ja, man kann nie früh genug damit anfangen."
,,Falls du es mitbekommen hast, bekommen wir in den Sommerferien nie Hausaufgaben auf." Ich stand auf: ,,Ich geh in mein Zimmer."

,,The Time is right. To get good love tonite. We don't need no no no's, because we get to go." ging ich die Treppe hoch.
Im Hintergrund lachte meine Mutter. Mein Gott, ich wusste, dass ich nicht singen kann.

http://www.youtube.com/watch?v=hlsbTcPxZPc&feature=related

In meinem Zimmer angekommen setzte ich mich an den Schreibtisch, holte ein Blatt und einen Stift raus und fing an zu schreiben:

Lieber Basti,
Ich mag dich richtig doll. Auch wenn es am Anfang vielleicht für dich nicht so rüber kam.
Ich hab dich richtig in mein Herz geschlossen, aber manchmal frag ich mich wirklich, ob das mit uns richtig ist. Du hast gesagt, dass du angst hast, dass ich den Kontakt abbreche wenn du mir sagst, dass du berühmt bist.
Ich hab dir versprochen, dass ich nicht so ein Mensch bin. Ich hab dir gesagt, dass ich bleiben werde. Trotzdem mach ich mir Sorgen. Wir kennen uns noch nicht lange, aber wir haben uns schon oft gestritten. Ich glaube wirklich, dass du nicht viel Zeit für mich hast. Ich glaube jede Stunde ist bei dir getaktet. Du musst zu Autogrammstunden, Konzerten und du hast 1000 schreihende Mädchen hinter dir herlaufen.
Immer musst du zur rechten Zeit am rechten Ort sein.

Ich mag dich mehr, als du glaubst..Ich mag dich mehr, als 'Freunde' es normaler Weise tun..
 Ich weiß nicht wie du mit dem Gedanken umgehen wirst. :/

Vielleicht bist du für die Bühne und für die Aufmerksamkeit geschaffen, ich aber nicht.

Es tut mir leid, aber es geht nicht anders. Wir sollten unser Leben so leben, wie wir es vor unserer Bekannschaft gemacht haben. Nimm es bitte einfach so hin. Danke.

Vanessa!


Ich steckte den Brief in einen Umschlag, machte eine Briefmarke drauf und ging raus.
Ich lief die Straße runter, richtung Supermarkt, an einer Häuserreihe vorbei. Kaum jemand war um diese Uhrzeit auf der Straße.

Immer wieder schossen mir Momente meines Urlaubes durch den Kopf:
,,Du bist verdammt hübsch, weißt du das?"
Ich war mir sicher, dass er bei diesem Satz nicht gelogen hatte.
Ich setzte mich auf eine Bank und starrte den Briefumschlag an.
Wie kann sich sowas Falsches so gut anfühlen?
Wieso liebe ich einen Jungen, der mir nicht gut tut?

,,Ey Vanessa." hörte ich eine fröhliche Stimme nach mir rufen.
Ich schaute hoch. Erneut sprach jemand mit mir: ,,Was machst du hier?"
,,Oh heey Celina." sagte ich zu meiner Freundin und steckte den Brief in meine Jackentasche.
,,Was hast du da?" fragte sie neugierig. ,,Ach nix." sagte ich kurz und knapp. Ich wollte keine lange Gespräche führen, aber wie meine Freundin nunmal ist, quatschte sie mich voll: ,,Wieso hast du dich nicht mehr gemeldet? Du hättest mir wenigstens bescheid sagen können, dass du wieder da bist."
,,Ich bin erst gestern Abend wieder gekommen. Ich hätte dich heute angerufen, aber ich dachte du schläfst noch."
,,Ich war noch nie ein Langschläfer, das weißt du auch eigentlich, aber was mich wundert ist, dass du schon wach bist." erklärte sie mir.
,,Ja, ich konnte nicht schlafen und Zuhause war es langweilig."
,,Aber du bist sicher das alles okay ist?" Meine Freundin merkte, dass irgendwas nicht stimmte, weil ich eigentlich immer fröhlich war und viel redete.
,,Ja, kannst du mir glauben. Alles ist gut. Ich muss dann auch mal wieder los. Ich ruf dich heute abend an, okay?"
,,Ja okay. Wenn was ist, du weißt wie du mich erreichst.. Tschüss."
Langsam stand ich auf und ging auf die andere Straßenseite. An der Post war ich schon lange Zeit vorbei gelaufen.
Soll er den Brief wirklich lesen und dann denken, dass ich ihn die ganze Zeit vorgespielt hatte, dass ich mit seiner Berühmtheit klar gekommen war?

Ich ging die Straßen entlang und stieg dann in einen Bus ein. Ich wollte einfach alleine sein. Ich wusste nicht wohin ich fuhr und es war mir auch recht egal.

An der 6. oder 7. Haltestelle stieg ich aus. Ich schaute mich um, in der Hoffnung irgendwelche Schilder zu Entdecken, die mir weiter helfen würden.
Auch hier schlenderte ich durch die Gassen und machte mir über alles mögliche gedanken.
'Wipperfürth' .. Mein Herz blieb für einige Sekunden stehen. Ich war in Wipperfürth. Was ist wenn Basti mich jetzt sieht?
Ich schaute mich hektisch um. Wipperfürth ist groß. Wieso sollte ich so ein Pech haben, dass er mich genau hier trifft?
Ich hatte nicht die Kraft, jetzt Basti zu begegen. Ich wüsste nicht, was ich ihm sagen sollte, geschweige denn, wie ich ihm sagen sollte, dass ich ihn nicht mehr sehen will.
Ich setzte mich auf eine Treppe, die zu einem Hauseingang führte.
Ich nahm mein Handy und rief Basti an. Auch wenn ich nicht direkt wusste, was ich sagen sollte, musste ich mich mit Basti treffen, denn ich musste schließlich eine wichtige Angelegenheit klären. Nach langem Düten erklang endlich eine Stimme: ,,Vanessa?"
,,Heey. Hast du Zeit, damit ich zu dir kommen kann. Ich muss dir was erzählen."
,,Ne, ich hab leider keine Zeit. Ich muss jetzt gleich auf die Bühne."
,,Aha." sagte ich desinteressiert.
,,Aber du kannst ja vorbei kommen. Ich bin hier in Hückeswagen. Mein Auftritt findet draußen statt."
,,mh. Ja. Dann noch viel Spaß. Tschüss."
Ich nahm den Hörer vom Ohr und hörte Basti noch sagen: ,,Ich hoffen du k..."
Dann hatte ich aufgelegt. Genau damit kam ich nicht klar. Er hatte keine Zeit für mich.
Ich war schon mehr auf mich sauer, als auf Basti.. Wie konnte ich mich auf so einen einlassen?

Ich stieg in den nächsten Bus ein, der nach Hückeswagen fuhr. Ich wollte einfach nur nach hause, auf das Konzert wollte ich auf keinen Fall! Schon letztes Mal hatte er mich nicht wirklich beachtet. Ich hatte das Gefühl, dass Basti seinen Fans mehr Aufmerksamkeit schenkte als mir.
Ein paar Minuten später stieg ich aus dem Bus aus. Ich musste durch eine große Menschenmenge. ,,Bor Leute, lasst mich doch mal durch, ich will nur nach hause." machte ich drängelnde Leute an.
Ich wusste, sie hatten nichts mit meiner Laune zu tun, aber sie bekamen es trotzdem in diesem Moment ab.
Die Menschenmenge wurde immer enger. Ich fragte mich, ob ich es noch am selben Tag nach Hause schaffen würde.
Warum sind hier so viele Leute? Noch nie war auf einer Kirmes so viel los.

Aufeinmal hörte ich einen leisen Gesang.
,,Nein, bitte nicht." sagte ich und guckte auf den Boden. ,,Nicht jetzt!"
Ich ging an den Straßenrand, wo sich nicht ganz so viele Menschen befanden.
Ich näherte mich der Bühne, um sicher zu gehen, dass es sich um die Person handelt, die ich vermutete.
,,So, Jetzt kommt eine Ballade. Jeder der mein Album kennt, weiß wahrscheinlich welches Lied ich meine."
Ich schaute mir die kreischenden Mädchen an, die in der ersten Reihe standen. Einige weinten, andere schriehen, andere wiederum hielten ihre Hände in die Richtung von Basti.
,,Everything must change, Time helps the world To rearrange...Life."
Er hielt seine Hand ins Puplikum und alle Mädchen in seiner Nähe griffen nach ihr.
Er guckte durch die Menge und dann kam der Moment, der meinen Hoffnungen nach nicht passieren sollte. Basti wandte seinen Blick von der kreischenden Mädchenmasse ab und guckte in meine Richtung. Ich guckte so schnell wie möglich auf den Boden. Vielleicht würde er mich ja nicht erkennen.

In der Hoffnung, dass Basti wieder seine Blickrichtung geändert hatte, hob ich meinen Kopf an. Der Gesang wurde immer lauter. Er kam auf mich zu. Mitten im Lied hörte er auf zu singen: ,,Na, alles klar?" lächelte er mich an.
Ich schluckte und ging einen Schritt zurück.
Basti schaute mich verdutzt an. Natürlich wusste er nicht, warum ich das tan. Er schenkte mir keine große Aufmerksamkeit und drehte sich wieder um, fing  wieder an zusingen, warf nochmal einen kurzen Blick nachhinten und sprang dann wieder auf die Bühne.

Ich fing an zu laufen. Ich lief durch die Menschenmenge und musste mir das Gemecker von anderen Zuschauern anhören.
Als ich Zuhause angekommen war, schloss ich die Haustür auf und rannte in mein Zimmer.
Ich hatte mich vor ein paar hundert Menschen blamiert. Ich kannte sie sowieso alle nicht, aber fakt war, Basti wusste, dass irgendetwas mit mir nicht stimmte.

Ich hatte mir gerade eine Jogginghose angezogen und auf meine Couch gesetzt, da klingelte mein Handy: Basti
,,Hallo?" fragte er, nachdem ich ran gegangen war.
Ich war wie versteinert. Ich musste wieder an meinen Brief denken.
,,Vanessa?" frage er erneut.
Soll ich ihm von dem Brief erzählen oder es einfach für mich behalten? dachte ich mir und schaute verzweifelt durch mein Zimmer.
,,Hallo?" wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.
,,Ja?" sagte ich kurz.
,,Was war eben mit dir los?"
,,Was soll denn gewesen sein?" fragte ich zurück.
,,Du weißt was ich meine, Vanessa. Also.. was ist los mit dir?"
,,Wenn ich dir doch sage, dass nichts los ist, dann glaub es mir doch." antwortete ich  gereizt, woraufhin  Basti mich fragte, weshalb ich mich mit ihm treffen wollte. Auf diese Frage wusste ich wirklich keine Antwort. Ich war immer noch nicht in der Lage, ihm alles zu gestehen. Ich wusste er tat mir nicht gut, aber ich wollte ihn auch nicht verlieren. Ich hatte ihn in mein Herz geschlossen. Es war eine schwierige Entscheidung, aber ich wusste, dass Basti an meinen Gedanken teil haben musste, schließlich war er ein Bestandteil davon.
,,Bist du noch da?" frage er. Er hörte sich genervt und ungeduldig an: ,,Wenn du nicht mit mir reden willst, ist es nicht meine Sache. Ich hab auch andere Sachen zu erledigen. Entweder du sagst mir jetzt was los ist oder wir legen auf."
Ich wollte vermeiden, dass Basti meinetwegen schlecht drauf war und antwortete ihm:
,,Sorry Basti. Hast du denn JETZT Zeit, ich muss was mit dir klären. ,,Was denn klären?" ,fragte er mich, aber ich gab ihm wieder keine Antwort. ,,Ja, ich hab Zeit..Wenn du es nicht am Handy klären willst, dann komm zu mir."
Basti hörte sich ganz und garnicht nett an. Ich glaub ich hatte ihn auf die Palme gebracht.
,,Wo wohnst du denn?" fragte ich ihn, da ich noch nie bei ihm Zuhause gewesen war.
Er verriet mir seinen Wohnort und dann legten wir auf.
Ich beschloss so aus dem Haus zu gehen, wie ich gerade aussah, das heißt mit Jogginghose und ungestylt. Ich hatte es gerade nicht nötig, mich für jemanden schick zu machen, dem ich gleich sagen würde, dass ich mein Leben ohne ihn weiter leben möchte.
Ich ging aus meinem Zimmer, erzählte meiner Mutter, dass ich zu Basti ginge und dann machte ich mich auf den Weg.
Ich stieg in den Bus ein und setzte mich auf einen freien Platz. Der Bus war gut gefüllt und entsprechend war auch die Geräuschkulisse. Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und machte die Musik laut. Der Bus durchquerte ganz Hückeswagen und fuhr dann Richtung Wippefürth. Um so weiter ich mich Basti's Heimatstadt näherte, um so mehr wuchs meine Angst, wie die Begegnung mit ihm ablaufen würde.

Aus dem Bus ausgestiegen, dauerte es einige Zeit bis ich wusste wo genau ich mich befand.
Ich war auf der Hochstraße und von hier war es nicht mehr weit bis zu Basti.
Nach ein paar Minuten, die ich gelaufen war, war ich an einem Berg angekommen und meine Nervosität stieg mir bis zum Hals. Da ich mich gut in Wipperfürth auskannte, wusste ich, dass ich nur noch diesen einen verdammten Berg hochlaufen musste, bis ich vor Basti's Haus stand. Ich machte meine Musik aus und steckte meine Kopfhörer weg. Ich nahm meine Beine in die Hand und lief den Berg hoch. Oben angekommen war ich außer Puste und setzte mich auf eine Treppenstufe.
,,Hallo." hörte ich eine freundliche Frauenstimme hinter mir sagen.
,,Oh hallo." sagte ich und stand auf.
,,Hab ich dich erschrocken?"
,,Nein, nein." stammelte ich vor mich hin.
,,Kann ich dir irgendwie weiter helfen?" fragte mich die mir immer  noch unbekannte Frau.
,,Sind sie die Mutter von Basti?" fragte ich etwas verwirrt.
,,Ja, die bin ich." sagte sie lachen. ,,Willst du zu Basti?"
Ich nickte und Bastis Mutter dachte ich wär ein Fan von Basti und erklärte mir: ,,Dann beeil dich, Basti ist gerade noch draußen und schreibt Autogramme. Du kannst ja fragen, ob du auch eins gekommst."
Irritiert guckte ich um die Ecke zum Eingang. Vor Basti standen 2 Mädchen, wie es aussah, waren sie wahre Fans. Mit langsamen Schritten näherte ich mich Basti und stellte mich dann ohne etwas zu sagen ein paar Meter von ihm entfernt hin und beobachtete das Geschehen.
Basti schien fröhlich zu sein. Er lachte mit den Mädchen und jede Frage, die sie stellten, beantwortete er mit einem Lächeln ihm Gesicht. ,,So ist muss dann mal wieder rein."
lächelte er, worauf die Mädchen ein enttäuschtes 'Nein' zu stande brachten.
Schon komisch, dass er mich nicht bemerkte.
Er verabschiedete sich und ging rein. Kurz nachdem er die Tür geschlossen hatte und ich ihn, durch die Glastür, eine Treppe hochgehen sah, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und klingelte.
Er schrieb gerade eine sms, als er die Tür öffnete und ohne mich anzugucken sagte er: ,,Na, alles klar?"
,,Ehm?!.."
Nach dieser Aussage guckte er mich an: ,,Oh tut mir leid."
Er hatte nicht so ein Lächeln auf dem Gesicht, wie bei den Mädchen. Im Gegenteil, jetzt zog er eine schlechtgelaunte Miene.
,,Willst du vielleicht reinkommen oder willst du draußen stehen bleiben?" sagte er und machte mir Platz zum Durchgehen.
,,Danke." sagte ich, ging am ihm vorbei und zog mir meine Schuhe aus.
Ohne noch etwas zu mir zu sagen, ging Basti die Treppe hoch. Also ging ich ihm einfach hinterher.
Wo hatte er nochmal seine Manieren gelernt?
Ich war nicht gerade nett zu ihm, aber deshalb so zu reagieren?
Wir waren im Wohnzimmer angekommen und Basti setzte sich aufs Sofa. Er guckte mich erwartungsvoll an, aber eine wirkliche Ahnung, was genau er jetzt von mir wollte, hatte ich nicht. Dann atmete er laut aus, was mir zu verstehen gab, dass er nicht wirklich erfreut war, mich zu sehen. Er schaute weg und gab mir das Gefühl ignoriert zu werden: ,,Wenn du Lust hast mit mir zu reden, dann fang an. Du bist ja schließlich her gekommen, um mir etwas zu erzählen. Also erzähl oder lass es."
,,Das ist nicht dein Ernst oder?" meckerte ich ihn an. ,,Gehst du eigentlich mit jedem deiner Freunde so um, oder hab ich die besondere Ehre als einzige so behandelt zu werden?"
Jetzt schaute er mich erschrocken an: ,,Was kann ich denn dafür, wenn ich nicht besonders gut drauf bin?"
Ich guckte ihn wütend an: ,,Nicht besonders gut drauf?! Eben warst du aber noch sehr gut drauf..bis Ich kam."
,,Das sind Fans Vanessa. Zu denen MUSS ich nett sein."
,,Ach und zu Freunden nicht oder was?"
Darauf antwortete er mir nicht mehr, worauf hin ich zu ihm sagte: ,,Ich war hier um mit dir zureden. Ich wollte dir etwas sagen, dass mir was auf dem Herzen liegt, aber wenn du sowas abziehst, hab ich reichlich wenig Lust mit dir zu sprechen. Ich hoffe wirklich, dass deine anderen Freunde an einer besseren Stelle stehen und nicht so behandelt werden." sagte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen, was dazu führte, dass ich anfing zu weinen.
,,Oh man." hörte ich Basti leise sagen.
Ich drehte mich um  und rannte ich ins Bad. Ich setzte mich auf den Klodeckel. Ich fragte mich, ob nur ich so viel Pech im Leben hatte. Jetzt war ich mir sicher, dass ich Basti nichts von dem Brief erzählen würde, denn seine Reaktion kannte ich schon, ohne überhaupt etwas erzählt zuhaben. Er hätte kein Verständnis für meine Gefühle.
,,Vanessa! Es tut mir leid. Mach bitte auf." hörte ich Basti vor der Tür rufen.
Ich schluchste laut auf und stand auf. ,,Vanessa? Ist alles gut dadrin?"
,,Ob alles gut ist?!" sagte ich wütend.
,,Es tut mir leid. Ich weiß, dass es dich nicht gut geht, das hab ich heute in Hückeswagen auch schon gemerkt, aber bitte erklär mir doch warum." sagte er enttäuschend.
Ich ging zum Waschbecken und guckte mich im Spiegel an. Ich sah schrecklich aus!
Ich wusch mir das Gesicht und stellte mich an die Tür.
,,Vanessa! Ich weiß, dass du mich hörst."
Ich sank zu Boden und lehnte mich mit dem Rücken, an die Tür.

,,Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht, Sebastian?" hörte ich seine Mutter sagen.
,,Nichts Mama. Lass uns einfach.." hörte ich ihn antworten und dann fiel die Eingangstür wieder ins Schloss. Ich stand auf und machte langsam die Tür auf. Vor mir stand Basti, der ein erschrockenes Gesicht machte. Ich versuchte mich an ihm vorbei zu quätschen. ,,Sorry?" sagte Basti mit einer sehr Fragenbetonter Stimme.
Ich schaute ihm kurz in die Augen und wollte mich dann auf den Nachhauseweg machen. Was sollte ich noch hier? Keiner verstand mich und keiner wollte mich so haben, wie ich bin.
,,Vanessa!!!" sagte Basti mit einer ernsten Stimme. Ich blieb stehen, ohne mich zu ihm zu drehen. ,,Bleib hier, bitte." flehte er mich an.
,,Ich kann nicht!" sagte ich leise und wieder lief mir eine Träne über die Wange.
,,Doch. Du kannst es. Auch wenn du nicht willst, bitte tu es für mich."

So sauer wie jetzt war ich noch nie auf ihn, aber trotzdem wollte ich bei ihm sein. Er gab  sich so viel Mühe, mich bei sich zu behalten, aber trotzdem fehlte mir die Kraft.
Ich drehte mich um und schaute ihm in die Augen. Ich schaute ihn so lange an, dass ich mir einbildete in sein Herz schauen zu können. Er hatte auch kein leichtes Leben und weil ich gerade in der Nähe war, lies er seine Frust bei mir aus..
Er bat mir an, mit in sein Zimmer zu kommen. Ohne viele Worte zu verwenden fragte ich nach dem Weg und dann war ich auch schon in seinem Zimmer.
Ich setzte mich auf sein Bett, er gab mir ein Taschentuch und setzte sich neben mich.
,,Basti" ,fing ich an zu sprechen: ,,Ich bin nicht einfach so gekommen...Wieso ich hier  bin, hat einen Grund.. Du hast dafür gesorgt, dass wir jetzt hier zusammen sitzen. Es ist  fast eine Woche her, als wir uns deinetwegen kennengelernt haben und mir geht es gerade so wie vor einer Woche, nur da gibt es einen Unterschied..." schaute ich Basti an: ,,Dieses Mal bist du für meine Gefühle verantwortlich."
Basti schaute mich mit blassem Gesicht an.
,,Es tut mir leid, Basti..aber ich denke, dass was wir hier machen ist falsch...schlicht und ergreifend FALSCH." Basti schaute auf seine Finger, mit den er nervös rumspielte.
,,Okay.." sagte er mit zitterndem Gesicht und wandte sein Blick zu mir: ,,Wenn es dir dann besser geht.."
Er sah so traurig und mitgerissen aus: ,,Ich weiß, dass ich an allem Schuld bin. Ich hätte dich nicht ansprechen sollen." Jetzt schaute er wieder weg.
,,Es tut mir so leid, Bas.."
,,Nichts brauch dir leid zu tun. Ich hab es mir selbst zu zuschreiben."

Ich hatte starke Schuldgefühle und wünschte, dass dieses Gespräch nie entstanden wäre, aber es war längst zuspät.
Mir war bewusst, dass Weglaufen keine Lösung ist, aber wir hatten ja alles geklärt...Also stand ich auf, ging an Basti vorbei und war gerade dabei die Tür zu öffnen, da sagte er: ,,Bitte Vanessa, sag mir wenigstens wieso!!" Diese Worte waren wie ein Messerstich mitten ins Herz. Er hatte mich mit den Worten nicht verletzt, aber ich wusste genau, dass ich auf diese Frage keine Antwort hatte und ich wusste, Basti brauchte eine Antowort von mir.
,,Ich weiß es nicht." sagte ich leise, weil ich mich dafür schämte: ,,Das einzige was ich weiß ist, dass du nie Zeit für mich haben wirst."
Er sagte nichts mehr, was ich zu verstehen wusste und dann ging ich und schloss die Tür hinter mir.
Leise ging ich zur Eingangstüre, zog meine Schuhe an und ging hinaus.
Ich ging die Treppen entlang. Jeder meiner Schritte fiel mir schwer, weil ich wusste, dass Basti jetzt in seinem Zimmer saß und ich hatte ihn verletzt. Ich versprach Sachen, aber hielt sie nicht. Das einzige was ich nicht wollte, war Basti zu verletzten. Ich ging ein Stück den Berg runter und blickte dann zu Basti's Haus zurück. ,,Was bin ich nur für ein Mensch?" fragte ich mich. Immer noch stand ich dort und starrte an Basti's Fenster. Insgeheim hatte ich gehofft, dass Basti rausguckte und mich sah, aber was machte ich mir da für Hoffnungen?! Ich hatte ihn verletzt und da hatte ich nichts zu erwarten.

Drei Mädchen liefen an mir vorbei:,,Oh mein Gott. Ich bin so aufgeregt. Ich trau mich nicht." Dann sagte ein anderes Mädchen: ,,Ich kanns garnicht fassen. Wir sehen gleich Basti.."
Ich erschrack und guckte die Mädchen an. Sie durften nicht zu Basti. Er war jetzt nicht in der Lage so zu tun, als wäre er Glücklich.. Eben hatte er es noch geschafft, aber jetzt würde er es garantiert nicht mehr packen. Die Mädchen waren schon ein gutes Stück vorran gekommen, da nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und rannte.
Kurz vor der Haustür stellte ich mich vor die Mädchengruppe. ,,Ihr dürft da nicht klingeln!" befahl ich ihnen. ,,Das sagt wer?!" machte mich ein Mädchen frech an.
,,Geh weg da." meckerte das andere Mädchen und schupste mich zur Seite. Es war zu spät. Sie hatte geklingelt. ,,Meine Fresse, habt ihr kein Gehirn? Ich hab gesagt: NICHT KLINGELN."
,,Ist doch unsere Sache ob wir klingeln oder nicht. Was willst du überhaupt von uns?" begegnete mir die dritte.
,,Echt arm was Basti für Fans hat. Unfreundlich und uneinsichtig. Er hat auch ein privatleben und da müsst ihr ihn nicht stören. Geht doch zu Autogrammstunden, da könnt ihr ihn zulabern wieviel ihr wollt. Aber Nicht hier!"
Jetzt guckten mich die Mädchen mit großen Augen an. ,,Habt ihr es jetzt gerafft?" sagte ich. Als aufeinmal eine Stimme hinter mir erklang: ,,Ja haben wir.."
Sichtlich erschrocken drehte ich mich um.
Basti schaute mich genau so an, wie er in seinem Zimmer geguckt hatte.
Er hatte ein blasses Gesicht und war traurig. Er tat mir so leid und ich war an dem Ganzen schuld. Als ich ihn sah hätte ich anfangen können zu weinen und da ergriff ich die Flucht.
,,Ich hab es euch gesagt.. Guckt ihn euch an." sagte ich leise zu den Mädchen und ging.
Meine Güte. Ich würde es mit so viel Trubel garnicht aushalten.
Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und machten mich auf zur Bushaltestelle, an der ich auf den nächsten Bus wartete und dann nachhause fuhr.
Leise summte ich mit:
,,I'm at a payphone trying to call home. All of my change I spent on you. Where have the times gone. Baby it's all wrong, where are the plans we made for two?"
Nachdem ich in Hückeswagen am Busbahnhof angekommen war und aus dem Bus ausstieg, fiel mir wieder ein, dass ich heute morgen Celina getroffen hatte und rief sie, wie versprochen, an. Unser Gespräch verlief natürlich wieder sehr abwechslungsreich und es war auch nicht sehr kurz. Wir redeten über viele Sachen und ich hatte viel Spaß mal wieder mit meiner Freundin zu sprechen.
[. . .]
,,Was ist eigentlich mit diesem Basti den du im Urlaub kennen gelernt hast?"
Wieso musste sie ihn ansprechen?
,,Ehm. Garnichts ist mit dem. Wir haben uns nicht nochmal gesprochen, nach dem Urlaub."
,,Oh okay. Das ist schade." sagte sie und fing sofort wieder mit einem anderen Thema an.
Freunde sollte man nicht belügen, aber ich konnte gerade nicht über den 'Kontakt' zu Basti sprechen. Meine Freundin verabschiedete sich nach langem Reden von mir, da ich mit meinen Gedanken woanders war und ihr nicht mehr richtig antwortete.

Ich fand nach langem Durch-Die-Stadt-Gelaufe endlich nachhause. Ich nahm mir ein Joghurt aus dem Kühlschrank und ging damit in mein Zimmer.
Ich setzte mich auf meine Couch, machte den Fernsehr an, schaltete die Kanäle durch und aß dabei meinen Joghurt. Nach dem ich das zehnte mal alle Kanäle durchgegangen war, nahm ich mein Handy und machte Musik an. Mein ganzes Leben bestand aus Musik.
Ich sang das Lied mit, da ich außer Essen sowieso nichts zutun hatte:
,,Sag mir bist du jetzt glücklich, denn ich schlafe schon seit tagen nicht mehr wegen dir , denn du nimmst keine Rücksicht , längst vergessen die Tage und Wochen , du hast sie gebrochen! Du belügst mich und ich sehe es klar weil du alles warst , sag nichts und vergiss mich !"
Mitten im Lied hörte ich auf mit zu singen. Mir fiel auf, dass ich mich genau so benahm wie es im Lied gesungen wird.
Ich hatte keine Lust die ganze Zeit an Basti zudenken, weil ich gerade seine Gefühle zerstört hatte. Ich wusste nicht was er gerade tan. Ich wusste auch nicht was er für mich fühlte. Das einzige was ich zur Zeit wusste war, dass ich ihm weh getan hatte. Vielleicht sogar sein Herz gebrochen hatte.
Ich aß meinen Joghurt auf und ging ins Bett. Bei den vielen Gedanken war es mir entgangen die Zähne zuputzen und ich ging auch genau so ins Bett wie ich den ganzen Tag rumgelaufen war, sprich mit Jogginghose.

Samstag, 9. Juni 2012

Teil 5 [Sonntag]




Der Tag der Rückfahrt war gekommen. Wir hatten schon ziemlich spät, als ich mit gepackten Koffern und meiner Familie an der Rezeption stand. Wir checkten aus und machten uns aus den Weg zum Zug. Ich war noch nie mit dem Zug gefahren und ich hatte Angst.

Zu meiner Erleichterung war die Fahrt nach 5 Stunden endlich zuende und ich setzte mich beruhigt ins Taxi, das uns nach hause fuhr, bzw. mich und Nina zur Alten Drahtzieherei.
,,Aufwachen Kinder." hörte ich meine Mutter sagte, ,,Ihr müsst aussteigen."
Ich wollte nicht. Ich war zu müde, ich hatte gerade so was schönes geträumt, aber ein gutes hatte es ja. Ich sah Basti wieder. :)

Wir stiegen aus und ich begam einen halben Herzinfarkt.
,,Oh mein Gott." sah ich meine Schwester verdutzt an, die natürlich nicht verstand warum ich so geschockt war. ,,Was ist denn?"
,,Hast du dir mal die menge an Fans angeguckt? Das sind ja geschätzte 200 Menschen."
Wir stellten uns an und warteten. Wir warteten ungefähr 2 Stunde, bis diese beschissene Tür endlich auf ging. So an sich fand ich das Warten garnicht so schlimm, aber meine Schwester musste 5 mal auf die Toilette und hat rumgequängelt.
,,Aua, spinnt ihr?" sagte ich genervt, weil schreihende Mädchen von hinten quätschten und drengelten wie sonst was. ,,Leute, er ist auch nur ein Mensch. Was macht ihr so ein Theater?" meckert ich rum. ,,Was willst du denn?"
,,Nix von dir." antwortete ich.
,,Willst du stress oder was?" muckte ein hochnäsiges Mädchen rum.
,,Vanessa nicht streiten." rief meine Schwester von unten.
,,Vanessa nicht streiten." äffte sie meine Schwester nach.
,,LASS MEINE SCHWESTER AUS DEM SPIEL." rief ich und schupste sie so sehr, dass sie auf den Boden fiel, ich bückte mich über sie und sagte ironisch: ,,Oh. Das tut mir jetzt aber leid. Tuts denn sehr weh?"
Ich wurde von hinten gezogen. ,,Leute, gehts euch gut? Ihr 2 kommt jetzt aus der Schlange raus und stellt euch hinten an."
,,Komm Nina." sagte ich und nahm sie an die Hand. Meine kleine Schwester wurde schon histerisch und bekam angst, dass wir Basti's Konzert verpassen würden.
,,Ruf doch Basti an, dann lässt er uns rein." schlug Nina vor. Das hätte sie lieber nicht gesagt. Eine große Mädchengruppe guckte mich mit großen Augen an.
,,Was laberst du? Ich hab doch nicht Basti's Nummer." guckte ich meine Schwester verlogen an.
Alle Mädchen, die uns zuhörten, lachten laut. ,,Möchtegern Fans." sagte ein Mädchen und alle anderen lachten noch lauter. Dann reichte es mir. Ich nahm mein Handy und wählte Basti's Nummer. Wie die mich anschauten, als ich sagte: ,,Heey Basti, ich steh hier draußen. Kannst du uns bitte rein lassen?"
Ich hörte wie sie tuschelten und lästerten.
Als ich dann ein Schritt neben die Warteschlage machte und nach vorne guckte, sah wie lange es noch dauern würde und lächelnd sagte: ,,Dann noch viel Spaß. In 30 Minuten dürft ihr dann auch rein."
Ich ging zum Hintereingang und ließ mich von Basti reinholen. Die Gesichter von den Fans waren einfach zu gut. Meine Schwester die ich natürlich mit rein nahm, lachte Basti an und guckte dann begeistert durch den Saal.
,,Was war denn da draußen los?" lachte Basti mich an.
,,Schöne Begrüßung" lachte ich zurück, ,,Deine tollen Fans haben mich ausgelacht, als [...]" erzählte ich ihm die Geschichte.
,,Tja. Man kann sich seine Fans leider nicht aussuchen."
,,Mich hast du aber ausgesucht." grinste ich ihn an.
Basti erklärte mir mit süßer Stimme: ,,Du bist kein Fan, du bist eine Freundin."
,,Und was ist mit diesem hier? Der Fan ist doch toll oder?" lächelte ich und hielt meine Schwester in die Luft.
,,Sehr süß." antwortete Basti, ,,Huckepack?" fragte er meine Schwester, die die Frage mit einem Freudestrahl bejate.
Basti lief mit Nina durch den Saal, dass ein paar Leute, die das Fest organisierten, zuguckten, war ihm egal, so sah es zumindest aus.
,,Ey Bascht." rief ich ihm mit einem Lachen zu. ,,Du wärst bestimmt ein sehr guter Vater."
,,Will ich doch mal hoffen." sagte er so betont, dass es eingebildet klang.
,,Haha. :D"
,,Hör mal. Was soll das den heißen?" kam er zu mir und setzte meine Schwester von seinen Schultern.
,,Öhm nix. Bitte tu mir nix. Ich will noch weiter leben." lachte ich.
Ich ging ein Schritt zurück, aber Sebastian schupste mich hinter einen Vorhang, der an der Seite der Bühne war. ,,Ey was soll das? :D"
,,Ey. Ey. Immer ey." lachte er zurück.
Er kam mir hinterher. Ich wollte gerade wild um mich schlagen, weil ich so tun wollte, als würde er mir etwas antun, aber da hielt er schon meine Arme in seinen Händen.
,,Deine Hände sind ja weich wie ein Baby Popo." lächelte ich in erstaunt an. ,,Und wo wir gerade dabei sind, ich hab gehört, deine Lippen sollen genau so weich sein." versuchte ich meine Arme frei zu kriegen. ,,Hättest du wohl gerne, wa?" lachte er mich böse an. ,,Richte mal ein Danke an die aus, die das behauptet haben. :) Woher wollen die das denn wissen?"
,,Steht im Internet, hab nachgeguckt."
Basti starrte mich dumm an, ,,Du hast meine Lippen gegoogelt?"
,,Oh gott Basti, ich hab nicht deine Lippen gegoogelt, ich hab deinen Namen bei Google eingegeben." machte ich ihn dumm an.
,,Willste Frech werden?" sagte er und lies meine Hände los.
,,Nein." guckte ich traurig zum Boden.
,,Ich mag freche Mädchen." lachte er mich nett an.
Ich schaute ihn an und er kam näher.

Ich spürte seinen Atem, seine Augen funkelten, sein Duft war angenehm schön und seine Lippen.. Ob seine Lippen weich sind, das würde ich in ein paar Sekunden erfahren.
Ich schloss meine Augen, als ich den schreih meiner Schwester hörte: ,,AAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!" ,erschrak ich und lief an Basti vorbei.
Hundert, wenn nicht tausend schreihende Mädchen kamen auf mich zu.
Ich schnappte meine Schwester und lief hinter die Bühne.
Was dachten sich die Menschen dabei? Um ein Haar hätten sie ein 5-jähriges Mädchen plattgelaufen.
,,Basti?" rief ich.
,,BAAAASTI." sagte meine Schwester mir nach.
,,Hallo meine Lieben Fans. Ich freue mich, dass ihr alle gekommen seid."
Ich ließ Nina los, ich war fassungslos.

Die ganze Zeit saß ich im hinterem Bereich der Bühne., ich konnte weder Basti noch die Fans sehen und sie konnten mich auch nicht sehen. Zwischen uns war ein roter, großer Vorhang.
Und meine Schwester.. Meine Schwester. :o
,,Nina?"
Ich konnte nichts machen. Nach vorne, vor die Bühne hätte ich nicht gekonnt, weil mich dann alle oder einige Fan gesehen hätten und dann wüssten alle bescheid.
Ich spielte mit meinem Handy und schrieb sms mit meiner besten Freundin. Die Musik hab ich nur leicht gehört, weil ich sie zum Großteil ignorierte, da ich sauer auf Basti war.


,,So Leute, es tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen. Habt noch viel Spaß bei der Feier. Tschüss."

Basti kam hinter die Bühne. ,,Ach da bist du."
,,Ja wo denn sonst?!" sagte ich mir unfreundlicher Stimme.
,,Ich dachte du wolltest ins Puplikum gehen und zugucken" sagte er immernoch mit einer netten Stimme.
,,Ja wie denn? Du bist doch weggelaufen. Du hast mich hier einfach stehen gelassen. Wär ich jetzt vor die Bühne gegangen hätte es Gerüchte gegeben, dass zwischen uns was läuft, weil ich hinter der Bühne war. Und wo ist überhaupt Nina?"
schrieh ich ihn schon fast an.
,,Jetzt beruhig dich doch erstmal. Du hättest doch durch die Kabienentür gehen können und dann hintenrum."
,,Basti, woher soll ich denn wissen wie und wo ich rauskomme? Hast du jetzt Nina gesehen oder nicht?"
,,Ne hab ich nicht." antwortete er  unverständnisvoll, als ich ging.
Der Konzertsaal war nur noch halb so voll wie wärend des Konzertes. Ich suchte überall Nina. Ich fragte mich durch, ob irgendjemand ein kleines Mädchen gesehen hätte.
,,[...] ungefähr so groß und braune Haare." erklärte ich ihnen, aber keiner hatte sie gesehen.

,,Entschuldigung Leute, tut mir leid, dass ich euch beim feiern störe." Basti stand auf einmal auf der Bühne. ,,Ich suche ein kleines Mädchen." Er erklärte eigentlich das gleiche, was ich den Leuten erzählt hatte. ,,Hat sie vielleicht jemand gesehen?"
,,Hier." rief eine alte Dame und zeigte mit der Hand in die Luft.
Ich drängelte mich durch die Menschenmenge und lief so schnell wie möglich zu dieser Dame. Hoffendlich ist sie es, dachte ich mir.
,,Nina. Was machst du hier?" sagte ich erleichtert.
,,Irmtraud hat mir eine Cola geschenkt."
Wie sich rausstellte war Irmtraud die nette Dame, die auf Nina aufgepasst hatte.
,,Danke, dass sie einen Blick auf meine Schwester gerichtet haben. Soll ich ihnen das Geld für die Cola wieder geben?"
,,Nein, das musst du nicht, aber pass nächstes Mal besser auf deine Schwester auf!"
Ich ließ Nina noch das Getränk austrinken und ging dann mit ihr aus dem Konzertsaal.
,,Was machen wir hier?" drängelte meine Schwester.
,,Warten." antwortete ich. Worauf wusste ich selber noch nicht.
,,Wann kommt Mama denn, um uns abzuholen?" fragte Nina müde.
Darauf antwortete ich dann: ,,Wir müssen sie anrufen und dann müssen wir noch warten bis sie hier ist."
Nach dem Gespräch rief ich meine Mutter an und klärte mit ihr, dass sie uns abholt und sie in ein paar Minuten da ist.

Wir gingen auf den Parkplatz, vor das Gebäude und warteten.
,,Ach hier seid ihr." rief Basti uns zu und überquerte die Straße.
,,Jo." sagte ich knallhart und drehte mich weg.
,,Was ist denn los, Vanessa? Es tut mir leid, dass ich dich stehen gelassen hab, aber ich musste auf die Bühne."
,,Im Urlaub hast du noch behauptet, du könntest das Konzert absagen und jetzt können deine Fans nicht mal eine Minute warten?"
Jetzt sagte Basti nichts mehr. Er guckte mich die ganze Zeit nur an. Zum Glück wurde ich davon erlöst, als meine Mutter um die Ecke kam.
Ohne etwas zu sagen, wollte ich ins Auto steigen.
,,Willst du mir nicht wenigstens noch tschüss sagen? So schlimm war das nun auch wieder nicht."
Ich warf einen wütenden Blick nach hinten und schloss die Tür.

,,Was war da denn los, Vanessa?" fragte meine Mutter.
,,Nichts. Alles ist gut." antwortete ich. Sie musste ja nicht alles wissen.
Die ganze Fahrt lang schaute ich aus dem Fenster und dachte nach. Ich überlegte, ob es wirklich gut war mit einem berühmten Jungen befreundet zu sein, dem 100 Mädchen hinterher schreihen.
Ich holte mein Handy raus und schrieb:

Ich kann das nicht!
Ich wusste nicht, ob es richtig war diese Sms abzuschicken, aber ich wusste nicht weiter. Wenn das schon so anfing, wie sollte es weiter gehen?
Mir kam die Fahrt ewig vor, aber endlich waren wir zuhause angekommen.
Meine Mutter schloss die Haustür auf und ich lief direkt in mein Zimmer.
Ich schloss die Tür ab, drehte die Musik auf und schmiss mich auf meine Couch.

http://www.youtube.com/watch?v=diUV6u5ppZ4

Ich lag einfach da und sang mit. Ich wusste, dass ich nicht singen konnte, aber das war mir egal.
,,...I'm a millon Miles from you..."
Ich hätte dieses Lied nicht hören sollen.
Bei diesem Lied musste ich immer an meine Oma denken. Sie war auch 1 Millionen Meilen von mir entfernt.
Ich nahm das Couchkissen und schmiss es gegen die Wand. ,,Scheeeeeeiße" schrieh ich und sprang auf. Die Uhr, die ich mal von meiner Tante geschenk bekommen hab war runter gefallen. ,,Fuck." schrieh ich wieder und trat gegen das Bett.
Ich schmiss aufs Bett, so das mein Gesicht auf dem Bett lag.
,,Wieso immer ich?" nuschelte ich in mein Kopfkissen. ,,WIESO IMMER ICH?"
Eine lange Zeit verweilte ich so und schluchzte vor mich hin, bis ich mich zusammen riss und aufstand. ,,Meine Fresse." sagte ich, als ich in den Spiegel schaute. Immernoch rollten mir ab und zu Tränen über meine Wangen. Ich ging zum CD Recorder und tat eine andere CD rein.
http://www.youtube.com/watch?v=Llwd0vjAtzw

Ich zog mir Schlafsachen an und legte mich in mein Bett.
Während die Musik lief, schlief ich ein.

,,Hey Basti. Du bist auch hier?" 
,,Ja natürlich. Das Fest soll der Knüller sein, hab ich gehört." lächelte es mich an. ,,Darf ich dich um einen Tanz bitten?"
,,Charmeur." lächelte ich zurück und er nahm meine Hand.
Eng umschlungen tanzten wir das ganze Lied lang.
,,Du siehst gut aus." flüsterte ich ihm ins Ohr.
,,Danke, du aber auch." sagte er und küsste mich auf die Stirn.


Nach dem das Lied zu ende war, gingen wir ans Buffet.
,,Oh mein Gott Basti. Wie viel nimmst du?" lachte ich.
,,So viel wie ich esse." grinste er mich an.


Wir verbrachten den ganzen Abend zusammen und um Mitternacht führte Basti mich aus der Menschenmenge an einen stillen Fluss.
,,Wow. Richtig schön hier." 
,,Genau so schön wie du." sagte Basti und küsste mich.

Freitag, 8. Juni 2012

Teil 4 [Samstag]


Basti und ich hatten entschlossen, nach dem Frühstück noch kurz an den Strand zu gehen. Wir mussten schon sehr früh aufstehen, weil Basti heute nach hause musste. Er hatte in seiner Heimatstadt einen Auftritt. Wir saßen gegenüber an einem Tisch ,,Wie kommst du eigentlich nachhause?"
,,Mit dem Zug."

,,Basti?" sagte ich, wärend wir aßen. ,,Ich hab irgendwie Lust mitzukommen. Ich will mal sehen, wie du so ein Konzert meisterst."
,,Haha. Mein Konzert ist wie jedes andere auch." lachte er.
,,Du nimmst mich garnicht ernst. Wirklich Basti. Ich will mit!"
,,Du wirst aber mit deiner Familie zurück fahren. Ihr seid zusammen gekommen, also fahrt ihr auch zusammen wieder."
,,Aber du..! Du kommst mit Felix und fährst alleine wieder zurück."
,,Das ist doch was ganz anderes. Wir haben uns gestritten, aber mit deiner Familie ist alles gut, also bring ich dich gleich wieder zu den anderen und fahre dann. Wir können uns ja wann anders treffen."
Er hatte mich sauer gemacht. ,,Nein das ist nix anderes."  sagte ich, wärend wir aufstanden, um unser Tablett weg zubringen. Wir gingen den Weg, der zum Strand führte.
,,Sebastian Wurth!!"  hörte ich hinter uns.
Wir blieben stehen und drehten uns um.
,,Basti!" schriehen sie. ,,Wir wollen ein Autogramm."
Basti holte seine Autogrammkarten und einen Edding raus, fragte die 2 Mädchen nach ihrem Namen und gab ihnen die Autogramme. Zum Schluss verabschiedete er sich noch und kam wieder zu mir.
,,So läuft das also in deinem Leben ab."
,,Das ist erst der Anfang." grinste er.
,,Das ist mir klar."

,,Oh mein Gott, Basti. Guck mal wie viel da los." Ich zeigte zum Strand. In der letzten Woche waren immer nur ein paar Leute dort und haben einen Spaziergang gemacht.
,,Sollen wir vielleicht doch woanders hingehen?" schaute er mich erwartungsvoll an.
,,Ja wir könnten zu deinem Hotel gehen." antworte ich ihm.
,,Deins ist aber näher, das ist dir schon klar oder?"
,,Ja, ist mir aber egal. Ich möchte gerne zu dir."

Gesagt, getan. Wir gingen zu Basti's Hotelzimmer.
Basti schloss die Tür auf.
,,Wow. Das ist ja doppelt so groß wie meins."
,,Schön hier. Finde ich auch." sagte Basti. Es klang irgendwie eingebildet.
Ich ging auf den Bakon, der war viel schöner als der in meinem Hotel.
Als ich geradeaus guckte, bemerkte ich, dass sein Zimmer direkt hinter der Brücke war. Er konnte praktisch drauf spucken. Ich war so voller Begeisterung, dass ich mich total erschreckte, als Basti mich von hinten umarmte.
,,Erschreck dich doch nicht so. Ich bins nur."
,,Richtig schön ist es hier."
Basti lies mich los und ich konnte mich umdrehen.
Ich schaute ihm tief in die Augen. Sie funkelten so schön und ich musste mich an einen Spruch erinnern, dann lachte ich ausversehen.
,,Was hast du denn?" grinste Basti.
Aber ich antwortete nur: ,,Braune Augen sind gefährlich, aber in der Liebe ehrlich!"
Basti war erst ziemlich verwirrt aber dann lächelte er mich an.
Ich musste daran denken, dass Basti gleich weg sein wird. Ich dachte an die schönen Tage mit ihm und wie viel ich gelacht habe. Er hatte es geschafft mir gute Laune zumachen, obwohl ich eigentlich eine meiner schwersten Momente durchmachte.
,,Was ist los?" sagte Basti ziemlich besorgt, erst dann bemerkte ich, dass ich weinte.
Ich legte meinen Kopf mit dem Gesicht nach vorne auf sein T-shirt. Ich weinte so sehr, dass alles nass wurde. Irgendwann hob ich meinen Kopf an und sagte: ,,Tut mir leid."
Verwundert schaute er mich an und ich deutete auf sein T-shirt. ,,Schon gut.. Vanessa, es ist schon spät, ich muss jetzt langsam los. Es tut mir leid. Ich werde mich bei dir melden, das versprech ich dir. Ich bring dich noch eben zu deiner Familie und dann.."
,,Ich will nicht das du gehst!" unterbrach ich ihn.
,,Ich werde aber gehen."

Basti führte mich ins Zimmer. ,,Setzt sich und warte auf mich." Sagte er.
Nachdem er fertig war, führte er mich zu meinem Hotel, in dessen Caffeteria meine Mutter saß.
,,Wartest du mal eben draußen? Ich muss eben was mit deiner Mutter klären."
,,Du mit Meiner Mutter?"
,,Ja." sagte er. Eigentlich dachte ich, dass er mir eine Erklärung liefert aber da hatte ich mich wohl getäuscht.
Also wartete ich draußen. Immer wieder hatte ich durch eine Glasscheibe reingeguckt, wie
gern ich gewusst hätte, mit was er meine Mutter bequatschte.
Hä?!
Wieso schob er meiner Mutter einen Briefumschlag zu?

,,Was war das denn?" knallte ich ihm ins Gesicht, als er rauskam, ,,Schon wieder am Drogen schmuggeln?.. Nur so als Tipp, gute Schmuggler verstecken seine Drogen aber nicht in Briefumschlägen." lachte ich ihn an.
,,Du bist schon frech, merkste selbst oder?" Basti stand vor mir, mit gepackten Koffern,
,,Ich wünsche dir noch einen schönen Urlaub, ich ruf dich morgen an und sag dir wie mein Konzert gelaufen ist, okay? Ach übrings, mein Konzert wurde auf morgen verschoben, aber trotzdem muss ich jetzt los, mein Zug kommt gleich."
In der mitte, seiner Rede, senkte ich meinen Kopf und guckte auf meine Schuhe. Die fand ich in dem Moment nämlich irgendwie interessanter, als zu erfahren, dass Basti jetzt fährt.
,,Sag mir doch wenigstens Tschüss." sagte Basti mit fragender Stimme.
,,Basti, du verstehst das nicht. Ich mach gerade eine schlimme Fase durch und du warst der einzige, der mich zum lachen bringen konnte und jetzt gehst du. Sag mir doch mal bitte, wie ich es den Rest des Urlaubs ohne dich aushalten soll."
Basti hob mit einem Finger mein Kopf an: ,,Das sag ich dir morgen..Schatz?"
Mit einem fragendem Lächeln umarmte ich ihn und verabschiedete mich.
,,Tschüss, Frau..." sagte er zu meiner Mutter sie plötzlich hinter mir stand. Man sah ihm an , dass es ihm peinlich war.
,,Hansen" lächelte ich ihm zu.
,,Frau Hansen." verbesserte er sich und gab meiner Mutter die Hand.

Ich ging in mein Zimmer und rief meine Freundin an.
Ich erzählte viel über meine Urlaubstage an der Nordsee und erwähnte ab und zu auch mal Basti. Nach dem Telefonat war mir ziemlich langweilig.
Ich zog mir meine Schuhe an und wollte an den Strand gehen, bis ich nach draußen sah.
Es regnete in strömen, mein Blick wannte ich auf das Termometer, das auf dem Balkon stand.
9 Grad
Also machte ich mich wieder ans Ausziehen.
Erst meine Jacke, dann meine Schuhe.

Du bist süß !

War das, was auf meinem Schuh zu lesen war.

Ich schrieb eine sms an meinen lieben Bascht:

Du bist verrückt, aber du bist auch süß.
Hab dich lieb.

Zur antwort kam nur:  :)
woraus ich schließen konnte, dass er wusste wovon ich sprach!


Wir hatten erst Mittag und ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte, als ich wieder an Basti's Konzert denken musste. Ich wollte so gerne da sein, wenn er die Bühne betritt.
Ich kannte ihn zwar nur ein paar Tage, aber er war mir richtig ans Herz gewachsen.

Ich ließ mir Wasser in die Badewanne. Das Wasser war heiß, aber trotzdem legte ich mich hinein. In den ersten Momenten dachte ich, meine Haut brennt weg, aber dann legte es sich wieder und ich gewöhnte mich an die Hitze. Ich nahm mein MP3player und setzte mir meine Kopfhörer auf:

You must go away
I hold you on the way
I cry, 'cause your are so cute
I will be on your site
every morning, every night
. . .

Wow. Das ganze Lied lang musste ich an ihn denken. Er saß mir fest in meinem Kopf, er war nicht raus zubekommen. Wie kam das? Hatte ich mich verliebt? In 4 Tagen? Basti war ein liebenswerter, süßer, chamater Typ.. Aber er war berühmt.
Ich kann mich nicht auf eine Beziehnung einlassen, wenn er sowieso keine Zeit für mich hat.

Ich hatte keinen Bock mehr auf Musik, alles erinnerte mich an Basti, ich wollte einfach schlafen und über nichts mehr nachdenken, aber ich war leider nicht müde.

Ich stieg aus der Wanne, schlüpfte in einen Bademantel und ging aus dem Bad.
Was sollte ich den ganzen restlichen Tag noch machen?

So gern wollte ich bei Basti sein, er hatte gerade bestimmt voll die Action und nicht so eine doofe langeweile wie ich.

Da fiel es mir ein. Ich könnte doch zeichnen, daran hatte ich Spaß, aber was sollte ich malen?
Ich malte den Gedanken, den ich nicht los werden konnte. BASTI!



Ich malte und malte. Irgendwann schaute ich auf die Uhr. Oh man, eine lange Zeit war vergangen. 2 Stunden hatte ich gemalt. Mein Bild sah einiger Maßen gelungen aus.

Ich wechselte meinen Bademantel durch Anziehsachen und beschloss meinen Eltern und Nina mal im gegenüber liegendem Zimmer zu besuchen.
*klopf klopf*
*KLOPF KLOPF*
,,Ich komm ja schon." erklang die Stimme meines Vaters, Im Satz war keine Betonung eingebaut, deshalb klang es so, als hätte mein Vater wieder schlechte Laune. Am Liebsten wär ich schnell wieder in mein Zimmer gegangen, aber da öffnete sich schon die Tür.
Hinter meinem Vater stand Nina und guckte neugierig wer geklopft hatte.
,,VANESSA" rief meine Schwester, als bräuchte sie schutz. Sicher hatten sich meine Eltern gestritten, so reagierte Nina immer, wenn meine Mutter nicht das tat, was mein Vater wollte und es dann Zoff gab.
,,Wo ist denn Mama?"
,,Deine Mutter ist gegangen, nachdem sie Kaffe auf meine Zeitung geschüttet hatte.."
,,Und dann hat Papa rumgemeckert, Vanessa." sagte Nina leise und drängelte sich an Papa vorbei.
,,Okay, wir gehen sie dann mal suchen." erklärte ich und ging Hand in Hand mit Nina durch das Hotel und wir hielten ausschau nach unserer Mama, während wir ein bisschen quatschten:
,,Und was hast du so tolles heute gemacht?" fragte ich meine Schwester neugierig.
,,Ich war mit Mama und Papa muscheln suchen, guck mal ich hab noch eine in der Hosentasche und dann waren wir noch Eis essen."
,,Wow. Die sieht ja schön aus." sagte ich und versuchte so zu klingen, als wär ich begeistert, weil ich wusste, dass meine Schwester mochte, wenn ich sie für etwas bewunderte oder ähnliches.
,,Ich schenk sie dir." antwortete sie und gab mir ihre Muschel. ,,Papa hat gesagt, dass das eine Herzmuschel ist."
Ich war nie dahinter gekommen, warum sie so heißt und hakte nach, vielleicht hatte Nina das ja mal in der Schule gelernt oder Papa hatte ihr es auch erklärt und natürlich war es so.
,,Ja, guck mal..Wenn du sie so von der Seite anguckst, dass sieht sie aus wie ein Herz."
,,Ah!" die Erleuchtung.
Unglaublich wie viel sie sich mit 5 Jahren merken konnte.

,,MAAAAAAAAMMMMAAAAAAAA!!!" schrieh Nina, riss sich von meiner Hand und lief in Mama's Arme.
,,Heey Mama." sagte ich flüchtig und setzte mich auf eine Fensterbank, die sich im Flur des Obergeschosses befand. Von hier aus hatte man eine schöne Aussicht, nur das Wetter spielte immer noch nicht richtig mit.
Es hatte schon angefangen leicht zu gewittern, aber das hatte man wegen dem starken Regen kaum gehört, worüber ich mich freute, weil Zuhause bekam Nina immer einen Anfall, konnte nicht schlafen, musste ihre ganzen Kuscheltiere durch die Wohnung schleppen, weil wenn er Blitz einschlägt möchte sie zusammen mit ihrenen sterben. Manchmal hab ich mich gefragt, ob ich auch mal so war, mit der Hoffnung, dass es nicht so ist.

,,Vanessa, ich geh jetzt wieder aufs Zimmer. Soll ich Nina mitnehmen, oder kannst du eine Weile auf sie aufpassen?"
Ich schaute immer noch nach draußen und war so in Gedanken das ich gesagt habe:
,,Ich kann auf sie aufpassen, also nimm sie mit."
Meine Mutter hat sich nicht mehr eingekriegt vor lachen, war ganzschön peinlich wenn andere den Gang entlang liefen.
,,Mama, hör auf. Geh einfach und lass sie hier."
Meine Mutter meckerte rum, dass sie nicht einmal ihren Spaß haben dürfte und ist abgezogen.

,,So, und was machen wir beide jetzt?" sah ich Nina fragend an und sprang von der Fensterbank.
,,Ich will Eis essen."
Ich hatte gerade nur 1 Euro in meiner Hosentasche, aber trotzdem bin ich mit Nina durch den Regen gelaufen, in eine Eisdiele, wo wir schon durchnässt ankamen, Nina dann ihr Eis bekam und wir wieder durch den Regen zurück laufen mussten.
,,Schmeckts denn wenigstens?" fragte ich genervt.
,,Ja, ich möchte gleich noch eins." Ich war kurz vorm austicken, aber wer kennt das nicht von kleinen Kindern, ,,Ich habe kein Geld mehr."
Wir gingen ins Hotel und ich brachte Nina zurück zum Zimmer.
,,So. Jetzt klopf ich hier, du wartest bis jemand auf macht und ich geh schonmal in mein Zimmer." erklärte ich ihr und gab ihr einen Kuss. Anschließend war mein halbes Gesicht dann auch voller Eis.

Ich hatte mir vorgenommen, direkt in mein Bad zu gehen und mich sauber zu machen und mir etwas anderes an zu ziehen, aber dieser Plan ging in Luft auf, als ich einen Briefumschlag auf dem Boden liegen sah. Jemand musste ihn durch den Türschlitz geschoben haben.
Ich dachte mir nicht viel, als ich ihn auf machte, gelegentlich daran, dass sich mein Vater dafür entschuldigte, dass er mich ein bisschen blöd angemacht hatte, das tat er nämlich oft.

Liebe Vanessa,
Mir fiel es nicht leicht, dir nichts verraten zu dürfen, aber es sollte eine Überraschung sein.
Ich hatte immer gesagt, dass du nicht mit kannst, aber du hast mich so angeflennt, dass du doch auf mein Konzert wollest.
Hier ist die Chance.
Meine Güte musste ich lange auf deine Mutter einreden, bis sie mir entlich zustimmte.

Du fährst morgen nach hause.
Ich hoffe du wirst zu meinem Konzert kommen.
Es ist in Wipperfürth: Alte Drahtzieherei
Ich denke du hast schon mal davon gehört.

Bis morgen, hoffe ich.

Liebe Grüße
Basti


Jetzt glaubte ich Basti wirklich, dass er berühmt war. Ich dachte vorher immer ich wär in einem Traum. Auf den 2 Eintrittskarten, die mit in dem Umschlag waren, war Basti drauf:
Sebastian Wurth
28. Juli
19:30 Einlass

Ich stand mit offenem Mund in meinem Zimmer und starrte die Eintrittskarten an und in der nächsten Sekunde, hüpfte ich kreisend Auf meinem Bett rum.
Ich war so froh, dass ich nicht länger an dem Ort bleiben musste, der mich an meine Oma erinnerte.

Jetzt wusste ich, was ich den restlichen Tag noch anstellen würde.

Es nieselte jetzt nur noch ein wenig, also ging ich nach draußen und zog mir meine Kaputze über. Ich trat den Weg zum Friedhof an.
Ich hasste Friedhöfe über alles, lauter tote Menschen, aber ich tat es für meine Oma.
Auf dem Weg, zwischen dem Hotel und meinem Ziel, lag ein Blumenladen. Ich kaufte mir eine Rose, ich hielt sie ganz doll fest, weil ein starker Wind wehte. ,,AUA!" schrieh ich auf. ,,Scheiß Rose." schimpfte ich und zog mir einen dicken Dorn aus meinem Finger.
,,Heey du!" hörte ich leise hinter mir sagen und drehte mich um.
,,Hallo. Bist du nicht die die letztens mit Sebastian Wurth hier rumgelaufen ist?"
,,Ehm. Ja wieso?" sagte ich und war verwundert. ,,Was willst du denn von mir?"
fragte ich nach.
,,Ich bin eine Freundin von Basti und ich wollte ihn eben anrufen, um ihn etwas zu erzählen und dann ist mir mein Handy ins Wasser gefallen. Könntest du mir vielleicht seine Nummer geben damit..", ,, Jaja, schon gut." sagte ich genervt und zückte mein Handy. ,,Wie heißt du denn?"
fragte ich und nach der Antwort fing ich an eine Sms zu schreiben: Heey Basti, hast du eine Freundin die Lisa heißt?
Ich wollte nur nochmal nachhaken, bevor ich irgendwelchen wildfemden Leuten eine Handynummer gebe.
Zur verwunderung meinerseits. Kam einfach nur ein knallhartes Ja! zurück.
Also gab ich ihr Bastis Nummer und fragte schnell nach, ob sie ihm schöne Grüße von ihm bestellen könnte.

http://www.youtube.com/watch?v=Ei8MKKxDuX4

Am Friedhof angekommen, sah ich direkt Oma's Grab. Es war das auffallenste von allen, fand ich. Ich kniete mich vors Grad und sprach:
,,Hallo Oma. Ich vermisse dich hier richtig." sagte ich und hatte plötzlich einen dicken Kloß im Hals. ,,Es tut mir so leid, dass ich die letzten Tage nicht bei dir war. Hätte ich gewusst das es so schnell vorbei sein würde, hätte ich jede freie Minute mit dir verbracht, ehrlich." schuchste ich vor mich hin. ,,Ich wünsche ich könnte die Zeit zurück drehen. Ich hab gebetet, dass du zurück kommst, aber es geschied nicht. Du wurdest mir einfach weggenommen!" schrieh ich und mir liefen gefühlte 10 Tonnen Tränenwasser die Wangen runter. ,,Es.tut.mir.so.leid.
Immer wenn ich an die Tage mit dir ,im Krankenhaus, denke könnte ich losheulen. Ich habe dich im Rollstuhl herrum geschoben, weil du keine Kraft mehr hattest um zu laufen. Aber du hattest immer Kraft, um mit mir zu lachen. Ich habe deinen Humor so geliebt. Du warst immer bei mir und hast mir geholfen. Ich will dich noch einmal umarmen." starrte ich auf das Grab.
,,Mama sagt immer, ich soll von dir los lassen, du seist tot. Aber du hast mir immer gesagt: Nur wer vergessen wird, ist tot. Also wirst du nie sterben, aufjeden Fall nie in meinem Herzen." Ich legte die Rose sanft auf den Teddy, den meine Schwester dort hingelegt hatte und flüsterte unter Tränen: ,,Ich werde dich nie vergessen, darauf kannst du wetten. Ich liebe dich." gab ihr ein Luftkuss und stand auf.




Dienstag, 5. Juni 2012

Teil 3 [Freitag]


Feedback wäre toll :*
http://www.youtube.com/watch?v=iyMQRVA2pnc

Es ist 12:46 Uhr als ich vom Vibrieren meines Handys wach werde. Wer ruft mich denn jetzt an? Ohne auf den Display zu gucken, geh ich ran:
,,Hallo?"
,,Heey Vanessa."
,,Oh.. Heey Basti" sagte ich mit einem lächeln im Gesicht.
,,Hast du Lust heute was mit mir zu unternehmen?"
,,Ehm, ja sicher. "
,,Jetzt gleich? Ich würde dich auch abholen!"
,,Haha." Fing ich an zu lachen, ,,Du hast mich gerade geweckt, also nicht das das schlimm wäre, aber ich bin noch nicht angezogen und so."
,,Hmm.. Okay. Sorry." Am anderen Ende der Leitung lachte Basti.

Wir machten aus, dass wir uns in einer Stunde in der Innenstadt in einer Eisdiele treffen. Ich hab zwar zugestimmt, aber wie sollte ich das schaffen? Ich bin ein Mädchen. Ich brauch schon mindestens eine Stunde im Bad.

Ich beeilte mich und dem entsprechend sah ich auch aus.
Für ein Frühstück war es zu spät, aber wir gingen ja eh Eis essen, also war das nicht so schlimm.
Ich machte mir auf dem Weg und pünktlich war ich an der Eisdiele, vor der schon Basti wartete:
,,Musst du so früh hier sein? Jetzt hab ich das gefühl, dass ich zuspät bin."
Basti schaute auf seine Uhr, lachte und antwortete:
,,Also einbisschen schneller hätteste ja sein können."
,,Boor Basti." sagte ich lachend.

Wir bestellten unser Eis und gingen durch die Stadt.
Ich hatte Stratiatella und er Schoko. Als er mir anbot, mal bei ihm zu probieren, hatte er schon so ein hinterhältiges Grinsen auf dem Gesicht, aber ich probierte trotzdem. Als hätte er nichts besseres zutun, haut er mir das Eis voll ins Gesicht.
,,EEEEEEY. Ich mach dich fertig!!"
Basti rannte schon weg, aber leider war er nicht schnell genug und hatte mein Eis in den Haaren. Wir liefen lachend zum Strand.. Anscheind hatten wir beide die gleiche Idee.
Am Wasser angekommen versuchte wir uns gegenseitig ins Wasser zuschupsen und wie sollte es auch anders kommen, lag ich dann im Wasser.
Meine Anziehsachen waren von oben bis unten nass.
,,Na warte." schrieh ich und spritzte ihn mit Wasser ab.
Als wir dann beide nass waren, ließ ich mich lachend in den Sand fallen.
Ich guckte zum Himmel. Keine einzige Wolke.
Basti legte sich neben mich. Er lag auf der Seite, sodass er mich angucken konnte.
,,Du, Basti?" sagte ich mit ernster Stimme.
,,hmm?" antwortete er mit hochgezogenen Augenbrauen.
,,Du bist doof." Ich drehte mich um, weil schon ich wusste, dass er jetzt irgendwas vor hatte.
Er nahm mich auf dem Arm und lief zum Wasser.
,,AAAAAAAAAAAAAAAH.. Lass mich runter. HILFE."
,,Schreih doch nicht so. Jetzt bin ich taub."
,,Selbst schuld." Durchgehend waren wir am lachen.
,,ICH HÖR DICH GARNICHT!" rief er und lief weg.
Von hinten sprang ich auf ihn. Ich riss ihn zu Boden und dann lagen wir beide da.
,,So viel Spaß hatte ich lang nicht mehr, danke Basti."
,,Kein ding. Immer wieder gerne." grinste er mich an und mache eine Sträne aus meinem Gesicht.


Wir waren ins Hotelzimmer gegangen und wollten uns trocken machen.
,,Hier Basti." sagte ich und warf ihm ein Handtuch zu. In der Zeit wo er sich abtrocknete, zog ich mir etwas anderes an.
,,Nicht gucken. Geh ins Bad, man"
Basti ging lachtend weg.
,,EY VANESSA."
,,Jo. Was los, Bascht?" sagte ich voll cool.
,,Magst du Spinnen?" frage er und schaute um die Ecke.
,,Baaaah nein.."
Sein Kopf verschwand wieder und dann kam er mit einem Glas und einem Papier drauf aus dem Bad. Sofort fing ich an zu schreihen.
,,IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIH BASTI. VERPISS DICH. ICH BRING DICH UM. Ich warne dich. TU.DIE.SPINNE.WEG!"
,,Psst, sei leise. Ich tu sie ja schon weg." lachte Basti sich einen weg.
,,Hör auf zu lachen, das ist verdammt nochmal NICHT lustig."

,,So. Sie ist weg. Jetzt komm vom Bett runter."
,,Du bist so eckelig. Verschwinde aus meinem Zimmer du bist doof." lachte ich ihn an. ,,Ich muss mich sowieso noch zuende umziehen."
Er lachte, machte die Tür auf und tat so als ob er ginge. Ich schloss die Tür und schmiss mich auf das Bett.
*klopf klopf*
,,Lass mich rein" hört ich Basti rufen.
,,Und was ist wenn nicht?" rief ich zurück.
,,VANESSA!" lachte er.
Ich sprang hoch, öffnete die Tür ein Spalt und sagte: ,,Ich habe nichts bestellt."
,,Grins nicht so frech."
,,Und was ist wenn doch, du Dummdödel?" Wieder musste ich grinsen.
,,Dummdödel?"
Ich machte die Tür auf, piekste ihm in die Seite und ging an ihm vorbei, zu den Treppen.
,,Was wird das?" fragte Basti und lief mir nach.
,,Mach doch die Tür zu meine Fresse. Nix haste gelernt."
,,Mach sie doch selber zu. Du 'wohnst' doch da." sagte er frech.
In der Zeit, in der ich die Tür zu gemacht hatte, war Basti zum Aufzug gegangen. Bevor ich einsteigen konnte, schloss Basti die Türen. So schnell wie möglich lief ich ins Erdgeschoss.
Die Aufzugtüren öffneten sich. Ich stellte mich in seinen Weg, guckte zu ihm hoch und fragte: ,,Wo hat der feine Herr eigentlich seine Manieren gelernt?"
Wir wurden schon von dem jungen Mann an der Rezeption angegrinst.
,,Guten Tag der Herr." sagte Basti.
,,Samma gehts noch? Mich nicht in den Aufzug lassen und zu fremden Leuten nett sein? Wo leben wir denn?" Immer noch sah ich ihn an, nur jetzt lachte ich.
,,Bist du nicht fremd? Außer deinen Namen und ein paar andere Sachen weiß ich auch nicht von dir."
,,Ach, so ist das also.. Ich bin fremd?" sagte ich mit Grinsen im Gesicht. ,,Dann kenn ich dich ab jetzt auch nicht mehr. Hade tschau." Ich drehte mich um und ging raus.
Basti kam mir langsam hinterher.. Ich hatte mich inzwischen schon draußen hingestellt und guckte gelangweilt um mich.
Aufeinmal flüsterte er mir von hinten ins Ohr: ,,Hade tschau?"
Ich drehte mich um. So wie jetzt hatte er noch nie gegrinst.
Eigentlich wollte ich das nur denken, aber ausversehen ist es mir rausgerutscht: ,,Oh mein Gott wie süß."
Basti drehte sich um. ,,Hääh?!"
,,Ich meinte eigentlich dich, aber von mir aus kannst du es auch auf das kleine süße Mädchen dahinen beziehen.. Wie du willst."
Basti sagte garnix.
,,Oh nein. Basti, das hab ich ja voll vergessen. Sorry, aber ich muss jetzt weg. Ich war vor 15 Minuten eigentlich mit meiner Familie verabredet. War echt schön mit dir." Ich wollte gerade an ihm vorbei, da packte Basti mir an meinen Oberarm.
,,Und mich lässt du jetzt hier stehen?"
,,Ehm, ja?"
,,Ah okay, und wo hast DU deine Manieren gelernt?" Er stupste mir auf meine Nase.
,,Auf jeden Fall nicht da, wo du sie gelernt hast...Also, ich würde dich ja mitnehmen, aber..."
,,Aber was? Bin ich dir zu peinlich?" sagte Basti mit einem Gesichtsausdruck, als hätte ich seine   Playstation kaputt gemacht.
,,Nein?! Aber meine Mutter meint dann, dass zwischen uns was laufen würde."
,,Lass sie doch. Wir wissen es besser. Wir wissen das es nicht so ist und das reicht doch."

Basti hat mich überedet und wir sind zum verabredeten Treffpunkt gegangen.
,,Wo müssen wir hin?"
,,Zu diesem Fleisch..Fisch..Hühnchen Restautant. Keine Ahnung. Dieses Fle.." Von einem lautem Lachen wurde ich unterbrochen. ,,Du kannst dir nicht gut Sachen merken oder? Du meinst wohl das 'Fleischklöschen'."
,,Ja, mein gott. Was ist das auch für ein Name?" guckte ich ihn verärgert an.
,,Das war doch nicht böse gemeint. Ich finds süß."


,,Hallo Mama, hallo Papa. Sorry, dass ich zu spät gekommen bin."
,,Mama, Mama, ich kenn den." sagte meine Schwester histerisch und zog an Mama's Hand.
Ich guckte sie dumm an. ,,Sei leise!"
,,Oh. Hallo. Ich bin Sebastian. Ihr könnt mich aber auch Basti nennen."
Meine Mutter hielt ihm die Hand hin.
,,Achso ja, wir hatten ja bereits telefoniert."
Mein Vater sagte wie immer garnichts. Bei neuen Bekannschaften ist er immer ziemlich forsichtig.

Wir gingen ins Restaurant und setzten uns.
,,Wohnst du hier an der Nordsee?" fragte meine Mutter.
,,Nein ich mache hier Urlaub."
,,Wann fährst du wieder nachhause?"
,,Am Sonntag."
. . . .
Basti wurde von Fragen bombadiert. Irgendwie tat er mir leid.
Ich nahm mein Handy und schrieb:

Tut mir leid. Genau das wollte ich vermeiden.

Basti guckte zu mir rüber und lächelte.

Schon gut. :)

kam als Antwort.

Das Essen war im 'Fleischklöschen' wirklich lecker. Ich hatte so viel gegessen, dass mir richtig schlecht war, als wir uns auf den Rückweg machten.
Meine kleine Schwester ging neben Basti. Irgendwann nahm sie seine Hand, was ich natürlich sah: ,,Nina. Was machst du da?" sprach ich sie erschrocken an.
Basti sah mich an, lächelte und flüsterte mir ins Ohr: ,,Ist schon gut. Sie ist noch klein."
Ich sah ihn an, ging ein Schritt näher an ihn und sagte: ,,Ich bin auch klein!"
Ich sah Basti an, dass er gerne lachen wollte, aber er hat sich zurück gehalten um mich nicht zu blamieren. ,,Später." sagte er.
Basti tippte mit einem Finger auf seine Wange, wodurch mir klar wurde, dass ich rot geworden war. Ich schämte mich und guckte die ganze Zeit auf den Boden.
Am Hoteleingang angekommen sagte meine Mutter zum Abschied:
,,So Kinder, wir gehen noch einbisschen an den Strand. Wollt ihr mitkommen?"
Ich guckte Basti an und sagte dann ganz schnell: ,,Nein danke, wir wollen lieber allein sein."

Wie gesagt, gingen der Rest der Familie an den Strand und wir gingen ins Hotel.
,,Darf ich denn dieses mal mitfahren?" ich lächelte ihn an und warf einen Blick zum Aufzug.
,,Natürlich mein Schatz."
,,Mein Schatz?" guckte ich ihn ärgerlich an.
,,Wer wollte nochmal so behandelt werden wie die Schwester?"
Ich ging in den Aufzug und versuchte die Türen zuschließen, bevor Basti drin war, aber Basti stellte noch seinen Fuß dazwischen.
,,Ey, das gilt nicht."
,,Ach ehrlich? Es gibt 'Du darfst nicht in den Aufzug Regeln'?"
,,Ja, die gibt es, mein Freundchen."
Ich versuchte ihn aus 'meinem' Aufzug zu schupsen, was aller Dings daneben ging und ich dann auf dem Boden des Aufzuges saß.
Grinsend guckte Basti mich an. Gleich würde er laut lachen, das sah ich ihm an.
,,Lach ruhig. Das gibt Rache!"


Ich schloss die Zimmertür auf und wir gingen rein.
Ich schob die Vorhänge bei Seite, öffnete die Tür und stellte mich auf den Balkon.
Einige Zeit stand ich da und guckte einfach nur auf das schöne Wasser.
Plötzlich spürte ich einen kalten Atem in meinem Nacken und es legten sich Hände auf meine Hüften. ,,Ist das so besser, als nur Händchenhalten mit deiner Schwester?..Du bist übrings süß, wenn du eifersüchtig bist. Aber wir sind nochnicht mal zusammen, wieso bist du dann eifersüchtig?"
Ich drehte mich um und sagte: ,,Ich bin nicht eifersüchtig." . . .
,,Du bist verdammt hübsch, weißt du das?"
Ich nahm seine Hände von meinen Hüften runter, fragte ihn etwas und versuchte höflich zuklingen: ,,Sag mal, wo wohnst du eigentlich?"
,,Wipperfürth. Wieso?"
Ich antwortete mit verdutztem Gesichtsausdruck: ,,Das muss ich ja wissen, weil sonst seh ich dich vielleicht nie wieder und dann sollten wir das hier beenden."
,,Wo wohnst du denn?"
,,Hückeswagen. Das ist nicht weit weg, aber auch nicht der kürzeste Weg, Basti!"
,,Passt schon."
,,Wieso hat meine Schwester eben gesagt, dass sie dich kennt?"
,,Weiß ich doch nicht." Basti schluckte und ich sah ihm an, dass er mir irgendwas verheimlichte.
,,Du bist mir sowieso eine Erklärung fällig."
,,hmm..Stimmt." Basti ging zurück ins Zimmer und setzte sich aufs Bett.
,,Ja ich weiß, aber ich bin mir nicht sicher, ob du dann den Kontakt abbrichst."
,,Wieso sollte ich?"
Basti guckte nur noch den Teppich an.
,,Basti!!" sagte ich in einem lautem Ton, als es gerade an der Tür klopfte.
Ich ging hin um zu öffnen. Vor mir stand ein Junge.
,,Hallo? Was willst du hier?"
Basti hatte langsam begriffen wer vor der Tür stand.
Er stand auf, schupste mich sanft weg und sagte leise:
,,Ich klär das Vanessa."
Ich bin also gegangen und dann lag ich auf dem Bett und lauschte dem Gespräch.
,,Was willst du hier und wie hast du mich gefunden?"
,,Ich hab gesehen wie du ins Hotel gegangen bist."
,,Super. Spionierst du mir jetzt auch noch nach? Als würden das nicht schon genug Leute machen, Felix."
Es war sein Freund. Felix. Den Namen hatte er auch am Telefon erwähnt.
,,Wir hatten eigentlich geplant nur bis heute hier zu bleiben. Du weißt was morgen ist. Du hast morgen.."
Aufeinmal schloss Basti die Tür. Was sollte ich nicht mitbekommen?
Nach ungefähr einer viertel Stunde öffnete sich die Tür langsam und Basti kam föllig aufgewühlt rein. Er legte sich neben mich und starrte die Wand an. Das kannte ich auch von mir. Irgendwas stimmte mit ihm wirklich nicht.
,,Basti?" Ich erwartete keine Antwort. ,,Wer verfolgt dich?"
Er hat seinen Blick von der Wand abgewant und guckte jetzt zu mir. Sein Gesicht war blass, als hätte er vor irgendetwas Angst.
,,Gehts dir gut?." dieses mal hatte ich eine Antwort erwartet.
,,Basti." sprach ich ihn noch mal an. ,,Ist alles Okay?"
Ich sah nur ein leichtes nicken, also stand ich auf, ging ins Bad, holte einen nassen Lappen und legte ihn auf Bastis stirn. Wenn er es nicht tut, dann muss jemand anderes mit der Sprache rausrücken.
,,Ich bin gleich wieder da." sagte ich ihm und ging aus der Tür.
Ich rannte alle Stockwerke runter, bis zum Ausgang. Wo ist Felix?
Ich rannte so schnell ich konnte. ,,FELIX!"
Er blieb stehen. Als ich dann bei ihm angekommen war konnte ich vor lauter rennen garnicht mehr reden. ,,Alles okay?"
Ich schüttelte den Kopf. Noch immer konnte ich nicht reden, aber trotzdem versuchte ich es.
"Nein..Nach dem..Gespräch..eben..redet Basti..nicht.. mehr mit mir. Also musst du..mir jetzt sagen..was mit Basti los ist."
,,Beruhig dich erstmal." sagte Felix lachend. ,,Ich bin wirklich nicht für Sebastian verantwortlich. Das muss er schon selbst mit dir klären."
,,Okay. Dann sag mir wenigstens wo er morgen so dringend hin muss." Ich hatte mit jeder Antwort gerechnet, aber mit dieser nicht.
,,Er muss zu einem Konzert."
Ich guckte ihn dumm an. Wegen einem Konzert will er seinen Urlaub abbrechen?
,,Er kann sich doch einfach neue Karten kaufen und auf ein anderes Konzert gehen."
Wieder fing er an zu lachen. Langsam hatte ich das Gefühl, dass er mich nicht ernst nimmt.
,,Nein, da hast du etwas falsch verstanden. Er muss zu SEINEM Konzert. Er ist der jenige der auf der Bühne steht."
,,Ohne Spaß?"
,,Ohne Spaß!" jetzt war seine Miene ernst.
Ich starrte ihn blöd an und ging weg. Mit langsamen Schritten enfernte ich mich von Felix und lief zum Hotel zurück.
Er ist berühmt und ich weiß sowas nicht?
Alles von den vorigen Tagen würde zusammen passen.
Ich ging zurück zum Hotel in der Hoffnung, dass Basti noch nicht die Flucht ergriffen hat.          Als ich am Zimmer angekommen war, holte ich noch einmal Luft, dann schloss ich auf.

Er lag immer noch auf dem Bett, aber er war nicht mehr blass. Er hatte wieder Farbe angenommen.
,,So. Jetzt musst du mir wirklich einiges Erklären. Wieso sagst du mir sowas nicht? In einer Freundschaft ist es wichtig, dass ich weiß, das mein Freund berühmt ist."
Aufeinmal guckte Basti mich mit großen, erschrockenen Augen an.
,,Ist doch so oder?" hakte ich nochmal nach.
Er drehte seinen Kopf so, dass er wieder an die Decke gucken konnte: ,,Du weißt es also.."
Ich sagte nichts mehr. Den Rest konnte Basti mir von allein sagen.
Es dauert seine Zeit, bis Basti ein Wort rausbrachte.
,,Ja, es stimmt. Aber genau das war der Grund, warum ich dachte, das du den Kontakt abbrichst.
Ich dachte, du würdest denken, dass ich keine Zeit für dich habe. Ich weiß, dass ich morgen ein Konzert habe, aber ich könnte einfach bei meinem Manager anrufen und sagen das es mir nicht gut geht."
Ich antwortete ihm nicht. Ich war einfach zu sehr damit beschäftigt, darüber nachzudenken, warum er es mir nicht gesagt hatte. Dachte er wirklich, ich wär so fies und würde einfach gehen?
Basti stand auf und wollte gehen, aber ich sprach wieder in einem lauten Ton: ,,Wo willst du verdammt nochmal hin? Weglaufen.ist.keine.Lösung!"
Ich riss ihn an seinem T-shirt aufs Bett. Jetzt saßen wir neben einander und er fing wieder an zu reden: ,,Es tut mir leid Vanessa. Ich weiß, es war einen Fehler. Ich bereue, dass ich es dir nicht sofort gesagt habe, aber du warst seid langem ein Mensch, der mich vom persönlichen her mochte und nicht, weil ich singen kann. Ich weiß, du hast jeden Grund sauer zu sein."
Das einzige was mir dazu einfiel sagte ich ihm ins Gesicht und jedes Wort davon stimmte: ,,Ja, ich hätte einen Grund sauer zu sein, bin ich aber nicht. Du bist auch nur ein Mensch und Menschen machen nunmal Fehler. Ich will keinen perfekten Freund an meiner Seite! Ich will dich so wie du bist."
Wir verstummten und saßen einfach da. Ich war froh, dass er da war.

Ich ging aus dem Zimmer, aber wieder sagte ich Basti nicht wohin ich ging. Nach ein paar Minuten kam ich wieder, mit 2 Eis in der Hand. Eins davon gab ich Basti und eins aß ich selber.
,,Nein, ich möchte nicht probieren." grinste ich ihn an.
,,Okay. Und meine Haare möchten auch nicht von deinem Eis kosten." lächelte er zurück.
Nachdem wir unser Eis aufgegessen hatten, macht ich mich Bettfertig.
,,Möchtest du hier bleiben oder zu deinem Hotel gehen?"
,,Wie du es möchtest."
,,Okay. Dann geh! Sofort!" hatte ich versucht zu sagen, möglichst in einem ernstem Ton, aber dann musste ich lachen.
*räusper*
Ich guckten Basti an. Was wollte er von mir?
,,Willst du nicht die Tür auf machen?" fragte er mich.
Ich hatte garnicht gemerkt, dass jemand geklopft hatte.
Als ich aufmachte stand meine kleine Schwester da. Sie hatte etwas auf dem Herzen, das hab ich gemerkt.
,,Vanessa?" sagte sie mit einer leisen, zarten Stimme.
Ich hockte mich hin, um sie besser verstehen zu können.
,,Ja?" fragte ich freundlich.
,,Kannst du mir ein Autogramm geben?"
,,Von dem FRECHEN HERRN dahinten?"
,,DAS HAB ICH GEHÖRT FRÄULEIN." rief Basti aus der letzten Ecke.
,,Ja warte. Ich hol dir eins." antwortete ich und wuschelte ihr durch die Haare.

Ich ging also zurück und fragte Basti, ob er mir mal eben eine Autogrammkarte für Nina geben kann. Anstatt das er mir einfach eine Autogrammkarte gab, ging er zu Nina hin, schreibt alles schön auf die Karte und setzte noch ein Herz dahinter. In der Zeit setzte ich mich aufs Bett, schön breit und mit dem Rücken ans Ende.
 Unglaublich wie sehr sich Nina gefreund hat.
Und zum krönenden Abschluss sang er ihr noch etwas vor. Als er dann fertig war und wieder zurück kam, sagte ich frech: ,,Hallo?! Ich will auch eins?"
,,Freche Fans bekommen aber keins."
BAAM flog ihm ein Kissen ins Gesicht.
,,Ich will aber eins, bitte bitte bitte bitte." flete ich ihn an und machte einen Schmollmund.
Aufeinmal setzte er sich auf meine Beine, nahm einen Arm von mir und schrieb:

Für Dummdödel
Ich mag dich nicht. Du bist doof.
Basti

Als ich das laß, flog ihm direkt noch ein Kissen ins Gesicht.
,,So, jetzt bin ich dran." Ich nahm ihm den Edding weg und schrieb auf sein Bein:

Ich mag keine berühmten Leute, die meiner Schwester etwas vorsingen.
Ich mag dich nicht!
Du bist dööfer als ich.
Vanessa :P

,,Vanessa ist eifersüchtig, Vanessa ist eifersüchtig, Vanessa ist eifer.."
,,GARNICHT." rief ich und verschränkte ihre Arme. ,,Ich will jetzt schlafen, geh von mir runter."
Er rollte sich runter, auf die andere Seite vom Bett. ,,Wehe du machst dich diese Nacht breit." lachte er mich an.
,,Hallo? Wer hat hier das Zimmer gemietet? Du oder ich?" antwortete ich und trat ihn in die Seite.
,,Aua. Du.." schrieh er auf.
,,Ich was? Willste Stress?" Ich schlüpfte schnell und meine Decke.
,,Gute Nacht." sagte Basti. Ich konnte hören, dass er beim Sprechen lächelte.
,,Nachti." rief ich unter der Decke.
Basti schaltete das Licht aus und ich schlief ein.

Montag, 4. Juni 2012

Teil 2 [Donnerstag]



http://www.youtube.com/watch?v=YBz9dxe_kAE  könnt ihr beim Lesen hören, als Soundtrack :) ♥
(Zwischendurch kommt dann ein anderer Link, den könnt ihr dann an der Textstelle hören.)


Als der Wecker um 7:00 Uhr klingelte, war ich schon im Bad und machte mich fertig. Als ich dann fertig war und raus gehen wollte, erinnerte ich mich an den Zettel mit der Nummer. Ich nahm ihn schnell und rannte zum Aufzug.
Unten angekommen ging ich im zügigem Gang zur Rezeption und sagte:
,,Guten Morgen, haben sie hier vielleicht ein Telefon, mit dem ich kurz telefonieren kann?" Kurz darauf antwortete ein junger Mann: ,,Ja, aber natürlich. Hier links. Dann müsstest du eben rumkommen." Das lies ich mir nicht zweimal sagen. Ich brauchte jemanden zum reden. Also wählte ich und kurz darauf erklang eine freundliche Frauenstimme: ,,Hallo, wer ist denn da?"
Ich schluckte und antwortete dann: ,,Ehm hallo. Hier ist Vanessa. Ist der Basti vielleicht da?"
Zum Enttäuschten meinerseits war er nicht da, stattdessen wurde ich gefragt, ob Basti irgendwas ausgerichtet werden sollte. Das verneinte ich aber schnell.
,,Wo ist er denn?"
,,Du, Sebastian kommt erst in einer Woche wieder. Er ist mit einem Freund in den Urlaub gefahren."
Nachdem das Gespräch beendet war bedankte ich mich noch höflich und ging dann richtung Ausgang.
Ich schaute auf mein Handy und bemerkte nicht, dass mir jemand entgegen kam. Erst nachdem ich mit dem Kopf irgendwo gegen geknallt war, erhob ich ihn.
,,Tut mir l-l-leid." sagte ich stockend und war verwundert, wer vor ihm stand.
,,Was machst du denn hier?" frage Basti.
,,ehm. ich übernachte hier im Hotel?!" sagte ich muffig.
,,Nicht zu höflich. Ich hab ja nur gefragt." Basti musste lachen.
,,Sorry" Jetzt lachte auch ich.
,,Hast du schon gefrühstückt?" lächelte er mich an.
,,Nö. Wir können da drüben, auf der anderen Straßenseite in das Restaurante gehen, da gibts Frühstücksdings da." grinste ich.
,,Ah okay. Dann weiß ich ja jetzt bescheid über das Frühstücksdings da!"
Basti wurde von mir geschupst.
,,Ey.. :D"


http://www.youtube.com/watch?v=PYp0GVzmLgY

Im Restaurant setzten wir uns an einen Tisch und bestellten uns Essen.
,,Wieso bist du schon so früh wach, Basti? Wir haben doch erst 8:00 Uhr."
,,Du musst wissen, mein Kumpel und ich,wir sind zusammen hier und wir haben uns ziemlich gezofft und deswegen kann ich nicht wirklich gut schlafen. Und wieso bist du schon so früh wach? Schlecht geschlafen?"
,,Oh ja. Das dein Kumpel auch hier ist, hab ich schon von deiner lieben Mutter erfahren. Du solltest echt mal an dein Handy gehen, wenn du mir schon deine Nummer da lässt, du Dummkopf." sagte ich und grinste frech.
Basti hingegen zog eine Augenbraue hoch und fragte neugierig: ,,Was hast DU denn mit meiner Mutter zutun?"
,,Eigentlich garnix, aber nachdem ich bei dir angerufen hatte ging deine Mailbox ran und da hast du diese Nummer gesagt und die hab ich dann auch angerufen. Und da ist..,, ,,Jaja ich weiß schon..meine Mutter ran gegangen."
Wir mussten beide anfangen zulachen.
,,Ah da kommt ja unser Essen." freute sich Basti
,,Yeay." stimmte ich zu und lachte ,,Wie du dich über dein Essen freust."
,,Aber eins musst du mir immer noch verraten. Wieso hast du letztens so doll geweint und bist so schlecht drauf?" erfragte er sich.
,,Wer sagt denn, dass ich dir das verraten muss?" murmelte ich und guckte auf meinen Teller.
,,Da ist doch irgendwas, was dich bedrängt. Du bist schlecht drauf, hast geweint, bist unhöflich zu anderen Leuten.. Und jetzt guckst du mich noch nicht mal mehr an. Bitte Vanessa. Sag es mir. Das bist du mir echt schuldig."
,,Wieso bin ich dir das schuldig? Wieso bist du überhaupt aufgetaucht? Und woher weißt du meinen Namen, ich hab ihn dir nicht gesagt!"
,,Tut mir leid. Ganz ruhig. Alles ist gut. Dann erzählst du es mir eben nicht. Wenn du es nicht willst, dann lass es. Nur manchmal sollte man über seine Probleme reden.."
,,ICH HAB KEINE PROBLEME UND AUCH WENN, WAS HAST DU DAMIT ZUTUN?" schrieh ich und stand auf. Daraufhin packte er mich am Arm und sagte leise: ,,Setzt dich hin, bitte, weglaufen ist keine Lösung."
Ich setzte mich hin und Basti setzte fort: ,,Wenn ich gehen soll sag es ruhig. Ich bin nur aufgetaucht, weil ich dich kennenlernen wollte." Ich guckte dumm. ,,Ehrlich, das kannst du mir glauben....Und wie ich zu deinem Namen kam..Deine Mutter hat dir mal was zugerufen, irgendwas von: Vanessa hier sind wir."
Jetzt sagte ich nichts mehr und stocherte nur noch in dem Essen rum.
Basti stand auf und sagte mit leicht trauriger Stimme: ,,Es ist wirklich besser wenn ich jetzt gehe." Er war sich nicht sicher, ob ich es überhaupt gehört hatte. Einen 20 Euroschein legte er auf den Tisch und ging. Noch immer saß ich da. Sogar als ein Kellner kam und fragte, ob ich noch etwas haben möchte, antwortete ich nicht.

Irgendwann nahm ich meine Sachen und ging. Die 20 Euro ließ ich auf dem Tisch liegen. Rückgeld wollte ich keins haben, war eh nicht mein Geld.
Im Hotel angekommen, kam mir meine kleine Schwester entgegen. ,,Vanessa, guck mal was ich eben am Strand gefunden hab." sagte sie und hielt mir eine Muschel hin. Ich grinste kurz und ging weiter. In meinem Zimmer legte ich mich aufs Bett und guckte an die Decke. Langsam und ohne den Blick von der Wand abzuwenden holte ich mein Handy aus der Hosentasche. Dann suchte ich was in meinem Zimmer. Nach kurzer Suche hatte ich den Zettel von Basti in der Hand. Dann telefonierte ich:
,,Hallo?" kam von der anderen Seite der Leitung.
,,Ehm. Ja. Heey." stotterte ich vor mich hin.
,,Vanessa?"
,,Tut mir wirklich leid wegen eben. Ich muss mit dir sprechen. Wo bist du gerade?" sagte ich schnell. Ich hörte mich schon fast verzweifelt an.
,,Ich bin am Strand!" Seine Verwirrung konnte man genau raushören.
Ohne noch etwas zu sagen und ohne sich zu verabschieden legte ich auf und rannte aus der Zimmertür. Ich rannte die Treppen runter und den Ausgang hinaus.
Am Strand angekommen guckte ich mich um. Wo ist er?
Ich ging im schnellem Schrittempo den Strand endlang, dann fing ich wieder an zu rennen. Da war Basti. Ich rannte immer schneller. Ich war so verzweifelt.
Außer Puste lief ich Basti direkt in die Arme, als würden wir uns schon seid Jahren kennen.
,,Okay?!" sagte Basti erschrocken. Ich guckte ihn an und legte dann meinen Kopf auf seine Brust: ,,Es tut mir leid."
Er legte seine Hand auf meinen Kopf und sagte leise: ,,Ist schon okay."
Nach einiger Zeit ließ ich Basti los und fing an zu gehen. Basti ging die ganze Zeit neben mir.
Nach ungefähr einer halben Stunde sind wir an der Brücke angekommen, von der Basti mir mal erzählt hat.
Basti führte mich zu einem Fernglas in das man Geld reinwerfen muss. Er nahm 50 cent und hielt mir das Fernglas hin.
,,Glaubst du mir jetzt?" fragte er grinsend.
,,Wow." war das einize was er zu hören bekam.
Basti setzte sich auf, die daneben stehende, Bank und guckte in die Weltgeschichte.
Ich setzte mich neben ihn und fing an zureden:
,,Letzte Woche Samstag ist meine Oma gestorben. Wir waren wie beste Freunde. Wir haben uns super verstanden und dann wurde sie aus meinem Leben gerissen." Basti sah wie schmerzverzerrt mein Gesicht war. ,,Und dann war ich schlecht drauf, hatte zu nichts Lust und darauf hin hat mein Freund schluss gemacht.... Ich streite mich nur noch mit meiner Mutter und meine Tante will nichts mehr von mir wissen, weil ich mal ein Erbstück von ihr kaputt gemacht hab." Vanessa schluchste. ,,Es war doch keine Absicht. Wieso muss das immer mir passieren? Ich kann nicht mehr. Wieso immer ich, wieso nicht an..." ,,pssst!" wurde ich unterbrochen. Ich senkte meinen Kopf auf Bastis Schoß. Basti war bei mir. Er saß einfach da und gab mir das Gefühl, ich werde beschützt. ,,Alles wir gut." versucht Basti mich zu beruhigen.
Aufeinmal klingelte mein Handy. Ich nahm es und ging ran. Aber statt zu antworten, hielt ich es nur an mein Ohr. Basti nahm das Handy: ,,Hallo? Hier ist Sebastian Wurth. Wer ist da?"
,,Was machen sie an dem Handy meiner Tochter?" fragte meine Mutter erschrocken.
,,Keine Sorge. Ihrer Tochter geht es gut, aber sie ist gerade nicht in der Lage zu reden. Soll ich ihr irgendwas ausrichten?"
,,Ja, danke. Sag ihr bitte, dass wir schon 9:00 Uhr haben und die Beerdigung ihrer Oma in einer Stunde anfängt."
. . .
,,Tschüss."
Ich hatte das Gespräch verfolg aber wusste, dass ich nicht in der Lage dazu war.
Er legte das Handy auf Seite und flüsterte Vanessa ins Ohr: ,,Vanessa, ich soll dir sagen, dass du in einer halben Stunde am Hotel sein sollst. In einer Stunde ist die Beerdigung."
,,Ist mir egal. Ich geh nicht hin."
Basti lehte sich nach hinten und atmete laut aus. Er nahm mein Handy und fing an zu schreiben:

Hallo Mama,
Ich werde nicht kommen.
Bitte hab verständnis.
Hab dich lieb :)
Vanessa

'Ne Zeit lang verweilten wir so, bis Basti auch einen Anruf gekam.
Ich konnte mithören, was Basti zu der anderen Person sagte, auch wenn er sich einige Meter entfernt hatte.
,,Was willst du?"
,,Lass mich in ruhe."
,,Kannst alleine nachhause fahren, ich bleib noch hier!"
,,Nein Felix. Verpiss dich einfach."
Dann legte er auf, kam zurück zur Bank und ich fing an zu reden:
,,Das war dein Freund, stimmts?" aber Basti antwortete nicht.
,,Darf ich dich mal was fragen Basti?"
Basti schaute mich erwartungsvoll an.
,,Wieso hast du dich mit deinem Spitznamen vorgestellt?"
,,Alle nennen mich so und mit alle, mein ich auch alle. Aufjeden Fall alle die mich kennen."
Ich war verwirrt:
,,Wie alle? Hast du soviele Freunde? Hört sich ja an wie 100."
,,Sag mal, guckst du DSDS?"
,,Ne so einen scheiß guck ich nicht. Da gehen nur Vollidioten hin. Das ist voll die Abzocke."
,,Ah Okay." sagte Basti und stand auf.
,,WIESO?" rief ich ihm nach. Hab ich irgendwas falsch gemacht?
Er drehte sich rum: ,,Nur Vollidioten gehen da hin... NUR..VOLLIDIOTEN."
Die Verwirrung stand mir förmlich ins Gesicht geschrieben.

Basti's und mein Weg trennten sich.
Ich schlich über die Brücke. Was hab ich falsch gemacht?
Ich nahm mein Handy: 9:30 Uhr
Dann suchte ich die Nummer von Basti und schrieb eine sms:

Wie kommst du jetzt auf DSDS?
Was hast du damit zutun und wieso bist du gegangen? Wer hat nochmal gesagt, dass weglaufen keine Lösung ist?
Jetzt bist DU MIR eine Erklärung schuldig!!!

Direkt nach dem Absenden kam eine Antwort:

Will ich dir nicht erzählen. Du bist ein Mädchen, dass mich so nimmt wie ich bin.
Ich muss nachdenken und ja..Weglaufen ist keine Lösung. Es tut mir leid, aber ich hab gerade echt keinen anderen Ausweg gesehen.
Die Erklärung bekommst du noch. Aber nicht jetzt!

Dann fing ich erneut an zuschreiben:

Falls du mir doch etwas Erkären willst dann komm zu meinem Hotel. Ich bin auf Zimmer 243.
Wenn nicht, melde dich einfach nicht mehr.
Danke!

Darauf kam keine Antwort mehr. Typisch Junge.
Bis zum Nachmittag schlenderte ich durch die Innenstadt.
Nachdem ich die ganze Stadt erkundet hatte, ging ich zurück zum Hotel, wo ich sofort auf meine Familie traf. Zum Glück hat mich keiner darauf angesprochen, dass ich nicht gekommen bin, nur mein Vater guckte ziemlich ernst, als wär er sauer auf mich.
Wir setzten uns in die Hotelcaffeteria und tranken Kakao.
,,Wer war dieser Sebastian am Telefon?" fragte meine Mutter neurigig. Sie hatte die Betonung so gewählt, als ob da irgendwas zwischen mir und Basti laufen würde.
,,Es war halt Sebastian." grinste ich sie an.
Meine Mutter hat wieder diesen bestimmen Blick aufgesetzt und daraushin sagte ich:
,,Nein, da läuft nichts, Mama!" Wir lachten beide und ich stand auf: ,,Ich geh jetzt hoch aufs Zimmer. Wenn noch was ist, ihr wisst ja wo ich bin." grinsend verließ ich den Tisch.

Mein Zimmer verließ ich nur noch zum Abendessen und dann legte ich mich schlafen.
Ich starrte auf mein Handy, dass neben mir auf dem Nachtisch lag, aber es machte keine Anstalten zu klingeln oder ähnliches. Ich bekam weder einen Anruf von meiner Freundin, noch eine sms.

Leise und Friedlich schlief ich ein.