Sonntag, 22. Juli 2012

Teil 10 [Freitag]

,,Nerv mich nicht." sagte ich, als Basti mich zum Aufstehen animieren wollte. Er lachte kurz und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich hörte wie sich seine Schritte von mir entfernten und ich fiel wieder in den Halfschlaf. Ich hatte diese Nacht auf der Couch geschlafen, da ich beim Film gucken eingeschlafen war, ob Basti in seinem Zimmer geschlafen hatte, wusste ich nicht, weil er schon früher wach war, als ich. Basti kam wieder ins Wohnzimmer und schaltete den Fernsehr an.

Im Anschluss des Lärmes den Basti veranstaltete, indem er die Fernbedienung fallen lies, riss ich meine Augen auf und starrte Basti erschrocken an. ,,Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken." Basti setzte ein planloses Lächeln auf. Ich setzte mich hin und starrte verträumt auf den Fernsehr. Ich hatte nicht drauf geachtet, was sich Basti für eine Sendung ansah, dafür war ich noch zu müde.
,,Wo du schon wach bist. Warte mal eben." Mit seinen funkelden Augen sah er mich an und ging in die Küche. Es roch nach Essen, wonach genau konnte ich nicht definieren. Nach ein paar verträumten Minuten kam Basti wieder und nahm mich an die Hand: ,,Komm mit." Ich stand auf und das erste was ich machte war hinfallen. Ich lag auf dem Boden und grinste vor mich hin: ,,Oh man." Ich sah Basti zu wie er sich amüsierte. Nach einiger Zeit hiel Basti mir, immernoch breit grinsend, seine Hand hin. Ich schlug leicht gegen sie und stand selbstständig auf. ,,Jetzt brauch ich deine Hilfe auch nicht mehr." lachte ich. ,,Du hättest mich auch festhalten können." stupste ich ihn von der Seite. Er lachte noch einmal kurz und griff dann wieder nach meiner Hand. Wir gingen zusammen in die Küche und Basti zog einen Stuhl vom Tisch: ,,Setz dich." Ich setzte mich und kurz darauf stellte Basti einen Teller vor mich hin, auf ihm lag ein Spiegelei, aber nicht irgendeins. Es war ein Spiegelei in Herzform: ,,oooooh." staunte ich und sah Basti mit aufgerissendem Mund an. Sein ganzes Gesicht strahlte. Die Überraschung war ihm aufjeden fall gelungen. ,,Du bist so süß." sagte ich zu Basti, der dazu nichts zu sagen hatte.
Ich fing an zu essen und dass Basti mich dabei genau beobachtete entging mir nicht. Ich sah auf mein Teller und musste plötzlich grinsen. ,,Was ist los?" wurde ich gefragt. ,,Du guckst mich so süß an." antwortete und aß weiter.
,,Willst du nichts essen?" fragte ich Basti im Anschluss. Er antwortete mir, dass er schon länger wach war und schon gegessen hatte. Ebenfalls wurde ich von ihm gefragt, ob ich noch etwas zuessen haben wolle, aber ich verneinte diese Frage, da ich in letzter Zeit nie richtig viel Hunger hatte. Wir standen auf und Basti fing an zu erzählen: ,,Ich hab dir im Badezimmer ein Handtuch und so hingelegt, falls du duschen möchtest." Ich bedankte mich bei ihm und fragte, ob es für ihn okay wäre, wenn ich jetzt sofort duschen gehen würde. Er sagte, dass es kein Problem für ihn wäre und so ging ich ins Bad. In der Zeit, in der ich duschen war, räumte Basti das Geschirr in die Spühlmaschine und chillte sich dann auf die Couch um Fernsehr zu gucken.

Fertig mit duschen und umziehn, ging ich aus dem Bad. Im Wohnzimmer stehen, erwartete mich Basti, der sagte, als er seine Jogginghose und den gelben Adidas-Pullover an mir sah: ,,Hat ja schon style." Lachend ging ich zu, bedankte mich lächelnt und gab ihm einen Kuss. ,,Was wollen wir heute machen?" sprach er mich an. ,,Weiß nicht. Wozu hast du Lust?" Strahlend sah Basti mich an: ,,Ich hab da so ne Idee." Beeistert starrte ich ihn an: ,,Und die wäre?" Basti stupste mit auf die Nase: ,,Das bleibt eine Überraschung." Er ging an mir vorbei und sagte, dass ich mitkommen solle. Das tat ich und ging nach Basti in sein Zimmer. Ich setzte mich auf Basti's Bett und träumt vor mich hin. Basti fing an in seinem Zimmer nach etwas zu suchen. Kurz drauf hatte er eine Tasche in der Hand, in der er eine Kuscheldenke und andere Sachen steckte: ,,Was wird das?" fragte ich Basti lachend. Basti wandte seinen suchenden Blick zu mir: ,,Warte es doch einfach ab und komm mit." Ich sprang vom Bett auf und rannte Basti hinterher. Basti betrat die Küche. Ich dagegen wartete an der Tür und sah Basti, wieder mal, zu was er alles in die Tasche packte. Er wühlte in ein paar Schränken rum und legte dann jede Menge Süßigkeiten in die Tasche, dann packte er noch etwas Trinken, was er aus dem Kühlschrank genommen hatte, ein und ging mit mir zum Eingangstür. Wir zogen uns die Schuhe an. Basti öffnete die Tür und wollte rausgehen, als ich ihm an die Hand packte und fragte: ,,Ich soll mit den Anziehsachen rausgehen?" Basti grinste mich breit an und machte mir ein Kompliment: ,,Du siehst damit schön aus." Ich sah ihn beleidigt an und sagte: ,,Haha, witzig. Hast du mich mal angeguckt?" Er versuchte mich nach drauße zu ziehen: ,,Du siehst gut aus und jetzt komm!" Aber ich weigerte mich mitzukommen, woraufhin Basti mich nach draußen trug. Ich war in der Zeit damit beschäftigt zu schreihen: ,,Ey, lass mich los, du Dummkopf."
An der Straße lies Basti mich los, was ich als Chance ergreifen wollte, um zurück zum Haus zulaufen. ,,Vanessa!" sagte Basti und packte mich am Arm. Ich sah ihn unschuldig an und Basti erklärte mir etwas: ,,Du siehst wunderschön aus, egal was du an hast. Außerdem wären viele neidisch, weil du meine Sachen anhast. Jetzt stell dich nicht an und komm mit."

Also zwang ich mich mit Basti's Klamotten durch die Weltgeschichte zu laufen und mich zu blamieren. 'Ich seh aus wie ein Junge." sagte ich leise, als wir an einer Bushaltestelle auf einen Bus warteten. ,,Du bist anstrengend, weißt du das?" sagte mir Basti. Ich setzte einen 'Tut mir leid'-Blick auf und sah Basti an, daraufhin musste er lachen.

Wir stiegen in einen Bus ein und fuhren und fuhren, wohin wusste ich immernoch nicht: ,,Basti, mach es doch nicht so spannend. Wo wollen wir hin?" Er sah mich hin der Seite an: ,,Du brauchst es garnicht versuchen, ich sag es dir nicht. Das einzige was ich dir sagen kann ist, dass es noch ein paar Stunden dauert."
Nach einiger Zeit sah ich Basti an: ,,Dann unterhalte mich wenigstens." Erst war ich ziemlich verwirrt, weil Basti ohne etwas zu sagen sein Handy raus holte und irgendetwas damit machte. Dann aber hielt er mir das Hand und Kopfhörer hin. Ich steckte mir die Köpfhörer in die Ohren und kurz darauf startete das Video, dass auf dem Bildschrim erschien.
Ich sah mir das Video an. Woher hatte Basti gewusst, dass ich das Video noch nicht kannte? Es ging um Basti, denn es war seine erste Single , soviel wusste ich, aber das Video hatte ich mir noch nie angeguckt. Ich versuchte mich in ihn reinzuversetzten. Wie gerne ich auch mal auf einem Steg sitzten und einfach vormich hinsingen würde.

Das Video war zuende, ich zog mir die Kopfhörer aus den Ohren: ,,Wow." ich lächelte ihn an. Als ich ihn aber fragte, wer das Mädchen im dem Video sei, da verschwand mein Lächeln. 'Es ist irgendjemand. Ich kannte sie nicht mal richtig. Sie ist eine, die in vielen Musikvideos mitspielt. So eine Art Schauspielerin." erklärte Basti und küsste mich. ,,Im Vergleich zu dir ist sie niemand." Ich schenkte Basti ein Lächeln und der Bus hielt an. Ich wurde von Basti aus dem Sitz gezerrt: ,,Wir müssen hier raus." ,,Is ja gut." antwortete ich und flüchtig hüpfte ich aus dem Bus.
,,Und jetzt?" fragte ich und sah mich um. Basti sah sich einen Busplan an und antwortete: ,,Wir müssen eine Weile warten und dann den nächsten Bus nehmen."

Der nächste Bus, der an der Bushaltestelle hielt war unserer, wir stiegen ein und suchten uns einen freien Platz. Kaum saßen wir auf unseren Plätzen, legte ich meinen Kopf auf Basti schulter und schlief ein. Ich weiß nicht wieso ich so müde war, aber schlafen schadet ja nicht.
,,Psst." flüsterte Basti mir zu und bewegte seine Schulter. Ich sah ihn fragend an: ,,Wir müssen jetzt gleich aussteigen."

Basti führte mich viele Straßen entlang. Die Sonne knallte auf mich, ich hatte Durst und wir war unendlich heiß. Nachdem ich mich bei Basti beschwert hatte, gab er mir den Vorschlag, auf den ich eigentlich auch selber hätte kommen können, den Pulli auszuziehen. Ich packte den Pullover in die Tasche, die Basti auf dem Rücken trug und gab ein überraschtes 'Hey' von mir. Basti grinste mich an, als er sah, dass ich auf sein T-shirt, das ich anhatte, zeigte. Er wusste, dass ich gemerkt hatte, dass es genau das T-shirt war, was er auch beim Videodreh von Hard to love you anhatte.

,,Wie lange noch?" quängelte ich, wie ein Kleinkind, nachdem wir schon zich Straßen abgebogen waren. ,,Jetzt gleich." gab Basti mir zur Erklärung. ,,Du musst mir jetzt vertrauen. Mach deine Augen zu und nimm meine Hand." sagte er zum weiteren.

Wir gingen noch eine Weile, ich schätze fünf Minuten, eine Straße entlang. Wo wir waren, konnte ich nicht sehen, da ich Basti's Befehl befolgt hatte und jetzt Hand in Hand mit ihm, mit geschlossenen Augen, irgendwo herschlenderte.
Plötzlich fühlte ich etwas weiches unter mir. ,,Basti, wo sind wir?" lachte ich. Dass er grinste, hörte ich am sprechen: ,,Das wirst du gleich sehen." Basti machte eine Pause und redete dann weiter. ,,Eigentlich hatte ich bei diesem Wetter mehr Menschen erwartet, aber hier ist ja kaum jemand." Ich blieb stehen, meine Augen immer noch geschlossen: ,,Sind wir an einem Strand, Basti?" Er zog an mir und sagte: ,,Psst, sei leise und komm mit." Ich war leise und folgte ihm weiterhin. ,,Achtung. Nicht erschrecken." warnte mich Basti und führte mich auf einen hölzernen Untergrund. ,,So, jetzt darfst du deine Augen aufmachen, aber langsam!" erklärte mir Basti, nachdem er mich gestopt hatte und jetzt hinter mir stand. Still sah ich mich um. Ich schaute in alle Richtungen. Weit und breit war keiner zusehen. Wir waren ganz alleine. Nur Basti und ich. ,,Womit hab ich das verdient und womit hab ich dich verdient?" staunte ich und drehte mich anschließend zu ihm um. ,,Du musst dir in deinem Leben nicht alles verdienen, machmal kommt das Schicksaal und schmeißt dir das Glück vor die Füße. Ob du es aufhebst und in deinem Leben verwendest ist deine Sache." Ich grinste Basti an: ,,Ich weiß nicht wo du immer so spontan diese süßen Sprüche hernimmst, aber wo du recht hast, hast du recht." Ich sah ihn eine Weile an und dachte nach, dann erklärte ich ihm: ,,Alleine hätte ich es nicht geschafft. Du hast mir dabei geholfen, mein Glück anzuwenden." Basti schänkte mir einen verliebten Blick und setzte seinen Rucksack ab. ,,Setz dich doch." sagte Basti. Er lies sich sinken und sah zu mir hoch. Ich lies mich ebenfalls auf den Steg sinken und zog mir meine Schuhe aus. ,,Was machst du?" fragte mich Basti. Ich sah Basti mit schrägem Kopf an: ,,Du schleppst mich hier hin und fragst mich, was ich mache, wenn ich mir die Schuhe ausziehe? Basti,guck mal vor dich. Da ist Wasser." Lachend hielt ich meine Füße ins Wasser. ,,Sorry, ich hab mich nur gefragt wieso du dir die Schuhe ausziehst,wenn du gleich sowieso mit allen Klamotten im Wasser landest."
,,Ich wahne dich. Wehe du schmeißt mich rein. Du wirst es bereuen, das schwör ich dir." lachte ich und rutschte von Basti weg. ,,Bleib da, meine Güte." lachte ich, weil Basti nachrutschte. ,,Nö." lachte Basti zurück und versuchte mich ins Wasser zuschupsen. ,,Ey. Verpiss dich." sagte ich ernst und schupste ihn weg. Ich stand auf und entfernte mich einen Schritt von Basti. ,,Bist du jetzt wirklich sauer?" sah mich Basti mit großen Augen an. ,,Nö." lachte ich und schubste ihn ins Wasser. ,,Gehts? Oh mein Gott, Vanessa." rief Basti und schwung sich wieder auf denn Steg. ,,Guck mich doch mal an." lachte er und wrang sein T-shirt aus, was er ausgezogen hatte. ,,Du wolltest mich reinschmeißen und heulst jetzt rum." lachte ich und setzte mich hin. Basti erklärte mir, dass er mich doch nie im Leben ins Wasser geschmissen hätte. ,,Sah eben aber ganz anders aus." erwiderte ich. Nichts ahnend stellte sich Basti neben mich, als er aufeinmal sein T-shirt über mir auswrang. ,,Warte mal kurz." lachte ich und sah auf mein Handy. ,,Was ist denn los?" Basti setzte sich neben mich und wühlte in seinem Rucksack. ,,Meine Mutter hat mich angerufen und mir ne sms geschickt. Ich hab voll vergessen der zu sagen, wo ich bin." Basti sagte, dass ich es jetzt tun sollte. Ich schrieb meiner Mutter eine kurze sms, dass es mir gut geht und dass ich bei Basti wäre. ,,Hunger?" fragte mich Basti und hielt mir Kekse hin. ,,Bei Kekse brauchst du mich nicht fragen,ob ich hunger habe, die ess ich auch mit vollem Magen." lachte ich und nahm mir einen Keks.


[Fortsetztung folgt]

Dienstag, 10. Juli 2012

Teil 9 [Donnerstag]


Ich war nur noch im Halbschlaf, als sich die Tür öffnete und eine Ärztin ins Zimmer kam. Sie stellte das Frühstück auf den Tisch. ,,Ich wecke ihn gleich." sagte ich verschlafen, da ich aus eigener Erfahrung wusste, dass die Ärzte, die das Essen brachten, immer wollten dass man sofort aufsteht und isst. Sie lächelte mich an und ging wieder. ,,Psst Basti." sagte ich und richtete mich auf, ,,Du musst aufstehen." Ich stieg vom Bett und ging zum Tisch. Ich dachte mir, dass es noch etwas dauern würde, bis Basti richtig wach war und so schnitt ich das Brötchen und belegte es mit Käse. Mit dem Tablett ging ich zum Bett und setzte mich auf den Stuhl: ,,Morgen Basti." sagte ich, als ich sah, wie er die Augen aufmachte. Basti nickte und lächelte mir zu. Ich drückte den Knopf, mit dem man das Bett so verstellte, sodass Basti halbwegs aufrecht saß, um essen zu können. ,,Wie gehts dir eigentlich heute?" fragte ich mit einem breiten Grinsen und reichte ihm das Tablett. Basti nickte und grinste zurück. ,,Achso, hast du schonmal versucht zu reden?" lachte ich ihn an. Dadurch, dass ich lachen musste, steckte ich Basti an und schon daran merkte ich, dass es seiner Stimme schon besser ging. ,,Ne, hab ich bis jetzt noch nicht, aber es geht wieder einigermaßen." lächelte er. Worauf ich antwortete: ,,Ja, das hör ich. Schmeckts denn?" Basti's Stimme hatte sich übernacht ausgeruht. Er konnte wieder lauter reden, aber seine Stimme klang rauh.
Unerwartet öffnete sich die Tür. Basti und ich schauten sofort hin. Vor uns stand der Chefarzt und erklärte mehr oder weniger uns, also eher Basti, dass er heute nach hause könne. Er sagte, dass er vermutlich zwischen halb zwölf und zwölf das Krankenhaus verlassen könne und anschließend verließ er den Raum. ,,hm. Darf ich dich was fragen?" stimmte Basti ein Gespräch an und schluckte den letzten Bissen runter. ,,Klar?" Ich guckte Basti an, ich wusste, dass jetzt irgendetwas käme, was unangenehm ist. Basti sah mich an, machte den Mund auf, um anzufangen zu reden, doch er schloss ihn wieder. Ich senkte meinen Kopf und spielte mit meinen Fingern: ,,Du willst über gestern reden, stimmts?" fragte ich mit einer leicht traurigen Stimme. ,,Darf ich denn mit dir drüber reden, ohne dass du weinst?" fragte er. Er stellte seine Stimme so leise, dass sie sich sogar völlig gesund anhörte. ,,Ich kann nichts versprechen, aber wenn es dich stört, wenn ich weine, sollten wir das Gespräch hier beenden." Sah ich ihn ungewiss an. ,,Dann fang an zu erzählen." sagte er, was mir zu verstehen gab, dass es ihm gleich war, wenn ich meine Gefühle zeigte: ,,War es eigentlich leicht für dich, nach Dsds ein anderes Leben zu führen?" fragte ich, bevor ich anfing zu erklären, was gestern mit mir los war. ,,Was verstehst du unter einem anderen Leben? Ich bin der Basti, der ich vorher auch war und viel hat sich für mich nicht geändert. Ich werd' zwar auf der Straße öfters erkannt und ich gebe Konzerte, aber ich habe auch ein Privatleben und das ist genau so wie es vor Dsds auch war, aber was hat das mit dir zutun?" Ich sah auf die hässlich gestreifte Krankenhausdecke und fing an zu erzählen: ,,Es hat so einiges mit mir zutun." Ich warf einen kurzen Blick zu Basti, aber dann starrte ich, aus welchem Grund auch immer, wieder auf die Bettwäsche und setzte fort. ,,Ich hab gestern gesagt, dass ich Angst habe. Ich habe davor Angst, was sich in meinem Leben ändern wird, wenn ich mich auf dich einlasse. Grundsätzlich habe ich nichts gegen Veränderung, aber.." ,,Aber?" wurde ich unterbrochen. Ich sah Basti an und redete weiter: ,,..aber ich bezweifel, dass ich den Druck bestandhalten kann, so wie du es tust. Ich bin nicht stark genug dafür." Basti sah mich verständnisvoll an, aber sprach vom Gegenteil: ,,Mal ehrlich, Vanessa. Ich bin derjenige der bekannt ist und nicht du, oder kennst du irgendeinen von meinen Freunden?" Ich wandte meinen Blick wieder von Basti ab und sagte leise: ,,Ja und genau das ist es. Sie, deine Fans, werden mich irgendwann alle kennen." Im Augenwinkel sah ich wie verduzt Basti mich an sah: ,,Wen kennst du?" Das war das einzige was er sagte. ,,Felix, aber nicht nur, weil wir in auf der Nordsee getroffen haben. Er stand auch in der Bravo. Ich hab einfach Angst nicht mehr mein schönes, ruhiges, chilliges Leben leben zu dürfen, verstehst du das nicht?" Ich sah Basti an. Er leidete unter dem was ich sagte, aber es war die Wahrheit. Ich hatte Angst mein Leben zu verlieren. Basti griff nach meiner Hand: ,,Zusammen schaffen wir das. Zusammen schaffen wir alles." Erwartungsvoll sah ich ihn an. Was würde er als nächstes sagen? Ein erzwungenes Lächeln erschien auf meinem Gesicht. ,,Das werden wir doch, oder?" fragte Basti nach, als die Tür nach einem kurzen Klopfen aufging und ein Arzt mich aus dem Raum schickte, weil noch die letzten Untersuchungen durchgeführt werden mussten. Ich schenkte Basti ein kurzes Nicken und verließ das Zimmer. Im Flur beschloss ich kurzer Hand, eine Weile an die frische Luft zugehen, die Untersuchungen würden bestimmt seine Zeit dauern.
Draußen angekommen setzte ich mich auf eine Bank. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus. Schön diese Sommerluft. ,,Hey." erschien eine junge Mädchenstimme neben mir. ,,Hey." lächelte ich sie an. Sie setzte sich und guckte durch die Gegend. ,,Was machst du hier?" fragte ich sie, um nicht einfach nur gelangweilt auf der Bank herrum zu sitzen. ,,Ich wollte meine Mutter besuchen, aber sie wird gerade noch untersucht." wurde mir erklärt. ,,Weswegen ist deine Mutter denn im Krankenhaus?" Ich sah das Mädchen an und lächelte. ,,Sie hat Brustkrebs." antwortete sie und sah in eine andere Richtung. Mein Lächeln verschwand bei dem Wort 'Brustkrebs', stattdessen dachte ich darüber nach, dass das, was Basti hatte, gegen Krebs überhaupt nichts war: ,,Das tut mir leid. Ich hoffe sie wird wieder gesund." Sie sah mich wieder an. Man konnte erkennen, dass sie Kraft hatte. Sie war ein starkes Mädchen, denn sie lächelte, obwohl ihre Mutter todkrank war. ,,Ist schon okay, kannst du ja nichts für." Sie lies mich ihre Laune spüren, aber ich war weiterhin nett zu ihr, weil sie schließlich Angst um ihre Mutter hatte: ,,Ich bin übrings Vanessa." Freundlich klang sie nicht, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass ist ein nettes Mädchen sei: ,,Ich bin Jana." Ich sah sie an und dachte darüber nach, ob ich es sagen sollte, oder ob ich noch etwas sitzen bleiben sollte, aber dann entschied ich es zu tun: ,,Ich geh jetzt wieder rein, magst du vielleicht mitkommen, damit du hier nicht alleine warten musst?" Sie schaute mich an und ein Lächeln entstand auf ihren Lippen: ,,Klar, wenn ich darf." ,,Ja, natürlich darfst du, sonst hätte ich wohl nicht gefragt." lachte ich sie an und stand auf. Sie folgte mir ins Krankenhaus, bis ins nächsten Stockwerk. ,,Ist es ein Problem für dich eben draußen zu warten, ich geh dann mal eben rein, um zu fragen, ob es ihm recht ist, dass du mit rein kommst." Sie nickte, anschließend klopfte ich an der Tür und betrat den Raum. ,,Da bist du ja wieder." begrüßte mich Basti, mit einem breiten Grinsen, das übers ganze Gesicht ging. ,,Ja, sieht wohl ganz so aus." lächelte ich zurück. ,,Du, da draußen hab ich eben ein Mädchen kennengelernt, sie ist hier, wegen ihrer Mutter, aber ist ja auch egal worum es geht und ich wollte sie ungern alleine draußen auf ihre Mutter warten lassen, denn sie ist noch in einer Untersuchung. Kann sie vielleicht mit reinkommen?" Basti sah mich verständnislos an: ,,Aber du kennst sie nicht!" Ich ging näher zum Bett uns sagte leise: ,,Würdest du jemanden alleine warten lassen wollen, wenn derjenige auf seine Mutter wartet, die im Sterben liegt?" Unerwartet plötzlich guckte Basti mich mit einem geschocktem Gesichtsausdruck an. ,,Ja okay, hol sie rein." Ich wollte gerade gehen, als Basti mir an meinem Arm griff. ,,Warte." Ich drehte mich um, wartete und Basti setzte fort, ,,Frag sie, ob sie mich kennt, wenn ja, dass bleib lieber bei ihr draußen, ich brauch jetzt nicht auch noch im Krankenhaus Fans, das spricht sich rum." Etwas sauer sah ich Basti an: ,,Ist das dein ernst?" ,,Ich will es einfach nicht, so schwer?" beschwerte er sich. ,,Und was hast du gedacht, wie ich das anstellen soll? Raus gehen und fragen: Bist du Sebastian Wurth-Fan?" bemängelte ich seine Aussage. ,,Du machst das schon." bekam ich als Antwort, worauf ich das Zimmer verließ und vor mich hin murmelte: ,,Klar, ich mach das schon."
Jana hatte sich bereits auf einen Wartestuhl gesetzt, neben dem noch einer stand, auf den ich mich setzte: ,,Wir sollen noch eine Weile warten, aber wir können gleich rein." Ihre, wahrscheinlich langfristige, Laune sah ich ihr an. Sie war wohl in der letzten Zeit nicht das glücklichste Mädchen, aber zumindest konnte man versuchen, sie abzulenken: ,,Was hörst du eigentlich so für Musik?" Erst sah Jana mich an, als hätte sie meine Frage nicht verstanden, doch dann antwortete sie: ,,Ich weiß nicht ob du ihn kennst, aber ich hör gerne Musik von Daniele Negroni und sonst eigentlich auch alles was so in den Charts ist und du?" Ich war erleichtert, dass sie nicht Basti's Namen nannte und dann sagte ich: ,,Ich hör David Guetta gerne, aber auch andere Musiker. Findest du noch irgendjemanden gut, der bei Dsds mitgemacht hat, außer Daniele?" Sie hatte wohl Interesse am Thema Dsds: ,,Ja, Luca Hänni, der ist voll süß und kann gut singen, aber ich finde Daniele besser. Und der aus der letzten Staffel. Ich weiß aber gerade nicht wie er heißt, der war auch ziemlich gut." Ich musste schlucken. Die letzte Staffel, da hatte Basti mit gemacht. ,,Du meinst aber nicht den Jungen, der 16 war, oder?" Sie sah mich an, als hätte sie gewusst, was ich dachte. ,,Doch, genau den meinte ich, wie heißt der denn nochmal, ich komm nicht drauf." Ein nicht geplantes Lächeln erschien in meinem Gesicht: ,,Er heißt Sebastian Wurth." Jana fing auf einmal an zu lachen: ,,Wieso grinst du so, wenn wir über ihn reden?" fragte sie mich. ,,Ich grins doch garnicht." lachte ich zurück, ,,Bist du ein Fan von Sebastian?" Ich wollte klarstellen, dass sie es nicht war. ,,Nein, wie gesagt, ich mag nur seine Stimme, mehr nicht." Erleichtert atmete ich aus. ,,Willst du immernoch mit rein kommen?" fragte ich sie, auch wenn es nicht nett war, aber ich hatte gehofft, dass sie meine Frage mit einem 'Nein' beantworten würde. ,,Ja, ich komme mit, wenn es dir recht ist." Ich stand auf und klopfte erneut an der Tür, machte sie auf und lies Jana rein. Grinsend betrat ich, nach ihr, den Raum, dann sah ich Basti's fassungslosen und schockierten Blick und ich schätze, ich habe ziemlich kopflos und erschrocken abwechselnd Basti's und Jana's Blicke verfolgt, denn ich verstand in diesem Augenblick nicht das Geringste. ,,Leute?" unterbrach ich ihren Blickkontakt. Basti sah mich zornig aber auch fassungslos an. ,,Ich dachte, du hast.." gab er von sich und zeigte, ohne dass Jana es merkte, auf sie. ,,Jana? Es wär besser wenn wir, oder ehergesagt du, jetzt gehst." Ohne nur einen Ton von sich zu geben, verließ sie den Raum, aber vor der Tür bestürzte sie mich mit ihrer Fassungslosigkeit: ,,Das da drin war gerade ernsthaft Sebastian Wurth?" ,,Ja, meine Güte. Na und? Ich dachte du wärst kein Fan von ihm?!" Ich wusste nicht wieso sie das tat, aber sie ging grinsend an mir vorbei. Sie ging den Flur entlang und betrat ein Zimmer, wohl das ihrer Mutter. Ich drehte mich um und ging zurück zu Basti: ,,Was war das denn bitte?" fragte ich Basti und fing an zu lachen. Er lachte mit mir und meinte: ,,Das selbe könnte ich dich auch fragen, ich weiß es nämlich auch nicht." Weiterhin lachend sprach ich mit Basti darüber, dass sie sich ganz so schnell nicht mehr hier blicken ließe, da es schon einiges von einem peinlichen Auftriff hatte, unteranderem diskutieren wir darüber, ob sie es für sich behalten würde, oder sich morgen alle sorgen um Basti machen würden, weil Jana nicht innehalten konnte. ,,Sicher schreiben dann alle auf deine facebookseite: Oh Basti, warum warst du denn im Krankehaus, was ist passiert?" Basti lachte kurz und sagte dann bedeutend: ,,Es sind Fans, die machen sich immer Sorgen über alles." Ich sagte ihm, dass ich froh sei, nicht einer von ihnen zu sein, sonder als ein anderer Mensch, als ein Fan in sein in sein Leben getreten zu sein. Ich erklärte ihm, dass ich es so perfekt sei und nicht anders. Wärend wir darüber redeten, stand ich mit dem Gesicht über Basti, vor dem Bett. ,,[...]obwohl.." Basti sah mich überrascht an. ,,Eine Sache könnte sich doch ändern." setzte ich fort. Ich näherte mich Basti, sodass ich ihm tief in die Augen schauen konnte: ,,Natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast." Ich lächelte kurz und machte meine Augen zu. Meine und seine Lippen trafen auf einander. Der Kuss war nur von kurzer Dauer, weil Basti mich mit einer Hand von ihm weg drückte: ,,Von mir aus, aber nur wenn du es auch wirklich willst." sagte er, mit dem Hintergedanken, dass ich letzter Zeit immer Angst um mein persönliches Leben hatte. Ich lächelte und näherte mich wieder seinem Gesicht. Aus einem einfachen kurzem Kuss wurde ein leidenschaftlicher, mit Liebe gefüllter Kuss. Mein Bauch kribbelte, als würden tausend Schmetterlinge in ihm herrum fliegen. Überraschend riss jemand die Tür auf und sagte, als würde er sich schämen: ,,Oh, entschuldigung." Ich drehte mich um und lächelte, weil ich nicht wusste was ich machen oder sagen sollte, als mich Basti ablöste: ,,Schon okay." Ich hörte Basti's leichtes Lachen in seiner Stimme. Ich entfernte mich von Basti's Bett und guckte zu, wie die Ärztin Basti erklärte, dass er Zuhause nur das Nötigste reden und sich nicht anstrengen sollte, um sich zu schützen und schneller zu genesen. Dabei betonte sie, dass er keinerlei Sport treiben dürfe. Was hatte ich auch anderes erwartet, kam von Basti wieder so eine schlaue Frage wie: ,,Auch kein Fußball?" Ich lachte ihn nur aus, was ich ziemlich bereute, als die Ärztin den Raum verließ. ,,Ist noch nicht mal ne Frage erlaubt?" Basti sprang vom Bett auf und kitzelte mich. ,,Ey." rief ich mehrmals, falls es mir bei meinem vielem Lachen mal gelang. Als er dann endlich keine Lust mehr hatte und mich aufs Bett schubste, sagte ich: ,,Hör mal, hast du der Ärztin nicht zugehört? Keine Anstrengung und außerdem ist das hier ein Krankenhaus, wie gehst du hier mit mir um?" lachend hielt ich mir die Hände vors Gesicht, weil ich Angst vor einer erneuten Kitzelattacke hatte. Basti setzte sich neben mich auf das Bett und fing an zu erklären: ,,Also, erstens bist du für mich keine Anstrengung, sondern ein Vergnügen und zweitens: Seh ich so aus, als würde es mich interessieren ob ich Zuhause oder hier im Krankenhaus Spaß mit dir habe?" Ich versuchte ihm mit meiner Schulter umzukicken. ,,AUA. Was hast du für ne harte Schulter?" fragte ich Basti, legte mich auf die Seite, aufs Bett und fing an zu lachen. Er lehte sich kurz zu mir rüber und grinste. ,,Komm wir verschwinden aus diesem Kaff." sagte er, stand auf und hielt mir die Hand hin. Ich nahm seine Hand, stand vom Bett auf und sagte zu Basti, der gerade die Tür rausgehen wollte. ,,Also ich, an deiner Stelle, würde mich erstmal umziehen." Er sah sich seine Klamotten an und merkte erst jetzt, dass er noch in den 'Anziehsachen' vom Krankenhaus steckte. Er zog sich schnell um und stellte sich an die Tür. ,,Hast du alles?" fragte ich zur Not nochmal nach. Er griff nach meiner Hand und antwortete: ,,Jetzt schon!" ,,Uii." war das einzige was mir dazu einfiel.
Zusammen, Hand in Hand, gingen wir durch das Krankenhaus, den Flur entgang, die Treppen runter und den Hauptaugang hinaus und das alles, ohne ein Wort zu sagen. ,,Was sollen wir heute noch machen?" fragte Basti mich, als wir auf dem Parkplatz, vor dem Krankenhaus standen. ,,Nichts?" antwortete ich. Basti sah mich verständnislos an. ,,Man hat dir strickte Ruhe zugewiesen, dummdödel." setzte ich lachend fort. ,,Musst du immer alles so ernst nehmen? Die merken das doch sowieso nicht." Ich schaute Basti beleidigt an, als er unerwartet mein Gesicht in seine Hände legte und mit dem Gesicht näher kam. ,,Nein." sagte ich und versuchte mir mein lachen zu verkneifen. ,,Sie merken es vielleicht nicht, aber du wirst davon nicht gesünder." Natürlich musste er die Augen verdrehen, ging weiter und zog mich hinter sich her. ,,Warum gehst du so schnell?" fragte ich ihn. Ohne langsamer zu werden erklärte er mir: ,,Du wollstest doch so schnell Nachhause, damit ich gesund werde." Ich blieb stehen und versuchte Basti nach hinten zuziehen, damit er endlich stehen blieb. ,,Was?!" muckte er mich an. Ich verschrenkte meine Arme: ,,Willst du den ganzen Weg nach hause laufen? Ja dann viel Spaß." Er guckte, als würde er über seine eigene Dummheit nachdenken und lachte dann. Er kam näher zu mir und schling seine Arme um mich. Basti drücke mich fest an sich und sagte, grinstend, dass hatte man gehört: ,,Was würde ich nur ohne dich machen?" Ich stieß ein unerwartet lautes Lachen aus. Basti entfernte sich einige Zentimeter von mir, aber ich drückte ihn an mich. ,,Nicht los lassen." sagte ich, während meines Lachkrampfes. Ich ahnte wie er mich ansah und sagte dann lachend: ,,Was geht denn bei dir ab?" Jetzt war ich die jenige, die sich von Basti entfernte und sagte: ,,Ich hab Spaß." Dann drückte ich ihm ein Schmatzer auf die Wange und holte mein Handy aus der Tasche. ,,Wollen wir zu dir oder zu mir?" sah mich Basti lachend und Kopfschüttelnt an. ,,Ist mir egal." Basti holte ebenfalls sein Handy raus und sagte: ,,Mir auch." Ich zeigte auf sein Handy und sagte: ,,Zu dir." Basti nahm mich an die Hand und wählte die Nummer seiner Mutter. Er erklärte ihr, dass es ihm besser geht und dass wir jetzt abgeholt werden wollen. Dann gingen wir an den Straßenrand, wo wir gemeinsam auf Basti's Mutter warteten. ,,Vanessa?" fragte er mich, worauf ich ihn anmachte: ,,Jetzt sei doch mal fünf Minuten leise, du sollst nur daas Nötigste reden." Dann musste ich anfangen zu lachen.
,,Endlich." sagte ich, als das Auto von Basti's Mutter um die Ecke bog. Wir wurden von einem freundlichen 'Hallo' begrüßt und wir stiegen ins Auto ein. Basti saß vorne und ich hinten. Kaum waren wir losgefahren, bekam ich von Basti eine sms:

Reden darf ich nicht, aber sms schreiben ist gestattet, oder meine liebe Fachärztin? :D

Ich musste kurz grinsen und fing dann an zuschreiben:

Aber klar doch, mein liebenswerter Patient. :*

Wir schrieben noch ein wenig sms und dann waren wir auch schon angekommen. Die Fahrt zum Krankenhaus fühlte sich wesendlich länger an, als die Rückfahrt. Die Haustür wurde aufgeschlossen und Basti und ich wollten in sein Zimmer gehen. Auf der Treppe zu Basti's Zimmer hatte ich eine Stufe nicht mit einberechnet und bin erstmal voll hingefallen. ,,Aua." sagte ich lachend, als ich auf der Treppe lag. Basti bückte sich und legte seine Hände unter mich, damit er mich die Treppen hochtragen konnte: ,,Das üben wir nochmal, okay?" lächelte er mich an. Anschließend legte er mich auf sein Bett. Er setzte sich ebenfalls auf das Bett. Grinsend sah ich ihn an, als er sich über mich beugte. Er hielt mein Gesicht in einer Hand und strich mir mit seinem Daumen über die Wange: ,,Du bist wunderschön." Mein Grinsen wurde breiter und Basti legte seine Lippen zärtlich auf meine und lies mich seine Liebe spüren. Seine Zärtlichkeit wurde in einen leidenschaftlichen Kuss umgewandelt, den ich genauso stark erwiderte. Irgendwann löste ich meine Lippen von Basti's und lächelte ihn überglücklich an. ,,Ich bereue es nicht." Ich sagte es leise, damit es nicht seine Bedeutung verlor. Basti schenkte mir ein Lächeln und sah mir tief in die Augen, dann richtete ich mich auf und sah mich in Basti's Zimmer um.

,,Was wollen wir denn zuessen machen?" fragte mich Basti, als wir unsere Idee umgesetzt hatten und nun in der Küche standen. ,,Spagetti oder so." sagte ich einfach so dahin, weil mir nichts besseres einfiel und lies meinen Blick einmal durch die ganze Küche schweifen. ,,Na guck, wie du willst." grinste er mich kurz an und holte dann alles Nötige aus den Schränken: ,,Kannst du da mal bitte Wasser reintun, Schatz?" Ich bejahte seine Frage und füllte den Topf, den er mir hinhielt, mit Wasser. In der Zeit, in der sich der Topf langsam füllte, fragte ich mich, wo überhaupt Basti's Mutter geblieben war. Eigentlich hatte ich auch nichts dagegen mit Basti alleine zusein und so war mein Gedanke auch schnell wieder verschwunden.
Ich stellte den Topf auf die Herdplatte und sah Basti zu, wie er die Zutaten für die Bolognesesoße zurecht schnibbelte. Ich wollte einen kurzen Blick aus dem Fenster werfen, als ich mich aufeinmal tierisch aufregte: ,,Ich fass es nicht. Wir haben Hochsommer und es regnet." ,,Muss auch mal sein." sagte Basti und warf das Gehacktes in die Pfanne.
Ich war gerade dabei die Zwiebel kleinzuschneiden, als ich unerwartet aufhörte zu schneiden und meinen Blick zu Basti warf. Er sang irgendetwas vor sich hin. Da er leise gesungen hatte, verstand ich kaum etwas, aber es hörte sich schön an: ,,Was singst du?" Basti hörte mit seiner Arbeit auf und sah mich an. Er strich seine Händ an einem Handtuch ab und kam einige Schritte näher zu mir. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mich an:

Sitting here, on this lonely dock.
Watch the rain play on the ocean top.
All the things I feel I need to say.
I can't explain in any other way.


Ich nahm seine Hände in meine und drückte ihm einen sinnlichen Kuss auf die Lippen. Grinsend machte ich mich wieder an die Arbeit, da ich einen riesen Hunger hatte. Während wir das Essen zu bereiteten, redeten wir kaum. Basti und ich verstanden uns ohne Worte, unsere Gefühle hatten das Kommunizieren übernommen, denn Gefühle sprechen für sich.

,,Ey Basti." sagte ich, da ich Basti entwas zu den Zutaten fragen wollte. ,,Baasti!" Wieso wollte er nicht reagieren? Ich nahm eine Nudel aus dem Topf, hielt sie kurz unter fließendes Wasser, damit sie nicht mehr ganz so heiß war und haute sie Basti voll ins Gesicht. Basti sah mich sauer an und ich lag vor lauter lachen fast auf dem Boden. ,,Tut mir leid." sagte ich, aber ich bezweifel, dass Basti das verstanden hat. Basti machte sich wieder an seine Arbeit. Wo war sein Humor geblieben? ,,Schatz?" fragte ich dieses mal. Ich packte ihm an die Schulter, als ich auf einmal ein Tomatenstück in meine Richtung fliegen sah. ,,iih." rief ich. ,,Mein T-shirt. Du Schwein." Ich lachte und versuchte mit einem Zewa den Tomatenfleck von meinem T-shirt zu wischen.

,,Hmm. Lecker." sagte ich und schluckte einen Bissen runter. ,,Da kann ich nur zustimmen." begegnete mir Basti mit einem breiten Lächeln. ,,Ganz ehrlich, ich glaub ich hab nochnie so eine leckere Bolognesesoße gegessen." staunte ich. Basti lachte leicht.

Nach dem Essen räumten wir unsere Teller weg und überlegten was wir nun machen sollten: ,,Wie wärs wenn wir einen Film gucken?" Ich überlegte kurz und sagte im Anschluss: ,,Von mir aus. Was hast du denn für Filme anzubieten?" Basti machte nicht die Anstallt, als wolle er die Küche verlassen, um mir seine Filme zu zeigen, also machte ich es vor und ging aus der Küche. Wir gingen ins Wohnzimmer und krosten im Filmeschrank herum: ,,Hier." sagte Basti plötzlich und hielt mir einen Film vor die Nase. ,,Einen Horrorfilm?" fragte ich ihn entsetzt. ,,Wieso nicht?" Basti sah mich so bettelnt an, dass ich entschloss mit ihm den Film zu gucken. Wir setzten uns im Wohnzimmer auf die Couch und Basti schaltete den Fernsehr ein. Auf dem Bildschirm erschien eine gruselige Schrift: Paranormal Activity
,,Basti, ich hab jetzt schon Angst." sagte ich. Ich meinte es ernst, aber trotzdem lachte ich. Basti hielt die Arme auf und ich kuschelte mich an ihn.

,,OH MEIN GOTT." schrieh ich auf und drückte mich fest an Basti, der mich nur auszulachen flegte. ,,Ich will nicht mehr, der Film ist mir definitiv zu gruselig." Basti grinste mich nur an und guckte weiterhin den Film. Ich dagegen legte mich so hin, dass ich nicht mehr auf den Bildschirm gucken konnte. Aufeinmal piekste es mich in der Seite: ,,BUUH." Ich zuckte total zusammen und lachte mich anschließend selber aus.
Irgendwann wurde mir kalt und ich nahm mir die Decke, die zusammengefaltet auf der Couch lag und deckte mich damit zu. Basti lies mich in ruhe und erschreckte mich nicht mehr, das hatte zur Folge, dass ich einschlief.







Wer noch nicht vorbei geschaut hat, dem empfehle ich es ;)
Dort erfahrt ihr, wann ich einen neuen Teil hochlade :*

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Samstag, 7. Juli 2012

Teil 8 [Mittwoch]


Unsanft wurde ich geweckt: ,,Vanessa! Jetzt wach endlich auf, dein Handy klingelt schon die ganze Zeit." Um es genauer zu beschreiben meckerte Leona mich an und trat mich aus dem Schlaf. ,,Was?" sagte ich müde.
,,Nimm ab." sagte sie erneut und reichte mir mein Handy.
Ich nahm ihr das Handy ab und wischte mir mit einer Hand die Haare aus dem Gesicht.
Ich hatte dummer Weise nicht auf den Display geguckt:
,,Wer ruft mich denn so früh an?" sagte ich lachend, aber gleichzeitig immer noch verschlafen ins Handy.
Leona hielt mir grinstend ihren Wecker hin. 13:47 ..Früh war das ja nicht mehr.
Schon wieder hatte ich sehr lange geschlafen. Da mir immer noch keiner geantwortete hatte, meldete ich mich nochmals: ,,Hallo? Ist da wer?"
Leona machte sich über meine Aussprache lustig.
,,Lach nicht." flüsterte ich und schmiss mit einem Kissen nach ihr.
,,Hallo?!" fragte ich zum dritten Mal.
,,Heey Vanessa." erklang eine Stimme, als hätte der jenige ein Trauma oder wär von irgendetwas ziemlich nieder gerissen. Ich holte Luft, um zu fragen, wer sich am anderen Ende der Leitung befand, als ich mir aufeinmal die Hand von meinen Mund schlug und dumm von Leona angeguckt wurde.
Ich hielt das Handy einige Zemtimeter von meinem Ohr, zeigte darauf und sagte leise zu Leona: ,,Das ist Basti.."
Ich hatte erwartet, dass Leona irgendwas verrücktes macht, schließlich ist sie ein Fan von ihm und ihr Star ruft ihre Freundin an, aber war auch gut, wenn sie mal nichts sagte.
Leona wusste was ich von ihr wollte und so verlies sie das Zimmer.
,,Oh. Hey Basti. Alles fit?"
Er antwortete mir, als wär unser Streit erst ein paar Stunden her: ,,Wie solls mir schon gehen?"
,,Es soll dir gut gehen!" sagte ich und grinste. Wozu ich grinste wusste ich selber nicht. Sehen konnte es sowieso keiner.
,,Gut würde es mir gehen, wenn du hier wärst!" erklärte er mir.
Wodrauf ich nur eins zusagen hatte: ,,Das ist mir bewusst und ich hab auch drüber nachgedacht, was mit uns geschieht. Ich hab dir schon mehrmals gesagt, dass ich dich sehr mag und das meinte ich auch jedes Mal ernst, aber ich weiß nicht ob das mit unserer Freundschaft klappt. Ich bin nicht für die Öffentlichkeit geschaffen und du bist an der Öffentlichkeit." ,erläuterte ich, ,,Verstehst du was ich dir sagen will?" fragte ich mit gesänktem Kopf.
,,Ich will es nicht verstehen Vanessa. Ich will dich bei mir haben. Du musst ja nicht umbedingt zu meinen Auftritten kommen, damit du nicht an die Öffentlichkeit gerätst..bitte.." Ich merkte, dass es Basti wirklich nicht gut ging.
,,Aber Basti, wenn ich nicht zu deinen Konzerten oder sonst was komme, dann habe ich kaum Zeit dich zu sehen. Guck dir doch mal deinen Zeitplan an."
,,Ich bin für meinen Zeitplan verantwortlich. Ich kann nur halb soviele Konzerte geben, um mit dir Zeit zu verbringen."
Ich hatte mich mal über ihn informiert und erinnerte ihn: ,,Du hast selbst mal gesagt, dass du gerne Musik machst und für deine Fans da sein möchtest und da will ich dich nicht dran hindern."
Er erwiderte: ,,Willst du wirklich keinen Kontakt mehr, oder wieso suchst du immer neue Agumente?"
Langsam war ich von Basti's Laune genervt: ,,Meine Fresse, Basti.. Natürlich will ich dich nicht verlieren, aber du musst dich mal in meine Lage versetzten. Ich bin ein unbedeutendes Mädchen, was alle übersehen, wenn ich über die Straße laufe, aber du bist bekannt. Du brauchst nur einen Schritt vor die Tür machen und schon schreien alle nach dir."
Ich war eigentlich noch nicht fertig mit reden, aber ich wurde von Basti unterbrochen: ,,Du glaubst, dass es so ist, aber ich bin nicht wirklich so bekannt. Ich habe zwar meine Fans, aber die Mehrheit kennt mich überhaupt nicht und beachtet mich nicht. Von vielen werde ich nicht gemocht, wenn nicht sogar gehasst. Es gibt nicht nur Fans. Ich kann in Wipperfürth eigentlich rumlaufen ohne, dass irgendjemand angerannt kommt.."

,,Bist du fertig?" flüsterte Leona durch den Türschlitz.
Ich war noch nicht fertig, aber bat sie trotzdem mit einem Handzeichen rein.
Sie setzte sich leise auf ihren Sitzsack und blätterte in der Bravo herrum, die sie mit reinbrachte.

,,Vanessa?" wurde ich von Basti gefragt.
,,Achja. Ehm.. Ja. Ich weiß nicht wirklich was ich sagen soll. Also ich bin mir nicht sicher, Basti. Kannst du mich vielleicht eine Nacht drüber schlafen lassen?"
,,Hattest du nicht genug Zeit?" fragte mein Gesprächspartner.
,,Was heißt bei dir genug? So eine Entscheidung ist nicht mal einfach so. Vielleicht hängt mein Privatleben davon ab.."
Etwas gereizt, aber trotzdem einsichtig: ,,Okay. Ich gebe dir Zeit. Überlege es dir bitte und dann.."
,,Warte mal kurz." unterbrach ich ihn.
Basti war leise und ich stand vom Bett auf. Leona hielt mir die Bravo vor die Nase.
Eine Doppelseite mit Basti bedruckt, mit der Aufschrift: 'Basti ist verliebt'
Ich schluckte, nahm ihr die Bravo weg und fing an zu lesen.
Kurz zusammengefasst stand dort:
Basti hat sich verliebt. Das Mädchen, wessen Namen er nicht nennen möchte, wohnt in seiner Nähe. Sie haben sich im Urlaub an der Nordsee kennengelernt, aber so ganz möchte es mit der Liebe nicht klappen. Sie weist ihn ab, heißt es. Basti muss wegen seiner Gefühle sogar seine Fans vernachlässigen. Sebastian Wurth's Manager lies ein Konzert absagen, da Basti nicht in der Lage war ein Konzert zu geben, nachdem seine Gefühle missbraucht wurden. ,,Ich kann nicht ohne sie!" beteuerte der Sänger in einem Interview mit der Bravo.

Ich schlug die Zeitschrift zu, legte sie auf Leona's Schoß und ging zur Tür raus.
,,Was hast du noch gleich gesagt?" fragte ich Basti.
,,Ich hatte gesagt, dass ich dir Zeit zum überlegen gebe, mehr nicht." sagte er zur Erklärung.
,,Achja.. Danke, dass du mir die Zeit gibst.." sagte ich und grinste, wieder ohne dass es eine Person sah.
Ich war bereits draußen und betrachtete den blauen, wolkenlosen Himmel.
Wir hatten Hochsommer und aus diesem Grund schien die Sonne genau auf mich hinab.
,,Ja okay. Ich muss dann jetzt auflegen. Tschau." sagte Basti als wär er auf der Flucht.
,,Okay. Viel Spaß noch bei..ehm keine ahung." sagte ich und versuchte so freundlich wie möglich zu klingen, doch trotz meines Versuches legte Basti direkt, nachdem ich zuende geredet hatte, auf.

Demzufolge ging ich wieder rein und direkt, als ich die Tür zur Wohnung öffnete, stand Leona's Mutter vor mir. Ihr Blick sagte mir, dass sie besorgt um mich war. Um sie zu beruhigen sagte ich schnell zu ihr: ,,Es ist alles okay. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen."
Ich grinste sie an und ging weiter Richtung Zimmertür.
,,Vanessa?" fragte Leona's Mutter. Ich drehte mich um.
,,Du kannst mich immer noch duzen. Für dich bin ich Monika und nicht Frau Höffner."
,,Ich werde versuchen, darauf zu achten." sagte ich, drehte mich um und öffnete die Zimmertür. ,,Da bist du ja endlich." wurde ich empfangen.
,,Na, so lange war ich nun auch wieder nicht weg."
,,Sollen wir jetzt was essen gehen?" Diese Frage kam mir gerade recht.
,,Oh ja, ich hab einen riesen Hunger!" stimmte ich zu.

Gesagt, getan. Wir gingen in die Küche und setzten uns an den Tisch, der bereits gedeckt war. Ich griff in einen Korb voller Brötchen, Schokobrötchen und Croissants.
,,War deine Mutter beim Bäcker?" fragte ich, um der Stille ein Ende zu bereiten.
,,Ne, meine Mutter hat im Schrank einen Zauberstab und mit dem zaubert sie morgens immer Brötchen, hab ich dir das noch nicht erzählt?"
Ein kurzes Lachen erschien in meinem Gesicht, aber dann sagte ich ironisch : ,,Haha lustig.."

Ein wirklich interessantes Gespräch ist beim Frühstück nicht entstanden. Weder Leona, noch ich waren gesprächig. Wir aßen auf, räumten unser Geschirr weg und anschließend waren wir wieder alleine in Leona's Zimmer. Ich stand mitten im Raum, während Leona sich wiedermal auf ihren Sitzsack gesetzt hatte.
Ich guckte in ihrem Zimmer rum, als hätte ich nach irgendetwas gesucht, dabei wusste ich noch nicht mal warum ich das tat. Mein Blick blieb an der Wand stehen, an der die vielen Poster hingen. Ich schaute mir jedes einzelnde an und es waren viele. Ich zählte sie durch, frag mich nicht wozu. 1..2..3..4..5..6..[. . .] 18.. Da hörte ich auf zu zählen. Ich war an dem größten und auffälligsten Poster angekommen und ich starrte es an: ,,Sag mal, seid wann hängt das Poster eigentlich da?"
,,Welches?" wurde gefragt.
,,Na, das von Basti natürlich." sprach ich.
,,Achso das. Weiß ich nicht. Schon ziemlich lange, kurz nachdem Dsds aufgehört hat hab ich das aufgehangen, glaub ich. Wieso?"
,,Nur so." erklärte ich, womit unser Gespräch beendet war. Während dem ganzen Gespräch hatte ich meinen Blick nicht einmal von der vollgeposterten Wand gewandt. Ich starrte das bunte Poster auf dem ein junger, erwachsen gewordener Junge strahlte an und das einzige was ich mir dabei dachte, war: Wieso kannte ich ihn nicht schon vor seiner Bekannschaft an der Nordsee? Wieso war er mir nicht aufgefallen?
Ich fürchtete, dass ich darauf keine Antwort bekommen würde, weil ich es nicht wusste und ich eindeutig die einzige war, die es mir das selber beantworten hätte können.

,,Leona, ist es schlimm wenn ich gehe?" sagte ich in Eile.
,,Nein nein, ist schon gut, aber wo musst du denn hin?" fragte sie mich und sah mich verdutzt an.
,,Ehm. Das erklär ich dir wann anders. Heute Abend oder so. Ich ruf dich an wenn ich Zeit hab, okay?"
,,Öhm okay?!" sagte sie und sah mir zu wie ich aus dem Zimmer ging, oder eher gesagt fast schon rannte.
Ich rief Leona's Mutter ein schnelles 'Tschüss' entgegen, genauso wie ich sie einen Tag voher begrüßt hatte. Ich schlüpfte in meine Schuhe und lies die Tür hinter mir ins Schloss fallen.

Ich suchte mir eine nächstgelegene Bushaltestelle, die sich schnell finden lies. Ich warf noch schnell einen Blick auf meine Uhr und checkte dann den Busplan. 15:06 Uhr. Wenn ich das richtig sah war der Bus, mit dem ich hätte fahren müssen, gerade weggewesen. Mehr als eine Stunde hätte ich auf den nächsten Bus warten müssen, aber dazu hatte ich keine Zeit. Ich hatte etwas zu erledigen und das musste so schnell wie möglich geschehen. Ich überlegte, ob ich vielleicht doch einfach auf den Bus warten sollte. Zur Bestätigung meiner Feststellung ging ich zu einer älteren Dame, die scheinbar auch auf einen Bus wartete und fragte: ,,Entschuldigung, ist der Bus nach Wipperfürth schon weg?"
Natürlich, was hatte ich auch anderes erwartet, hatte ich meinen Bus um einige Sekunden verpasst. Da schoss mir eine sehr hilfreiche Idee in meinen Kopf. Wieso war mir das nicht vorher eingefallen?
Ich griff in meine Hosentasche und holte mein Handy raus.
Sofort rief ich die gedachte Person an und sagte was ich zu sagen hatte:
,,Heey du, ich wollte mal fragen ob du gerade zuhause bist."
,,Ja klar, wieso?" kam vom anderen Ende.
Ich erklärte ihm was ich wollte. Ich hatte ihm nicht wirklich alles erzählt, aber er dachte zumindest, dass ich ihm alles erklärt hatte. Das am Telefon war zwar mein bester Freund, aber ich hatte ihn nie erwähnt. Er ist ziemlich zurückhaltend, aber in der Schule trotzdem sehr beliebt. Mein liebenswerter Freund, von dem ich spreche, heißt Ben. Warum ich noch nie von ihm erzählt habe, ist eine lange Geschichte.

Ich wartete ungefähr 10 Minuten und dann kam Ben schon um die Ecke. Zehn Minuten sind nicht viel und sonst habe ich auch viel Gedult, aber in diesem Moment haben sich die Minuten angefühlt, wie Stunden. 'Hey' war das einzige was ich zu sagen flegte, als Ben mit seinem Roller vor mir stand. Er begrüßte mich nur mit einem unbedeutendem Lächeln und hielt mir einen Helm hin. Ich setzte ihn auf, setzte mich hinter Ben und klammerte mich an ihn. Ben war in meinem Leben der einzige, der mich je dazu gebracht hatte auf einen Roller zusteigen. Schon in frühen Zeiten, als ich noch klein war, weigerte ich mich auf Papa's Motorrad zu steigen, aber trotz dass ich Ben vertrauen konnte, hatte ich Angst, mir würde etwas passieren. Mir fiel ein, dass ich Ben nur gesagt hatte, dass ich nach Wipperfürth wollte. Ich nervte ihn solange, indem ich auf seine Schulter klopfte, bis er endlich seinen Roller an den Straßenrand lenkte. Ich verriet ihm Basti's Wohnort und dann ging unsere Fahrt weiter. Ein paar Häuser vor meinem Ziel hielt Ben an. Ich sagte, es sei okay, wenn er mich schon hier rausließe. Zum Abschluss wollte ich Ben umarmen, doch er wisch zurück. Darauf schlussfolgerte ich, dass Ben mich nicht mit einer besonders großen Freude hierher gebracht hatte.
Ich legte meine Hand auf seine und sagte: ,,Es tut mir leid." Ich hatte zwar bemerkt, dass Ben mich keines Wegs ansah, aber ich war schließlich hier her gekommen, um Basti's und mein Problem zu lösen und nicht das von Ben und mir. Ich drückte ihm noch schnell den Motorradhelm in die Hand und ging meinen Weg.

Ich hatte keine Ängste, ich war nicht genervt, gestresst oder aufgeregt. Ich war weder glücklich, noch traurig. Ich hatte darauf keine Erklärung, aber ich fühlte in diesem Augenblick nicht einmal, das was ich gegenüber Basti entfand. Liebe.

Nach nur einer Minute war ich angekommen. Ich atmete noch einmal tief ein und drückte dann den Klingelknopf.
,,Warte, ich komm gleich." hörte ich aus dem Fenster rufen.
'Okay?!' dachte ich mir. Ich wartete fünf Minuten, in denen ich mich ziemlich langweilte und ich mit einem Blatt spielte, was ich vom Busch abgerissen hatte.
Als ich Schritte hinter der Tür hörte warf ich das zerrissene Blatt schnell hinter mich und setzte ein Lächeln auf. Die Tür ging auf und unerwartet freundlich kam aus mir herraus: ,,Heey Basti!"
,,Hallo. Dich hatte hatte ich garnicht erwartet." sagte er erstaunt.
,,Tja, jetzt bin ich aber da." sagte ich. Meine Stimme hatte immernoch diesen freundlichen Ton in sich. Basti sah nicht so aus als wolle er mich in seine Wohnung beten, worauf hin ich meinen Kopf schräg legte und ihn mit klein gemachten Augen ansah. Ich kam nicht dahinter, was Basti tat. Dachte er nach, oder warum starrte er mich mit gläsernden Augen an? Ich winkte mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum, aber auch das machte ihn auch nicht aufmerksamer. ,,Alles okay, Basti?" sprach ich ihn an. Alles war ich zu hören bekam war ein heiseres, zartes und kaumzuverstehendes: ,,Ja"
,,Basti, hast du irgendwas? Willst du mich nicht reinlassen?" sagte ich. Meine Freundlichkeit änderte sich in eine Angst und zum wiederholten mal sagte ich: ,,Ist wirklich alles okay? Du siehst nicht gerade besonders gut aus."
,,Doch." antwortete er so leise, dass ich es fast überhört hatte.
Er senkte seinen Kopf und gab mir ein Handzeichen um einzutreten. Ich ging vor zur Treppe, warf Basti einen besorgten Blick zu und ging dann hinauf in die Wohnung. Wie ich bemerkte, waren wir alleine. Weder seine Mutter, noch sein Vater war in der Wohnung aufzufinden.
Ich blieb stehen und wartete auf Basti, der hinter mir die Treppe hoch kam. Ich machte ihm Platz und er ging weiter ins nächste Stockwerk, wo sich sein Zimmer befand. Er setzte sich auf einen Stuhl und bat mir einen Platz an: ,,Du kannst dich gerne auf mein Bett setzten." Ich folgte Basti's Anweisung und stetzte mich. Ich wusste nicht was ich machen sollte und dass Basti mich anstarrte, machte mich um einiges nervöser: ,,Willst du mir sagen was du hast?" sagte ich vorsichtig. ,,Es ist alles gut, glaub mir Vanessa!" sagte er. Das was er sprach war weder nett, böse oder mit Traurigkeit gefüllt. Es war einfach so hingesagt, das hatte ich gespürt. Er hatte zwar gesagt, dass alles okay ist, aber er wusste selber, dass es nicht der Wahrheit entsprach. ,,Guck mich nicht so besorgt an." befahl Basti mir: ,,Oh sorry." sagte ich und wandte meinen Blick schnell von ihm weg. ,,Ich hab noch nicht zu Mittag gegessen, möchstest du auch was essen?" fragte Basti etwas leise und stand auf. Woher der plötzliche Themawechsel kam, war mir nicht bewusst: ,,Ich komm gerne mit, aber ich hab kein Hunger." willigte ich ein. Dementsprechend gingen wir in die Küche. Ich setzte mich an den Tisch und beobachtete Basti dabei, wie er zwei Toast in den Toaster schmiss und etwas aus dem Kühlschrank holte. Er deckte den Tisch und setzte sich. Ich grinste ihn an und als hätte ich irgendwas falsch gemacht, sprang er aufeinmal auf, schaute mich an und sagte hektisch: ,,Warte mal eben." Ziemlich verwirrt guckte ich Basti hinterher, der die Treppen hochrannte und in seinem Zimmer verschwand. Ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber, was Basti in seinem Zimmer machen würde. Er würde schon wieder kommen, immerhin waren seine Toasts fast fertig und Besuch hatte er auch.

Ich hatte nicht auf die Uhr geguckt und ich hatte auch nicht im Gefühl wie lange ich schon auf Basti wartete, aber immerhin wusste ich, dass es ziemlich lang war. Mir war nicht klar, ob es zehn oder zwanzig Minuten waren, aber wie gesagt, es war eine lange Zeit. Ich schaute mich in der Küche um. Basti's Toasts waren schon lange fertig. Ich sah aus der Küche hinaus, zur Treppe, die zu Basti's Zimmer führte und rief: ,,Baasti?!" Die gehoffte Antwort kam nicht und so rief ich noch einmal: ,,BASTI!" Ich stand auf, schob den Stuhl an den Tisch und ging langsam die Treppenstufen hinauf. Ich stellte mich vor die Tür, klopfte und sagte in einem leisen Ton: ,,Basti, ist alles gut dadrin?"
Wieder bekam ich keine Antwort. Ich machte langsam die Tür auf: ,,Oh mein Gott, Basti."
Ich stürmte ins Zimmer und kniete mich auf den Boden: ,,Warte, ich helf dir." sagte ich besorgt und halft Basti, sich aufs Bett zu setzten. Er sah wirklich nicht gut aus. Basti hatte halb auf dem Bett gehangen und versuchte hinauf zu kommen. ,,Was ist los mit dir?"
Basti sagte: ,,Vanessa, hol.." Weiter kam er nicht. Ich war mit der Situation überfordert. Ich wusste nicht was Basti hatte und wie es aussah, konnte er aus irgendeinem Grund nicht reden.
Ich ging zum Schreibtisch und wühlte in ihm herrum. Mit einem Blatt und einem Stift setzte ich mich auf die Bettkante: ,,Basti, du musst mir jetzt aufschreiben was du hast, wenn du schon nicht redest. Ich bin gleich wieder da."
Ich rannte aus dem Zimmer, in die Küche und guckte hastig um mich. Da. Ich schnappte mir die Wasserflasche die auf dem Tisch stand, nahm mir ein Glas und ging im zügigen Gang wieder hoch. Ich setzte mich neben Basti aufs Bett und schenkte ihm Wasser ins Glas: ,,Hier trink erstmal was." sagte ich und hielt ihm das Glas hin. Inzwischen las ich, was Basti geschrieben hatte. Seine Schrift war unordentlich und kaum zu lesen:

Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ruf bitte meine Mutter an oder ruf direkt den Notarzt.

,,Basti. Was redest du da?" Ich sah Basti an, der mir mittler Weile sein Handy hin hielt.
,,Nimm." sagte er. Also so hatte ich es zumindest verstanden. Es klang heiser und mitten im Wort hatte Basti's Stimme einen Aussetzer. ,,Okay okay." Ich nahm das Handy entgegen, ,,Aber du schreibst mir jetzt auf was du hast. Ist dir heiß oder kalt.. Hast du Kopfschmerzen oder sonst was?"
Er nahm wieder den Stift und das Blatt und fing an zu schreiben. Ich scrollte in Basti's Kontaktliste von A bis M: Mama
,,Guten Tag Frau Wurth." sagte ich, direkt nachdem Basti's Mutter an der anderen Leitung erschien. Ich wurde besorgt gefragt was denn los sei, woraufhin sie alles erfuhr, was ich wusste. Basti's Mutter wusste sich selber auch nicht zu helfen. Das einzige was sie sagte war: ,,Ich bin sofort da, ich komm sofort nachhause. Bitte kümmere dich um Basti, ich vertraue dir." Ich bedankte mich kurz für ihr Vertrauen und legte nach meiner Verabschiedung auf. Ich riss Basti den Zettel aus der Hand. Das Geschriebene lies meine Laune noch mehr sinken:

Übelkeit, Kofschmerzen, gefühlte 50 Grad Fiber.alles.. Ruf entlich den notartzt!!!!!

An Basti's Rechtschreibung erkannte ich, dass er an der Schlussgrenze seines Verstandes war. Ich nahm erneut sein Handy und rief den Notarzt an. Ich hatte nicht den Nerv alles in jeder Einzelheit zu beschrieben. Aber was sein muss, muss sein, dachte ich mir. Bei dem Gespräch war ich vom Bett aufgestanden und ging nervös in Basti's kleinem Zimmer hin und her. Ich legte auf und ging zurück zu Basti. Meine Nerven lagen blank, aber wir mussten durchhalten. Ich, sowie Basti. Ich setzte mich aufs Bett und nahm Basti's Hand: ,,Alles wird gut. Der Notarzt ist gleich hier." versuchte ich Basti zu beruhigen. Ich starrte Basti's schmerzverzerrtes Gesicht an. Bei diesem Anblick fingen die ersten Tränen an, meine Wange runter zukullern. Basti bekam davon nichts mit, da er seine Augen geschlossen hatte.
Ich brachte einen ungewollten Schluchzer hervor, womit Basti die Augen aufschlug und mich entgeistert an. Er versuchte sich mit aller Kraft hinzusetzten. Er wischte mir eine Träne von meiner Wange und schaute mich eine Weile an: ,,Ich.." wieder kam er nicht weiter.
Basti senkte seinen Kopf und brachte ein kurzes Lachen zum vorscheinen, aber selbst das hatte man kaum gehört. ,,Ist schon gut. Versuch einfach nicht mit mir zureden." grinste ich ihn an. Ich nahm seine Hand von meiner Wange und stand auf. Basti sah mich ungewiss an und hielt meine Hand fest. ,,Ich muss raus, wegen dem Notarzt." Basti wusste selber, dass er Hilfe brauchte und so lies er meine Hand los, wenn auch unfreiwillig. Ich lies mir Zeit, auf dem Weg zur Eingangstür. Mein Kopf war in diesem Moment von Gedanken befreit. Dieser Tag war anders als die anderen Tage. Ich war in der Nähe von Basti, auch wenn er nicht gesund war und genau das hatte ich mir gewünscht. Einfach bei ihm sein. Ich war gerade vor die Türe getreten, hörte ich ein 'Tütata'.
Ich stellte mich an den Straßenrand und winkte dem Krankenwagen mit beiden Händen zu, so wie man es mir beigebracht hatte. Ich führte die 'Krankenheinis', wie ich sie immer nannte, ins Haus, bis in Basti's Zimmer: ,,Was fehlt ihnen denn?" fragte ein Mann, worauf hin ich schnell für Basti antwortete, bevor er wieder sein Glück versuchte: ,,Er kann nicht reden. Ich weiß nicht was er hat, aber er klingt heiser und die hälfte der Wörte, die aus ihm raukommen versteht man nicht." Ich nahm den Zettel und reichte ihn dem Krankenheini, der jetzt von Basti's Bett hockte. ,,Achso okay. Ich nehme jetzt etwas Blut ab und.." ,,Autsch!" wurde er von mir unterbrochen, worauf hin ich von allen Heinis, die im Zimmer standen, angeguckt wurde. Ich möchte eben keine Spritzen, was soll man machen? Er fuhr fort: ,,und dann müssen wir den jungen Herr wohl und übel mit ins Krankenhaus nehmen." Meine Augen weiteten sich. ,,Oh mein Gott." dieses mal flüsterte ich, weil ich nicht noch einmal von allen angeguckt werden wollte, aber Basti hatte es gehört und guckte mich hilflos an. Ich wusste nicht weiter und genau so hab ich, glaub ich, auch geguckt. ,,Darf ich denn wenigstens mit?" fragte ich höflich. ,,Wenn es sein muss." bekam ich als Antwort. Krankhäuser waren nicht mein Fall. Ich hasste sie über alles und vorallm die Ärzte. Alle behaupteten immer, dass sie freundlich und hilfbereit wären, aber ich fand sie überhaupt nicht freundlich. Ich war der Meinung, sie waren eher auf einem Ich-muss-meine-Arbeit-machen-und-mehr-nicht-Trip, als höflich mit den Partienten umzugehen.
Ich wollte bei Basti sein und nur das brachte mich dazu, mit ins Krankenhaus zufahren, sonst hätte ich gerne verzichtet. Ich setzte mich in den hinteren Teil den Krankenwagens, in den auch Basti auf einer Liege reingeschoben wurde, dann Basti konnte in zwischen nicht reden oder gehen. Kaum saß ich im Wagen, fragte ich: ,,Wisst ihr den, was er hat?"
,,Nein, dass wissen wir leider noch nicht, dazu müssen wir ihn im Krankenhaus näher untersuchen." wurde mir erklärt.
Die ganze Fahrt lang saß ich neben Basti und starrte die Decke an, bis meine Hand von Basti's gegriffen wurde. Ich guckte ihn erschrocken an, mit seiner anderen Hand machte er ein Zeichen, was mir zu verstehen gab, dass ich näher kommen sollte, was ich anschließend auch tat. Ich hielt mein Ohr so nah wie möglich an seinen Mund und was ich zu hören bekam, war ein einfaches Wort, was mich fröhlich machte: ,,Danke." Warum mich das Wort glücklich machte, lag daran, dass Basti seine Fröhlichkeit reingesteckt hatte, obwohl es ihm richtig beschissen ging. ,,Kein ding." sagte ich, ,,Für dich doch immer." Ich setzte ein Lächeln auf, das lange Zeit anhielt. Der Krankenwagen hielt an und Basti wurde rausgeschoben. Langsam stieg ich hinter dem Arzt aus, der sich auch im hinterem Teil aufgehalten hatte. Die Ärzte schoben Basti ins Krankenhaus und vor dem Zimmer, in das Basti geschoben wurde, damit Untersuchungen durchgeführt werden konnte, empfing mich eine Ärztin. Zu meinem Glück war diese netter, als die die Basti untersuchen mussten. Sie kam schon mit einem breiten Lächeln auf mich zu und erklärte mir, dass ich draußen warten müsse, aber später zu Basti rein könne. Ich setzte mich auf einen Stuhl und wartete. Wie sich herraus stellte, dauerte die Untersuchung nicht lange. Zwischendurch kam nur ein Arzt aus dem Zimmer und ging dann wieder mit etwas in der Hand rein. Ich konnte nicht genau erkennen, was es war, aber das änderte sicher nichts an Basti's zustand. Dann wurde ich endlich von einem Arzt informiert, dass ich jetzt rein dürfe, was ich natürlich sofort tat. ,,Na." begrüßte ich Basti. Ich setzte mich auf den Stuhl, der neben dem Krankenbett von Basti stand. Basti drückte mir lächelnd einen Zettel in die Hand. Das war es, was der Arzt eben geholt hatte. Ich wurde von Basti beobachtet, wie ich mir sein Geschriebenes durchlas:

Nochmal danke, dass du mir geholfen hast. :) Der Arzt hat gesagt, dass ich noch einen Tag im Krankenhaus bleiben muss, aber ich kann dann morgen wieder raus. Du kannst meine Mutter anrufen, sie bringt dich bestimmt Nachhause. Sie ist dir dankbar, dass weiß ich. Wenn ich krank bin, macht sie sich nämlich immer so übertriebene Sorgen. Ich würde jetzt gerne mit dir reden, aber es geht ja irgendwie schlecht, aber ich hoffe, dass du wenigstens mit mir redest, wenn ich es schon nicht tu :D

Als ich fertig war mit lesen, schaute ich Basti an: ,,Nichts zu danken, was hast du denn erwartet? Hast du gedacht, dass ich dich im Zimmer liegen lasse und mich aus dem Staub mache?" sagte ich lachend. Basti wollte auch lachen, aber da es nicht ging, grinste er mich einfach nur an.
,,Wieso kannst du eigentlich nicht reden und warum hast du das alles?"
Basti hatte eine schlaue Idee. Mir machen es auf die moderne Weise. Ich nahm mein Handy und Basti seins. Er schrieb mir alles was er mir zu sagen hatte per sms, weil man mit dem Handy einfach schneller schreiben kann, als mit der Hand.

Ich hab meine Stimme zu sehr belastet. Du kennst die Jugend doch. :D Unvorsichtig und dumm. :D Ich hatte einfach zu viele Konzerte und dann war ich noch mit Freunden feiern. Das hat meinen Stimmbändern nicht gut getan und das mit dem Zusammenbruch, dass kommt vom Stress. :/

,,Oh mein Gott, Basti. Das tut mir leid. Ich wollte das nicht." sagte ich schuldbewusst.

Hä? Das bist du doch garnicht schuld.. Es ist einfach ein bisschen viel, wenn jeden Tag Fans vor meiner Haustür stehen und sonst der ganze Alltagsstress.. Du weißt schon. Konzerte und so.

Ich sah ihn immer noch schuldbewusst an: ,,Aber ich hab auch was dazu gesteuert. Du warst wegen mir schlecht drauf und so, das hab ich aber nicht gewollt, wirklich."

Hör damit auf, du bist GARNICHTS schuld. Wieso hast du eben geweint? (Oh gott, würde ich lieber mit dir reden, als schreiben -.-)

,,Ehm..Weil ich Angst habe." Basti guckte mich an, als hätte ich Chinesisch gesprochen. Ich starrte ihn an und Basti fing an eine sms zu schreiben, kurz darauf vibrierte mein Handy, aber ich sah nicht drauf. Stattdessen legte ich es weg und legte meinen Kopf auf das Bett. Ich ließ meinen Tränen freien lauf. Aufeinmal hörte ich ein sehr leises: ,,Vanessa?" neben mir. Ich schüttelte nur meinen Kopf. Er würde mich sowieso nicht verstehen. Irgendwann zwang ich mich, meinen Kopf zu heben. Ich beachtete Basti nicht. Ich griff einfach nach meinem Handy und laß Basti's sms. Meine Tränenmenge verdoppelte sich und ich schluchzte vor mich hin. 'Ich liebe dich.' war, was ich zu lesen bekam und genau deshalb weinte ich. Er sollte mich nicht lieben. Ich traute mich nicht Basti anzugucken, aber ich musste es ja irgendwie, ich konnte ihn ja jetzt nicht einfach ignorieren. Mit weinendem Gesicht wandte ich langsam meinen Blick auf ihn. Basti rutschte ein wenig zur Seite und klopfte aufs Bett. Darunter verstand ich, dass ich mich neben ihn legen sollte, aber ich schüttelte den Kopf. An der Stelle in Basti's Gesicht, wo vorher ein Lächeln war, war nun der Mundwinkel nach unten gesenkt und dazu nickte er noch. Gegen meinen Willen, stand ich auf und setzte mich aufs Bett. Ich brauchte Nähe, egal von wem. Ich wollte beschütz werden. Ich legte mich hin, mit dem Kopf auf Basti's Brust. Sein Herzschlag war schnell und geatmet hat er auch laut. Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, nicht mehr weinte und Basti's Herzschlag sich nicht geändert hatte, schaute ich hoch: ,,Ey Basti, ist alles okay bei dir?" Ich stupste ihn an, da er sie Augen zu hatte. ,,Hm." sagte er und schaute mich von oben an. ,,Ob alles okay ist, fragte ich." Basti zog verwirrt die Augenbrauen runter und flüsterte: ,,Klar." Ich legte meinen Kopf wieder auf seinen Oberkörper und schlief dann ruhig ein.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Teil 7 [Dienstag]



,,Morgen." sagte ich als ich von meiner Mutter geweckt wurde.
,,Guten Morgen." sprach sie mich an: ,,Wir wollen heute an die Bever, willst du mit?"
,,mh." sagte ich, weil ich noch im Halbschlaf war.
,,Wir haben schon halb 1, Vanessa."
Sofort guckte ich auf die Uhr. Oh mein gott, hatte ich lang geschlafen.
Ich sprang auf und ging ins Bad. Ich machte mich fertig und aß dann etwas Müsli. Kurz nachdem ich mit allem fertig war, klingelte das Telefon. Ich nahm schnell ab, meldete mich mit meinem Namen.. Ich hatte irgendwas interessantes an diesem Morgen erwartet, aber weder der Anruf war für mich, noch irgendjemand anderes wollte was von mir.
Nach langem Rumgestehe und DurchDieWeltGegucke hatte ich mich dann entschlossen wieder in mein Zimmer zu gehen und mich etwas hinzuchillen.

Ich war gerade oben angekommen und hatte meine Zimmertür halb geöffnet, hört ich meine Mutter nach mir rufen. Also änderte ich wieder meine Richtung und ging die Treppe runter.
,,Was ist los?" sagte ich, legte meine Arme auf das Treppengeländer und wartete auf eine Antwort.
,,Komm mal bitte runter, du hast Post bekommen." antwortete sie.
,,Post?!" wunderte ich mich. ,,Was für ein Brief und von wem?" ,fragte ich mich, sprang die restlichen Stufen runter und riss meiner Mutter den Briefumschlag aus der Hand.
Mit dem Brief lief ich zurück in mein Zimmer und lies mich auf einen Stuhl fallen.
Was ich zu lesen bekam, lies meine gute Laune verschwinden:


Hey Vanessa,

Ich wollte dir eigentlich nur das zurück bringen, was du bei mir vergessen hast. Und zwar deinen Brief. (Ist mit im Umschlag)
Natürlich hab ich ihn gelesen und ich bin mir dessen bewusst, dass du keinen Kontakt mehr zu mir haben willst. Ich weiß aber auch nicht wirklich was ich dir schreiben soll..

Du warst seid langem ein Mädchen was nicht schreihend hinter mir hergerannt ist. Du hast mich als normalen Menschen kennen gelernt und ich möchte nicht, dass das Ganze was wir uns zusammen aufgebaut haben an meiner Karriere kaputt geht.
Du hast immer gedacht, dass ich keine Zeit für dich haben werde, aber mit allen anderen Bekannten und Freunden bekomm ich das doch auch hin..Also wieso nicht auch mit dir?

Zu meinen Fans habe ich immer gesagt, dass ich nicht bereit für eine Beziehung bin, aber du hast mir gezeigt, dass ich vielleicht doch etwas Zuneidung zum Thema Liebe brauche.
Ich brauch dich, auch wenn du mir weh getan hast..
Das was gestern vorgefallen ist, kann ich nicht rückgänging machen, auch wenn ich das gerne machen würde.. Du hast mir klar gemacht, wie du mit deinen Gefühlen zu mir stehst..
Ich war gestern nicht mehr so gut drauf, genau so wenig wie heute. Ich hab gestern ein Konzert abgesagt, weil ich nicht in der Lage bin ein Konzert zu machen. Meine Gedanken sind die ganze Zeit bei dir. :/ Heute Abend hätte ich eigentlich auf der Bühne stehen müssen..
Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe. Ich wünschte, du würdest mir eine Chance geben und wir fangen alles neu an.

Bitte Vanessa, überleg dir das nochmal !
(Sorry, dass ich dir das nicht ins Gesicht gesagt habe, aber du hast mir einen Brief geschrieben, also schreib ich dir auch zurück.)

Basti :/


Ich schmiss den Brief auf meinen Schreibtisch. Ich erstarrte, weil ich nicht wusste was ich tun sollte. Sollte ich ihm zurück schreiben, einfach nicht antworten, ihn anrufen oder gar zu ihm gehen? Ich wusste es nicht. Genau so wenig wie ich wusste, ob Basti eine Antwort erwartete oder schon aufgegeben hatte. Ich kniff die Augen zu und wünschte mir: Bitte lass mich ihn nie gekannt haben.. Aber eigentlich mag ich ihn ja, sogar mehr als das.

Ich war schon früher schwer erziehbar gewesen, aber dass ich mich jetzt selber nicht mehr kontrollieren konnte, das machte mich fertig. Wollte ich ihn bei mir haben oder Abstand von ihm halten? Tat es mir leid, dass ich ihn verletzt hatte oder interessierte es mich nicht?
Ich wusste es nicht und ich verzweifelte an dem Gedanken, dass ich es nie rausfinden würde.
Dass meine Mutter mich mehrmals zum Essen runter bat, das ignorierte ich voll und ganz, ich musste mich noch nicht mal anstrengen um es ignorieren zu können. Ich war so sehr in meinen Gedanken versunken, dass ich so gut wie garnichts mehr mitbekam. Bei späteren Erklärungen wurde mir erzählt, dass sogar mein Vater in mein Zimmer gekommen war, aber selbst das hatte ich nicht mitbekommen. Ich träumte vor mich hin und dachte darüber nach, was ich aus meinem Leben ohne oder mit Basti machen würde. Ohne ihn wär es so wie immer, eintönig und langweilig. Mit Basti hingegen wär mein Leben zwar mit viel Trubel, aber mit viel Spaß verbunden. Es wär aufregend, spannend und ich würde sicher viel von Basti lernen, indem ich ihm beim Meistern von Konzerten ect. zuschauen würde.

Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich auf die Dauer so viele Leute um mich herrum aushielt, aber schließlich ist Basti der jeniger der berühmt ist und da würde mich sowieso keiner beachten. Ich wär zwar da, aber anderen würde ich sicherlich nicht auffallen. Basti ist DER Basti. Er ist der, den alle kennen, aber ich bin nur eine von vielen. Er hat mich gewählt und viele von seinen Fans würden mich umbringen, wenn sie erfahren würden, was ich Basti antu.
Über all diese Sachen machte ich mir Gedanken, wärend ich einfach nur da saß und Löcher in die Luft starrte.
Durch meine vielen Gedanken und Sorgen war ich sehr abwesend, aber um so aufmerksamer war ich dann die nächsten Stunden und hörte jedem zu, der etwas zu sagen hatte. Meine Mutter bekam Besuch von 'Tante Rosi' , wie wir sie immer nannten. Sonst wär ich immer in mein Zimmer geflüchtet oder zu Freunden gegangen, weil mal bei Rosi's vielen Gesprächsthemen (die ihr wirklich nie ausgingen) nie zu Wort kam. Aber heute war es anders. Ich wollte mich ablenken und hörte ihr aufmerksam zu, auch wenn mich kein Wort, von dem was sie sprach, interessierte. Auch meine Mutter kam kaum zu Wort und wenn es dann doch mal der Fall war, dann wurde sie oft mitten im Satz unterbrochen. Ich weiß echt nicht, ob ich es mit so einer Freundin aushalten würde.. Die Freundschaft zwischen den beiden war sowieso kompliziert und ich hatte schon vor langer Zeit aufgegeben sie zu verstehen.
Tante Rosi rede weiter vor sich hin, als ich nach gefühlten zehn Stunden Zuhören mich auf den Weg zu meiner Freundin machte. Ich hatte kurz mit ihr sms geschrieben und ausgemacht, dass ich zu ihr komme. Ich ging zufuß, weil sie nicht weit von mir wohnte. Ich überquerte ein paar Straßen und nach ungefähr fünf Minuten Fußmarsch war ich da.

,,Na." wurde mir die Tür geöffnet.
,,Heey." antwortete ich und wurde freundlich gefragt: ,,Alles klar?"
,,Passt schon." sagte ich, während ich mir die Schuhe auszog und in die Wohnung eintrat.
,,Das klingt aber nicht so gut." sagte meine Freundin.
Ein schnelles 'Hallo' rief ich in die Küche, in der sich Leona's Mutter befand und kochte, dann folgte ich Leona ins Zimmer.
,,Naja. Mein Leben ist halt nicht perfekt." setzte ich unser Gespräch fort.
,,Hä?" guckte sie mich an.
,,Damit du das verstehst müsste ich dir jetzt ziemlich viel erzählen." erklärte ich ihr und setzte mich auf ihr Bett, was fast immer mit rosa Bettwäsche überzogen war.
,,Ich hab Zeit." grinste sie mich an und rollte mit ihrem Schreibtischstuhl, auf dem sie saß, zur Bettkante.
,,Okay. Du wirst es mir sowieso nicht glauben." wahnte ich sie und fing an zu erzählen: ,,Als ich an der Nordsee war, wegen meiner Oma..Du weißt schon.. Da hab ich so einen Jungen kennen gelernt." Leona guckte mich grinsend an. ,,Aber dieser Junge ist nicht irgendein Junge." Ich guckte auf die Bettwäsche und betrachtete die kleinen Herzen die darauf waren. Ich musste es übers Herz bringen, ihr es zu sagen. ,,Ja und dann?" sagte sie neugierig.
,,Tut mir leid Leona, aber du kennst diese Person und wenn ich dir jetzt sage wie sie heißt, versprichst du mir nicht sauer zu sein?"
Sie nickte mit offenem Mund.
Ich zeigte mit dem Finger an die Wand, die voller Poster hing. Ich zeigte auf das größte was dort hing. ,,BASTI?" sagte sie erschrocken und stand auf.
,,Es tut mir leid." sagte ich und guckte sie ängstlich an: ,,Ich weiß du bist ein Fan von ihm und ich wollte dir auch echt nicht weh tun, aber ich dachte, du musst es wissen, du bist ja schließlich meine Freundin."
Ich dachte Leona würde sauer auf mich sein und nicht mehr mit mir reden wollen, da sagte sie plötzlich lachend: ,,Erzähl mir mehr. Es ist gerade so spannend."
Verwundert aber gleichzeitig lächelnd guckte ich sie an und erzählte ihr alles was auf der Nordsee und auch hier zuhause so vorgefallen war. Dass so Kommentare wie 'Wie kannst du dich mit dem streiten, Vanessa.' kommen, dass hatte ich schon vorraus sehen können. Ich sagte ja, Fans würden mich umbringen, wenn sie das erfahren.

2 Stunden später, nachdem ich ihr alles erzählt hatte, ich durfte kein Detail auslassen (sogar den Streit, mit jeder Kleinigkeit hatte sie aus mir raus gequätscht), wurden wir von ihrer Mutter zum Essen gebeten.
,,Mama, weißt du was Vanessa im Urlaub passie.. AUA." Ich tritt sie unterm Tisch. Was zwischen mir und Basti lief musste ja nicht jeder wissen. Ich grinste sie frech an und ich rede für sie weiter: ,,Ist nicht so wichtig, was mir im Urlaub passiert ist.. Aber die Lasagne ist sehr lecker."
Man bedanke sich bei mir und ich ging nach dem Essen wieder in Leona's Zimmer. Meine Freundin musste noch eben was klären und dann kam sie mir nach.
Wir chillten ein bisschen und redeten über alltägliche Mädchensachen. Wir wollten etwas für das Wochende planen und so guckte Leona in ihren Kalender: ,,Ey Vanessa du Dummkopf."
,,Was geht los darein?" sagte ich lachend und wartete auf eine Antwort.
,,Du hast am Wochenende Geburtstag. Wie konnten wir das vergessen und vor allem du?"
,,Oh ja." sagte ich, immer noch lachend. ,,Verdammt, hab ich ja mal übelst vergessen."

Nach dem wir bemerkt hatten, dass ich am Samstag Geburtstag habe, planten wir was wir an meinem Geburtstag machen würden.
Einfach alleine Zuhause abhängen, mit der Familie feiern, eine Party schmeißen..
,,Natürlich machst du eine Party, Vani. Du wirst 16. Du MUSST ne Party schmeißen." flete sie mich an. ,,Okay, okay." stimmte ich zu.

Wir überlegten wo und wie wir das mit der Party machten. Leona fragte ihre Mutter nach Erlaubnis und dann stand fest, dass meine Feier auf dem Hof Familie Höffner statt finden würde.

Wir waren ein paar Jahre hängen geblieben.. Wahrscheinlich luden alle seine Freunde über Facebook ein, aber wir machten es auf die altmodische Art und schrieben Einladungskarten.
Auf die Karten schrieben wir wo die Feier statt sinde würde: Auf Leona's Innenhof
Wann: 17:30 Uhr
[. . .]
Wir schrieben alles wichtige drauf, verpackten die Karten in Umschlägen und dann legten wir uns zusammen aufs Bett und schauten ein bisschen fern.
,,Oh Leona, wir haben schon spät. Ich glaub es ist besser wenn ich jetzt langsam gehe."
,,Och nö. Ruf doch deine Mutter oder deinen Vater an und frag, ob du hier übernachten kannst."

Ich rief Zuhause an, machte aus, dass ich bei Leona schlief und dann machten wir uns auch recht früh Bettfertig. Wir wechelten nur noch wenige Worter und wollten dann schlafen.
,,Nacht Schatzi." sagte ich zu ihr.
,,Nacht. Schlaf gut." grinste sie mich an und wir legten uns hin.
Aufeinmal lachte Leona los. Sie hatte keinen Grund , aber wer uns kannte, wusste damit umzugehen. Wir lachten ständig und überall, aber jetzt wollte ich schlafen: ,,Ey, Ich will schlafen." lachte ich mit.
Ich schloss meine Augen und versuchte trotz der langen Lache zu schlafen, ich erinnerte mich kurz daran, dass wir eigentlich zur Bever wollten, aber daraus nichts wurde, warum weiß ich nicht und dann gelang es mir einzuschlafen.








Schaut doch mal auf meiner Facebook-Seite nach.  :)
http://www.facebook.com/ErVeraenderteMeinLeben
Dort erfahrt ihr, wann ich neue Teile hochlade. :*



Sonntag, 17. Juni 2012

Teil 6 [Montag]



*Düüt Düüt Düüt Düüt Düüt*
,,Orr." sagte ich verschlafen.
Ich hatte vergessen den Wecker aus zu schalten.
Ich stand auf und schlich durch mein Zimmer. Ich schloss die Tür auf und ging die Treppen runter, in die Küche. Es war noch keiner wach.
Ich machte das Radio an und lies mich auf einen Stuhl fallen.

http://www.youtube.com/watch?v=zZaBm9o_oPQ

,,Partymusik am Morgen?!" fragte ich mich.
Ich schaute ein bisschen in der Küche herum, vielleicht würde ich ja was finden, womit ich mich beschäftigen kann.

Ich wollte gerade aufstehen und die Musik ausmachen, als ich bemerkte, dass es Basti war der da sang. Aber auch den wollte ich jetzt nicht hören. Ich schlich also weiter ins Wohnzimmer und machte den Fernsehr an. Da hörte ich Schritte: ,,Guten Morgen Schatz." sagte meine Mutter. Ich verdrehte meine Augen und dachte mir meinen Teil: ,,Hey."
,,Soll ich dir auch einen Kakao machen?" fragte mich meine Mutter. ,,Ja." grinste ich sie an.

Wir setzten uns an den Küchentisch, tranken unseren Kakao und sprachen über alle möglichen Dinge.
[. . .]
,,Musst du eigentlich noch Schulaufgaben machen?"
,,Mama, wir haben mitten in den Sommerferien und du fragst mich nach Hausaufgaben?"
,,Ja, man kann nie früh genug damit anfangen."
,,Falls du es mitbekommen hast, bekommen wir in den Sommerferien nie Hausaufgaben auf." Ich stand auf: ,,Ich geh in mein Zimmer."

,,The Time is right. To get good love tonite. We don't need no no no's, because we get to go." ging ich die Treppe hoch.
Im Hintergrund lachte meine Mutter. Mein Gott, ich wusste, dass ich nicht singen kann.

http://www.youtube.com/watch?v=hlsbTcPxZPc&feature=related

In meinem Zimmer angekommen setzte ich mich an den Schreibtisch, holte ein Blatt und einen Stift raus und fing an zu schreiben:

Lieber Basti,
Ich mag dich richtig doll. Auch wenn es am Anfang vielleicht für dich nicht so rüber kam.
Ich hab dich richtig in mein Herz geschlossen, aber manchmal frag ich mich wirklich, ob das mit uns richtig ist. Du hast gesagt, dass du angst hast, dass ich den Kontakt abbreche wenn du mir sagst, dass du berühmt bist.
Ich hab dir versprochen, dass ich nicht so ein Mensch bin. Ich hab dir gesagt, dass ich bleiben werde. Trotzdem mach ich mir Sorgen. Wir kennen uns noch nicht lange, aber wir haben uns schon oft gestritten. Ich glaube wirklich, dass du nicht viel Zeit für mich hast. Ich glaube jede Stunde ist bei dir getaktet. Du musst zu Autogrammstunden, Konzerten und du hast 1000 schreihende Mädchen hinter dir herlaufen.
Immer musst du zur rechten Zeit am rechten Ort sein.

Ich mag dich mehr, als du glaubst..Ich mag dich mehr, als 'Freunde' es normaler Weise tun..
 Ich weiß nicht wie du mit dem Gedanken umgehen wirst. :/

Vielleicht bist du für die Bühne und für die Aufmerksamkeit geschaffen, ich aber nicht.

Es tut mir leid, aber es geht nicht anders. Wir sollten unser Leben so leben, wie wir es vor unserer Bekannschaft gemacht haben. Nimm es bitte einfach so hin. Danke.

Vanessa!


Ich steckte den Brief in einen Umschlag, machte eine Briefmarke drauf und ging raus.
Ich lief die Straße runter, richtung Supermarkt, an einer Häuserreihe vorbei. Kaum jemand war um diese Uhrzeit auf der Straße.

Immer wieder schossen mir Momente meines Urlaubes durch den Kopf:
,,Du bist verdammt hübsch, weißt du das?"
Ich war mir sicher, dass er bei diesem Satz nicht gelogen hatte.
Ich setzte mich auf eine Bank und starrte den Briefumschlag an.
Wie kann sich sowas Falsches so gut anfühlen?
Wieso liebe ich einen Jungen, der mir nicht gut tut?

,,Ey Vanessa." hörte ich eine fröhliche Stimme nach mir rufen.
Ich schaute hoch. Erneut sprach jemand mit mir: ,,Was machst du hier?"
,,Oh heey Celina." sagte ich zu meiner Freundin und steckte den Brief in meine Jackentasche.
,,Was hast du da?" fragte sie neugierig. ,,Ach nix." sagte ich kurz und knapp. Ich wollte keine lange Gespräche führen, aber wie meine Freundin nunmal ist, quatschte sie mich voll: ,,Wieso hast du dich nicht mehr gemeldet? Du hättest mir wenigstens bescheid sagen können, dass du wieder da bist."
,,Ich bin erst gestern Abend wieder gekommen. Ich hätte dich heute angerufen, aber ich dachte du schläfst noch."
,,Ich war noch nie ein Langschläfer, das weißt du auch eigentlich, aber was mich wundert ist, dass du schon wach bist." erklärte sie mir.
,,Ja, ich konnte nicht schlafen und Zuhause war es langweilig."
,,Aber du bist sicher das alles okay ist?" Meine Freundin merkte, dass irgendwas nicht stimmte, weil ich eigentlich immer fröhlich war und viel redete.
,,Ja, kannst du mir glauben. Alles ist gut. Ich muss dann auch mal wieder los. Ich ruf dich heute abend an, okay?"
,,Ja okay. Wenn was ist, du weißt wie du mich erreichst.. Tschüss."
Langsam stand ich auf und ging auf die andere Straßenseite. An der Post war ich schon lange Zeit vorbei gelaufen.
Soll er den Brief wirklich lesen und dann denken, dass ich ihn die ganze Zeit vorgespielt hatte, dass ich mit seiner Berühmtheit klar gekommen war?

Ich ging die Straßen entlang und stieg dann in einen Bus ein. Ich wollte einfach alleine sein. Ich wusste nicht wohin ich fuhr und es war mir auch recht egal.

An der 6. oder 7. Haltestelle stieg ich aus. Ich schaute mich um, in der Hoffnung irgendwelche Schilder zu Entdecken, die mir weiter helfen würden.
Auch hier schlenderte ich durch die Gassen und machte mir über alles mögliche gedanken.
'Wipperfürth' .. Mein Herz blieb für einige Sekunden stehen. Ich war in Wipperfürth. Was ist wenn Basti mich jetzt sieht?
Ich schaute mich hektisch um. Wipperfürth ist groß. Wieso sollte ich so ein Pech haben, dass er mich genau hier trifft?
Ich hatte nicht die Kraft, jetzt Basti zu begegen. Ich wüsste nicht, was ich ihm sagen sollte, geschweige denn, wie ich ihm sagen sollte, dass ich ihn nicht mehr sehen will.
Ich setzte mich auf eine Treppe, die zu einem Hauseingang führte.
Ich nahm mein Handy und rief Basti an. Auch wenn ich nicht direkt wusste, was ich sagen sollte, musste ich mich mit Basti treffen, denn ich musste schließlich eine wichtige Angelegenheit klären. Nach langem Düten erklang endlich eine Stimme: ,,Vanessa?"
,,Heey. Hast du Zeit, damit ich zu dir kommen kann. Ich muss dir was erzählen."
,,Ne, ich hab leider keine Zeit. Ich muss jetzt gleich auf die Bühne."
,,Aha." sagte ich desinteressiert.
,,Aber du kannst ja vorbei kommen. Ich bin hier in Hückeswagen. Mein Auftritt findet draußen statt."
,,mh. Ja. Dann noch viel Spaß. Tschüss."
Ich nahm den Hörer vom Ohr und hörte Basti noch sagen: ,,Ich hoffen du k..."
Dann hatte ich aufgelegt. Genau damit kam ich nicht klar. Er hatte keine Zeit für mich.
Ich war schon mehr auf mich sauer, als auf Basti.. Wie konnte ich mich auf so einen einlassen?

Ich stieg in den nächsten Bus ein, der nach Hückeswagen fuhr. Ich wollte einfach nur nach hause, auf das Konzert wollte ich auf keinen Fall! Schon letztes Mal hatte er mich nicht wirklich beachtet. Ich hatte das Gefühl, dass Basti seinen Fans mehr Aufmerksamkeit schenkte als mir.
Ein paar Minuten später stieg ich aus dem Bus aus. Ich musste durch eine große Menschenmenge. ,,Bor Leute, lasst mich doch mal durch, ich will nur nach hause." machte ich drängelnde Leute an.
Ich wusste, sie hatten nichts mit meiner Laune zu tun, aber sie bekamen es trotzdem in diesem Moment ab.
Die Menschenmenge wurde immer enger. Ich fragte mich, ob ich es noch am selben Tag nach Hause schaffen würde.
Warum sind hier so viele Leute? Noch nie war auf einer Kirmes so viel los.

Aufeinmal hörte ich einen leisen Gesang.
,,Nein, bitte nicht." sagte ich und guckte auf den Boden. ,,Nicht jetzt!"
Ich ging an den Straßenrand, wo sich nicht ganz so viele Menschen befanden.
Ich näherte mich der Bühne, um sicher zu gehen, dass es sich um die Person handelt, die ich vermutete.
,,So, Jetzt kommt eine Ballade. Jeder der mein Album kennt, weiß wahrscheinlich welches Lied ich meine."
Ich schaute mir die kreischenden Mädchen an, die in der ersten Reihe standen. Einige weinten, andere schriehen, andere wiederum hielten ihre Hände in die Richtung von Basti.
,,Everything must change, Time helps the world To rearrange...Life."
Er hielt seine Hand ins Puplikum und alle Mädchen in seiner Nähe griffen nach ihr.
Er guckte durch die Menge und dann kam der Moment, der meinen Hoffnungen nach nicht passieren sollte. Basti wandte seinen Blick von der kreischenden Mädchenmasse ab und guckte in meine Richtung. Ich guckte so schnell wie möglich auf den Boden. Vielleicht würde er mich ja nicht erkennen.

In der Hoffnung, dass Basti wieder seine Blickrichtung geändert hatte, hob ich meinen Kopf an. Der Gesang wurde immer lauter. Er kam auf mich zu. Mitten im Lied hörte er auf zu singen: ,,Na, alles klar?" lächelte er mich an.
Ich schluckte und ging einen Schritt zurück.
Basti schaute mich verdutzt an. Natürlich wusste er nicht, warum ich das tan. Er schenkte mir keine große Aufmerksamkeit und drehte sich wieder um, fing  wieder an zusingen, warf nochmal einen kurzen Blick nachhinten und sprang dann wieder auf die Bühne.

Ich fing an zu laufen. Ich lief durch die Menschenmenge und musste mir das Gemecker von anderen Zuschauern anhören.
Als ich Zuhause angekommen war, schloss ich die Haustür auf und rannte in mein Zimmer.
Ich hatte mich vor ein paar hundert Menschen blamiert. Ich kannte sie sowieso alle nicht, aber fakt war, Basti wusste, dass irgendetwas mit mir nicht stimmte.

Ich hatte mir gerade eine Jogginghose angezogen und auf meine Couch gesetzt, da klingelte mein Handy: Basti
,,Hallo?" fragte er, nachdem ich ran gegangen war.
Ich war wie versteinert. Ich musste wieder an meinen Brief denken.
,,Vanessa?" frage er erneut.
Soll ich ihm von dem Brief erzählen oder es einfach für mich behalten? dachte ich mir und schaute verzweifelt durch mein Zimmer.
,,Hallo?" wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.
,,Ja?" sagte ich kurz.
,,Was war eben mit dir los?"
,,Was soll denn gewesen sein?" fragte ich zurück.
,,Du weißt was ich meine, Vanessa. Also.. was ist los mit dir?"
,,Wenn ich dir doch sage, dass nichts los ist, dann glaub es mir doch." antwortete ich  gereizt, woraufhin  Basti mich fragte, weshalb ich mich mit ihm treffen wollte. Auf diese Frage wusste ich wirklich keine Antwort. Ich war immer noch nicht in der Lage, ihm alles zu gestehen. Ich wusste er tat mir nicht gut, aber ich wollte ihn auch nicht verlieren. Ich hatte ihn in mein Herz geschlossen. Es war eine schwierige Entscheidung, aber ich wusste, dass Basti an meinen Gedanken teil haben musste, schließlich war er ein Bestandteil davon.
,,Bist du noch da?" frage er. Er hörte sich genervt und ungeduldig an: ,,Wenn du nicht mit mir reden willst, ist es nicht meine Sache. Ich hab auch andere Sachen zu erledigen. Entweder du sagst mir jetzt was los ist oder wir legen auf."
Ich wollte vermeiden, dass Basti meinetwegen schlecht drauf war und antwortete ihm:
,,Sorry Basti. Hast du denn JETZT Zeit, ich muss was mit dir klären. ,,Was denn klären?" ,fragte er mich, aber ich gab ihm wieder keine Antwort. ,,Ja, ich hab Zeit..Wenn du es nicht am Handy klären willst, dann komm zu mir."
Basti hörte sich ganz und garnicht nett an. Ich glaub ich hatte ihn auf die Palme gebracht.
,,Wo wohnst du denn?" fragte ich ihn, da ich noch nie bei ihm Zuhause gewesen war.
Er verriet mir seinen Wohnort und dann legten wir auf.
Ich beschloss so aus dem Haus zu gehen, wie ich gerade aussah, das heißt mit Jogginghose und ungestylt. Ich hatte es gerade nicht nötig, mich für jemanden schick zu machen, dem ich gleich sagen würde, dass ich mein Leben ohne ihn weiter leben möchte.
Ich ging aus meinem Zimmer, erzählte meiner Mutter, dass ich zu Basti ginge und dann machte ich mich auf den Weg.
Ich stieg in den Bus ein und setzte mich auf einen freien Platz. Der Bus war gut gefüllt und entsprechend war auch die Geräuschkulisse. Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und machte die Musik laut. Der Bus durchquerte ganz Hückeswagen und fuhr dann Richtung Wippefürth. Um so weiter ich mich Basti's Heimatstadt näherte, um so mehr wuchs meine Angst, wie die Begegnung mit ihm ablaufen würde.

Aus dem Bus ausgestiegen, dauerte es einige Zeit bis ich wusste wo genau ich mich befand.
Ich war auf der Hochstraße und von hier war es nicht mehr weit bis zu Basti.
Nach ein paar Minuten, die ich gelaufen war, war ich an einem Berg angekommen und meine Nervosität stieg mir bis zum Hals. Da ich mich gut in Wipperfürth auskannte, wusste ich, dass ich nur noch diesen einen verdammten Berg hochlaufen musste, bis ich vor Basti's Haus stand. Ich machte meine Musik aus und steckte meine Kopfhörer weg. Ich nahm meine Beine in die Hand und lief den Berg hoch. Oben angekommen war ich außer Puste und setzte mich auf eine Treppenstufe.
,,Hallo." hörte ich eine freundliche Frauenstimme hinter mir sagen.
,,Oh hallo." sagte ich und stand auf.
,,Hab ich dich erschrocken?"
,,Nein, nein." stammelte ich vor mich hin.
,,Kann ich dir irgendwie weiter helfen?" fragte mich die mir immer  noch unbekannte Frau.
,,Sind sie die Mutter von Basti?" fragte ich etwas verwirrt.
,,Ja, die bin ich." sagte sie lachen. ,,Willst du zu Basti?"
Ich nickte und Bastis Mutter dachte ich wär ein Fan von Basti und erklärte mir: ,,Dann beeil dich, Basti ist gerade noch draußen und schreibt Autogramme. Du kannst ja fragen, ob du auch eins gekommst."
Irritiert guckte ich um die Ecke zum Eingang. Vor Basti standen 2 Mädchen, wie es aussah, waren sie wahre Fans. Mit langsamen Schritten näherte ich mich Basti und stellte mich dann ohne etwas zu sagen ein paar Meter von ihm entfernt hin und beobachtete das Geschehen.
Basti schien fröhlich zu sein. Er lachte mit den Mädchen und jede Frage, die sie stellten, beantwortete er mit einem Lächeln ihm Gesicht. ,,So ist muss dann mal wieder rein."
lächelte er, worauf die Mädchen ein enttäuschtes 'Nein' zu stande brachten.
Schon komisch, dass er mich nicht bemerkte.
Er verabschiedete sich und ging rein. Kurz nachdem er die Tür geschlossen hatte und ich ihn, durch die Glastür, eine Treppe hochgehen sah, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und klingelte.
Er schrieb gerade eine sms, als er die Tür öffnete und ohne mich anzugucken sagte er: ,,Na, alles klar?"
,,Ehm?!.."
Nach dieser Aussage guckte er mich an: ,,Oh tut mir leid."
Er hatte nicht so ein Lächeln auf dem Gesicht, wie bei den Mädchen. Im Gegenteil, jetzt zog er eine schlechtgelaunte Miene.
,,Willst du vielleicht reinkommen oder willst du draußen stehen bleiben?" sagte er und machte mir Platz zum Durchgehen.
,,Danke." sagte ich, ging am ihm vorbei und zog mir meine Schuhe aus.
Ohne noch etwas zu mir zu sagen, ging Basti die Treppe hoch. Also ging ich ihm einfach hinterher.
Wo hatte er nochmal seine Manieren gelernt?
Ich war nicht gerade nett zu ihm, aber deshalb so zu reagieren?
Wir waren im Wohnzimmer angekommen und Basti setzte sich aufs Sofa. Er guckte mich erwartungsvoll an, aber eine wirkliche Ahnung, was genau er jetzt von mir wollte, hatte ich nicht. Dann atmete er laut aus, was mir zu verstehen gab, dass er nicht wirklich erfreut war, mich zu sehen. Er schaute weg und gab mir das Gefühl ignoriert zu werden: ,,Wenn du Lust hast mit mir zu reden, dann fang an. Du bist ja schließlich her gekommen, um mir etwas zu erzählen. Also erzähl oder lass es."
,,Das ist nicht dein Ernst oder?" meckerte ich ihn an. ,,Gehst du eigentlich mit jedem deiner Freunde so um, oder hab ich die besondere Ehre als einzige so behandelt zu werden?"
Jetzt schaute er mich erschrocken an: ,,Was kann ich denn dafür, wenn ich nicht besonders gut drauf bin?"
Ich guckte ihn wütend an: ,,Nicht besonders gut drauf?! Eben warst du aber noch sehr gut drauf..bis Ich kam."
,,Das sind Fans Vanessa. Zu denen MUSS ich nett sein."
,,Ach und zu Freunden nicht oder was?"
Darauf antwortete er mir nicht mehr, worauf hin ich zu ihm sagte: ,,Ich war hier um mit dir zureden. Ich wollte dir etwas sagen, dass mir was auf dem Herzen liegt, aber wenn du sowas abziehst, hab ich reichlich wenig Lust mit dir zu sprechen. Ich hoffe wirklich, dass deine anderen Freunde an einer besseren Stelle stehen und nicht so behandelt werden." sagte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen, was dazu führte, dass ich anfing zu weinen.
,,Oh man." hörte ich Basti leise sagen.
Ich drehte mich um  und rannte ich ins Bad. Ich setzte mich auf den Klodeckel. Ich fragte mich, ob nur ich so viel Pech im Leben hatte. Jetzt war ich mir sicher, dass ich Basti nichts von dem Brief erzählen würde, denn seine Reaktion kannte ich schon, ohne überhaupt etwas erzählt zuhaben. Er hätte kein Verständnis für meine Gefühle.
,,Vanessa! Es tut mir leid. Mach bitte auf." hörte ich Basti vor der Tür rufen.
Ich schluchste laut auf und stand auf. ,,Vanessa? Ist alles gut dadrin?"
,,Ob alles gut ist?!" sagte ich wütend.
,,Es tut mir leid. Ich weiß, dass es dich nicht gut geht, das hab ich heute in Hückeswagen auch schon gemerkt, aber bitte erklär mir doch warum." sagte er enttäuschend.
Ich ging zum Waschbecken und guckte mich im Spiegel an. Ich sah schrecklich aus!
Ich wusch mir das Gesicht und stellte mich an die Tür.
,,Vanessa! Ich weiß, dass du mich hörst."
Ich sank zu Boden und lehnte mich mit dem Rücken, an die Tür.

,,Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht, Sebastian?" hörte ich seine Mutter sagen.
,,Nichts Mama. Lass uns einfach.." hörte ich ihn antworten und dann fiel die Eingangstür wieder ins Schloss. Ich stand auf und machte langsam die Tür auf. Vor mir stand Basti, der ein erschrockenes Gesicht machte. Ich versuchte mich an ihm vorbei zu quätschen. ,,Sorry?" sagte Basti mit einer sehr Fragenbetonter Stimme.
Ich schaute ihm kurz in die Augen und wollte mich dann auf den Nachhauseweg machen. Was sollte ich noch hier? Keiner verstand mich und keiner wollte mich so haben, wie ich bin.
,,Vanessa!!!" sagte Basti mit einer ernsten Stimme. Ich blieb stehen, ohne mich zu ihm zu drehen. ,,Bleib hier, bitte." flehte er mich an.
,,Ich kann nicht!" sagte ich leise und wieder lief mir eine Träne über die Wange.
,,Doch. Du kannst es. Auch wenn du nicht willst, bitte tu es für mich."

So sauer wie jetzt war ich noch nie auf ihn, aber trotzdem wollte ich bei ihm sein. Er gab  sich so viel Mühe, mich bei sich zu behalten, aber trotzdem fehlte mir die Kraft.
Ich drehte mich um und schaute ihm in die Augen. Ich schaute ihn so lange an, dass ich mir einbildete in sein Herz schauen zu können. Er hatte auch kein leichtes Leben und weil ich gerade in der Nähe war, lies er seine Frust bei mir aus..
Er bat mir an, mit in sein Zimmer zu kommen. Ohne viele Worte zu verwenden fragte ich nach dem Weg und dann war ich auch schon in seinem Zimmer.
Ich setzte mich auf sein Bett, er gab mir ein Taschentuch und setzte sich neben mich.
,,Basti" ,fing ich an zu sprechen: ,,Ich bin nicht einfach so gekommen...Wieso ich hier  bin, hat einen Grund.. Du hast dafür gesorgt, dass wir jetzt hier zusammen sitzen. Es ist  fast eine Woche her, als wir uns deinetwegen kennengelernt haben und mir geht es gerade so wie vor einer Woche, nur da gibt es einen Unterschied..." schaute ich Basti an: ,,Dieses Mal bist du für meine Gefühle verantwortlich."
Basti schaute mich mit blassem Gesicht an.
,,Es tut mir leid, Basti..aber ich denke, dass was wir hier machen ist falsch...schlicht und ergreifend FALSCH." Basti schaute auf seine Finger, mit den er nervös rumspielte.
,,Okay.." sagte er mit zitterndem Gesicht und wandte sein Blick zu mir: ,,Wenn es dir dann besser geht.."
Er sah so traurig und mitgerissen aus: ,,Ich weiß, dass ich an allem Schuld bin. Ich hätte dich nicht ansprechen sollen." Jetzt schaute er wieder weg.
,,Es tut mir so leid, Bas.."
,,Nichts brauch dir leid zu tun. Ich hab es mir selbst zu zuschreiben."

Ich hatte starke Schuldgefühle und wünschte, dass dieses Gespräch nie entstanden wäre, aber es war längst zuspät.
Mir war bewusst, dass Weglaufen keine Lösung ist, aber wir hatten ja alles geklärt...Also stand ich auf, ging an Basti vorbei und war gerade dabei die Tür zu öffnen, da sagte er: ,,Bitte Vanessa, sag mir wenigstens wieso!!" Diese Worte waren wie ein Messerstich mitten ins Herz. Er hatte mich mit den Worten nicht verletzt, aber ich wusste genau, dass ich auf diese Frage keine Antwort hatte und ich wusste, Basti brauchte eine Antowort von mir.
,,Ich weiß es nicht." sagte ich leise, weil ich mich dafür schämte: ,,Das einzige was ich weiß ist, dass du nie Zeit für mich haben wirst."
Er sagte nichts mehr, was ich zu verstehen wusste und dann ging ich und schloss die Tür hinter mir.
Leise ging ich zur Eingangstüre, zog meine Schuhe an und ging hinaus.
Ich ging die Treppen entlang. Jeder meiner Schritte fiel mir schwer, weil ich wusste, dass Basti jetzt in seinem Zimmer saß und ich hatte ihn verletzt. Ich versprach Sachen, aber hielt sie nicht. Das einzige was ich nicht wollte, war Basti zu verletzten. Ich ging ein Stück den Berg runter und blickte dann zu Basti's Haus zurück. ,,Was bin ich nur für ein Mensch?" fragte ich mich. Immer noch stand ich dort und starrte an Basti's Fenster. Insgeheim hatte ich gehofft, dass Basti rausguckte und mich sah, aber was machte ich mir da für Hoffnungen?! Ich hatte ihn verletzt und da hatte ich nichts zu erwarten.

Drei Mädchen liefen an mir vorbei:,,Oh mein Gott. Ich bin so aufgeregt. Ich trau mich nicht." Dann sagte ein anderes Mädchen: ,,Ich kanns garnicht fassen. Wir sehen gleich Basti.."
Ich erschrack und guckte die Mädchen an. Sie durften nicht zu Basti. Er war jetzt nicht in der Lage so zu tun, als wäre er Glücklich.. Eben hatte er es noch geschafft, aber jetzt würde er es garantiert nicht mehr packen. Die Mädchen waren schon ein gutes Stück vorran gekommen, da nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und rannte.
Kurz vor der Haustür stellte ich mich vor die Mädchengruppe. ,,Ihr dürft da nicht klingeln!" befahl ich ihnen. ,,Das sagt wer?!" machte mich ein Mädchen frech an.
,,Geh weg da." meckerte das andere Mädchen und schupste mich zur Seite. Es war zu spät. Sie hatte geklingelt. ,,Meine Fresse, habt ihr kein Gehirn? Ich hab gesagt: NICHT KLINGELN."
,,Ist doch unsere Sache ob wir klingeln oder nicht. Was willst du überhaupt von uns?" begegnete mir die dritte.
,,Echt arm was Basti für Fans hat. Unfreundlich und uneinsichtig. Er hat auch ein privatleben und da müsst ihr ihn nicht stören. Geht doch zu Autogrammstunden, da könnt ihr ihn zulabern wieviel ihr wollt. Aber Nicht hier!"
Jetzt guckten mich die Mädchen mit großen Augen an. ,,Habt ihr es jetzt gerafft?" sagte ich. Als aufeinmal eine Stimme hinter mir erklang: ,,Ja haben wir.."
Sichtlich erschrocken drehte ich mich um.
Basti schaute mich genau so an, wie er in seinem Zimmer geguckt hatte.
Er hatte ein blasses Gesicht und war traurig. Er tat mir so leid und ich war an dem Ganzen schuld. Als ich ihn sah hätte ich anfangen können zu weinen und da ergriff ich die Flucht.
,,Ich hab es euch gesagt.. Guckt ihn euch an." sagte ich leise zu den Mädchen und ging.
Meine Güte. Ich würde es mit so viel Trubel garnicht aushalten.
Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und machten mich auf zur Bushaltestelle, an der ich auf den nächsten Bus wartete und dann nachhause fuhr.
Leise summte ich mit:
,,I'm at a payphone trying to call home. All of my change I spent on you. Where have the times gone. Baby it's all wrong, where are the plans we made for two?"
Nachdem ich in Hückeswagen am Busbahnhof angekommen war und aus dem Bus ausstieg, fiel mir wieder ein, dass ich heute morgen Celina getroffen hatte und rief sie, wie versprochen, an. Unser Gespräch verlief natürlich wieder sehr abwechslungsreich und es war auch nicht sehr kurz. Wir redeten über viele Sachen und ich hatte viel Spaß mal wieder mit meiner Freundin zu sprechen.
[. . .]
,,Was ist eigentlich mit diesem Basti den du im Urlaub kennen gelernt hast?"
Wieso musste sie ihn ansprechen?
,,Ehm. Garnichts ist mit dem. Wir haben uns nicht nochmal gesprochen, nach dem Urlaub."
,,Oh okay. Das ist schade." sagte sie und fing sofort wieder mit einem anderen Thema an.
Freunde sollte man nicht belügen, aber ich konnte gerade nicht über den 'Kontakt' zu Basti sprechen. Meine Freundin verabschiedete sich nach langem Reden von mir, da ich mit meinen Gedanken woanders war und ihr nicht mehr richtig antwortete.

Ich fand nach langem Durch-Die-Stadt-Gelaufe endlich nachhause. Ich nahm mir ein Joghurt aus dem Kühlschrank und ging damit in mein Zimmer.
Ich setzte mich auf meine Couch, machte den Fernsehr an, schaltete die Kanäle durch und aß dabei meinen Joghurt. Nach dem ich das zehnte mal alle Kanäle durchgegangen war, nahm ich mein Handy und machte Musik an. Mein ganzes Leben bestand aus Musik.
Ich sang das Lied mit, da ich außer Essen sowieso nichts zutun hatte:
,,Sag mir bist du jetzt glücklich, denn ich schlafe schon seit tagen nicht mehr wegen dir , denn du nimmst keine Rücksicht , längst vergessen die Tage und Wochen , du hast sie gebrochen! Du belügst mich und ich sehe es klar weil du alles warst , sag nichts und vergiss mich !"
Mitten im Lied hörte ich auf mit zu singen. Mir fiel auf, dass ich mich genau so benahm wie es im Lied gesungen wird.
Ich hatte keine Lust die ganze Zeit an Basti zudenken, weil ich gerade seine Gefühle zerstört hatte. Ich wusste nicht was er gerade tan. Ich wusste auch nicht was er für mich fühlte. Das einzige was ich zur Zeit wusste war, dass ich ihm weh getan hatte. Vielleicht sogar sein Herz gebrochen hatte.
Ich aß meinen Joghurt auf und ging ins Bett. Bei den vielen Gedanken war es mir entgangen die Zähne zuputzen und ich ging auch genau so ins Bett wie ich den ganzen Tag rumgelaufen war, sprich mit Jogginghose.