Dienstag, 10. Juli 2012

Teil 9 [Donnerstag]


Ich war nur noch im Halbschlaf, als sich die Tür öffnete und eine Ärztin ins Zimmer kam. Sie stellte das Frühstück auf den Tisch. ,,Ich wecke ihn gleich." sagte ich verschlafen, da ich aus eigener Erfahrung wusste, dass die Ärzte, die das Essen brachten, immer wollten dass man sofort aufsteht und isst. Sie lächelte mich an und ging wieder. ,,Psst Basti." sagte ich und richtete mich auf, ,,Du musst aufstehen." Ich stieg vom Bett und ging zum Tisch. Ich dachte mir, dass es noch etwas dauern würde, bis Basti richtig wach war und so schnitt ich das Brötchen und belegte es mit Käse. Mit dem Tablett ging ich zum Bett und setzte mich auf den Stuhl: ,,Morgen Basti." sagte ich, als ich sah, wie er die Augen aufmachte. Basti nickte und lächelte mir zu. Ich drückte den Knopf, mit dem man das Bett so verstellte, sodass Basti halbwegs aufrecht saß, um essen zu können. ,,Wie gehts dir eigentlich heute?" fragte ich mit einem breiten Grinsen und reichte ihm das Tablett. Basti nickte und grinste zurück. ,,Achso, hast du schonmal versucht zu reden?" lachte ich ihn an. Dadurch, dass ich lachen musste, steckte ich Basti an und schon daran merkte ich, dass es seiner Stimme schon besser ging. ,,Ne, hab ich bis jetzt noch nicht, aber es geht wieder einigermaßen." lächelte er. Worauf ich antwortete: ,,Ja, das hör ich. Schmeckts denn?" Basti's Stimme hatte sich übernacht ausgeruht. Er konnte wieder lauter reden, aber seine Stimme klang rauh.
Unerwartet öffnete sich die Tür. Basti und ich schauten sofort hin. Vor uns stand der Chefarzt und erklärte mehr oder weniger uns, also eher Basti, dass er heute nach hause könne. Er sagte, dass er vermutlich zwischen halb zwölf und zwölf das Krankenhaus verlassen könne und anschließend verließ er den Raum. ,,hm. Darf ich dich was fragen?" stimmte Basti ein Gespräch an und schluckte den letzten Bissen runter. ,,Klar?" Ich guckte Basti an, ich wusste, dass jetzt irgendetwas käme, was unangenehm ist. Basti sah mich an, machte den Mund auf, um anzufangen zu reden, doch er schloss ihn wieder. Ich senkte meinen Kopf und spielte mit meinen Fingern: ,,Du willst über gestern reden, stimmts?" fragte ich mit einer leicht traurigen Stimme. ,,Darf ich denn mit dir drüber reden, ohne dass du weinst?" fragte er. Er stellte seine Stimme so leise, dass sie sich sogar völlig gesund anhörte. ,,Ich kann nichts versprechen, aber wenn es dich stört, wenn ich weine, sollten wir das Gespräch hier beenden." Sah ich ihn ungewiss an. ,,Dann fang an zu erzählen." sagte er, was mir zu verstehen gab, dass es ihm gleich war, wenn ich meine Gefühle zeigte: ,,War es eigentlich leicht für dich, nach Dsds ein anderes Leben zu führen?" fragte ich, bevor ich anfing zu erklären, was gestern mit mir los war. ,,Was verstehst du unter einem anderen Leben? Ich bin der Basti, der ich vorher auch war und viel hat sich für mich nicht geändert. Ich werd' zwar auf der Straße öfters erkannt und ich gebe Konzerte, aber ich habe auch ein Privatleben und das ist genau so wie es vor Dsds auch war, aber was hat das mit dir zutun?" Ich sah auf die hässlich gestreifte Krankenhausdecke und fing an zu erzählen: ,,Es hat so einiges mit mir zutun." Ich warf einen kurzen Blick zu Basti, aber dann starrte ich, aus welchem Grund auch immer, wieder auf die Bettwäsche und setzte fort. ,,Ich hab gestern gesagt, dass ich Angst habe. Ich habe davor Angst, was sich in meinem Leben ändern wird, wenn ich mich auf dich einlasse. Grundsätzlich habe ich nichts gegen Veränderung, aber.." ,,Aber?" wurde ich unterbrochen. Ich sah Basti an und redete weiter: ,,..aber ich bezweifel, dass ich den Druck bestandhalten kann, so wie du es tust. Ich bin nicht stark genug dafür." Basti sah mich verständnisvoll an, aber sprach vom Gegenteil: ,,Mal ehrlich, Vanessa. Ich bin derjenige der bekannt ist und nicht du, oder kennst du irgendeinen von meinen Freunden?" Ich wandte meinen Blick wieder von Basti ab und sagte leise: ,,Ja und genau das ist es. Sie, deine Fans, werden mich irgendwann alle kennen." Im Augenwinkel sah ich wie verduzt Basti mich an sah: ,,Wen kennst du?" Das war das einzige was er sagte. ,,Felix, aber nicht nur, weil wir in auf der Nordsee getroffen haben. Er stand auch in der Bravo. Ich hab einfach Angst nicht mehr mein schönes, ruhiges, chilliges Leben leben zu dürfen, verstehst du das nicht?" Ich sah Basti an. Er leidete unter dem was ich sagte, aber es war die Wahrheit. Ich hatte Angst mein Leben zu verlieren. Basti griff nach meiner Hand: ,,Zusammen schaffen wir das. Zusammen schaffen wir alles." Erwartungsvoll sah ich ihn an. Was würde er als nächstes sagen? Ein erzwungenes Lächeln erschien auf meinem Gesicht. ,,Das werden wir doch, oder?" fragte Basti nach, als die Tür nach einem kurzen Klopfen aufging und ein Arzt mich aus dem Raum schickte, weil noch die letzten Untersuchungen durchgeführt werden mussten. Ich schenkte Basti ein kurzes Nicken und verließ das Zimmer. Im Flur beschloss ich kurzer Hand, eine Weile an die frische Luft zugehen, die Untersuchungen würden bestimmt seine Zeit dauern.
Draußen angekommen setzte ich mich auf eine Bank. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus. Schön diese Sommerluft. ,,Hey." erschien eine junge Mädchenstimme neben mir. ,,Hey." lächelte ich sie an. Sie setzte sich und guckte durch die Gegend. ,,Was machst du hier?" fragte ich sie, um nicht einfach nur gelangweilt auf der Bank herrum zu sitzen. ,,Ich wollte meine Mutter besuchen, aber sie wird gerade noch untersucht." wurde mir erklärt. ,,Weswegen ist deine Mutter denn im Krankenhaus?" Ich sah das Mädchen an und lächelte. ,,Sie hat Brustkrebs." antwortete sie und sah in eine andere Richtung. Mein Lächeln verschwand bei dem Wort 'Brustkrebs', stattdessen dachte ich darüber nach, dass das, was Basti hatte, gegen Krebs überhaupt nichts war: ,,Das tut mir leid. Ich hoffe sie wird wieder gesund." Sie sah mich wieder an. Man konnte erkennen, dass sie Kraft hatte. Sie war ein starkes Mädchen, denn sie lächelte, obwohl ihre Mutter todkrank war. ,,Ist schon okay, kannst du ja nichts für." Sie lies mich ihre Laune spüren, aber ich war weiterhin nett zu ihr, weil sie schließlich Angst um ihre Mutter hatte: ,,Ich bin übrings Vanessa." Freundlich klang sie nicht, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass ist ein nettes Mädchen sei: ,,Ich bin Jana." Ich sah sie an und dachte darüber nach, ob ich es sagen sollte, oder ob ich noch etwas sitzen bleiben sollte, aber dann entschied ich es zu tun: ,,Ich geh jetzt wieder rein, magst du vielleicht mitkommen, damit du hier nicht alleine warten musst?" Sie schaute mich an und ein Lächeln entstand auf ihren Lippen: ,,Klar, wenn ich darf." ,,Ja, natürlich darfst du, sonst hätte ich wohl nicht gefragt." lachte ich sie an und stand auf. Sie folgte mir ins Krankenhaus, bis ins nächsten Stockwerk. ,,Ist es ein Problem für dich eben draußen zu warten, ich geh dann mal eben rein, um zu fragen, ob es ihm recht ist, dass du mit rein kommst." Sie nickte, anschließend klopfte ich an der Tür und betrat den Raum. ,,Da bist du ja wieder." begrüßte mich Basti, mit einem breiten Grinsen, das übers ganze Gesicht ging. ,,Ja, sieht wohl ganz so aus." lächelte ich zurück. ,,Du, da draußen hab ich eben ein Mädchen kennengelernt, sie ist hier, wegen ihrer Mutter, aber ist ja auch egal worum es geht und ich wollte sie ungern alleine draußen auf ihre Mutter warten lassen, denn sie ist noch in einer Untersuchung. Kann sie vielleicht mit reinkommen?" Basti sah mich verständnislos an: ,,Aber du kennst sie nicht!" Ich ging näher zum Bett uns sagte leise: ,,Würdest du jemanden alleine warten lassen wollen, wenn derjenige auf seine Mutter wartet, die im Sterben liegt?" Unerwartet plötzlich guckte Basti mich mit einem geschocktem Gesichtsausdruck an. ,,Ja okay, hol sie rein." Ich wollte gerade gehen, als Basti mir an meinem Arm griff. ,,Warte." Ich drehte mich um, wartete und Basti setzte fort, ,,Frag sie, ob sie mich kennt, wenn ja, dass bleib lieber bei ihr draußen, ich brauch jetzt nicht auch noch im Krankenhaus Fans, das spricht sich rum." Etwas sauer sah ich Basti an: ,,Ist das dein ernst?" ,,Ich will es einfach nicht, so schwer?" beschwerte er sich. ,,Und was hast du gedacht, wie ich das anstellen soll? Raus gehen und fragen: Bist du Sebastian Wurth-Fan?" bemängelte ich seine Aussage. ,,Du machst das schon." bekam ich als Antwort, worauf ich das Zimmer verließ und vor mich hin murmelte: ,,Klar, ich mach das schon."
Jana hatte sich bereits auf einen Wartestuhl gesetzt, neben dem noch einer stand, auf den ich mich setzte: ,,Wir sollen noch eine Weile warten, aber wir können gleich rein." Ihre, wahrscheinlich langfristige, Laune sah ich ihr an. Sie war wohl in der letzten Zeit nicht das glücklichste Mädchen, aber zumindest konnte man versuchen, sie abzulenken: ,,Was hörst du eigentlich so für Musik?" Erst sah Jana mich an, als hätte sie meine Frage nicht verstanden, doch dann antwortete sie: ,,Ich weiß nicht ob du ihn kennst, aber ich hör gerne Musik von Daniele Negroni und sonst eigentlich auch alles was so in den Charts ist und du?" Ich war erleichtert, dass sie nicht Basti's Namen nannte und dann sagte ich: ,,Ich hör David Guetta gerne, aber auch andere Musiker. Findest du noch irgendjemanden gut, der bei Dsds mitgemacht hat, außer Daniele?" Sie hatte wohl Interesse am Thema Dsds: ,,Ja, Luca Hänni, der ist voll süß und kann gut singen, aber ich finde Daniele besser. Und der aus der letzten Staffel. Ich weiß aber gerade nicht wie er heißt, der war auch ziemlich gut." Ich musste schlucken. Die letzte Staffel, da hatte Basti mit gemacht. ,,Du meinst aber nicht den Jungen, der 16 war, oder?" Sie sah mich an, als hätte sie gewusst, was ich dachte. ,,Doch, genau den meinte ich, wie heißt der denn nochmal, ich komm nicht drauf." Ein nicht geplantes Lächeln erschien in meinem Gesicht: ,,Er heißt Sebastian Wurth." Jana fing auf einmal an zu lachen: ,,Wieso grinst du so, wenn wir über ihn reden?" fragte sie mich. ,,Ich grins doch garnicht." lachte ich zurück, ,,Bist du ein Fan von Sebastian?" Ich wollte klarstellen, dass sie es nicht war. ,,Nein, wie gesagt, ich mag nur seine Stimme, mehr nicht." Erleichtert atmete ich aus. ,,Willst du immernoch mit rein kommen?" fragte ich sie, auch wenn es nicht nett war, aber ich hatte gehofft, dass sie meine Frage mit einem 'Nein' beantworten würde. ,,Ja, ich komme mit, wenn es dir recht ist." Ich stand auf und klopfte erneut an der Tür, machte sie auf und lies Jana rein. Grinsend betrat ich, nach ihr, den Raum, dann sah ich Basti's fassungslosen und schockierten Blick und ich schätze, ich habe ziemlich kopflos und erschrocken abwechselnd Basti's und Jana's Blicke verfolgt, denn ich verstand in diesem Augenblick nicht das Geringste. ,,Leute?" unterbrach ich ihren Blickkontakt. Basti sah mich zornig aber auch fassungslos an. ,,Ich dachte, du hast.." gab er von sich und zeigte, ohne dass Jana es merkte, auf sie. ,,Jana? Es wär besser wenn wir, oder ehergesagt du, jetzt gehst." Ohne nur einen Ton von sich zu geben, verließ sie den Raum, aber vor der Tür bestürzte sie mich mit ihrer Fassungslosigkeit: ,,Das da drin war gerade ernsthaft Sebastian Wurth?" ,,Ja, meine Güte. Na und? Ich dachte du wärst kein Fan von ihm?!" Ich wusste nicht wieso sie das tat, aber sie ging grinsend an mir vorbei. Sie ging den Flur entlang und betrat ein Zimmer, wohl das ihrer Mutter. Ich drehte mich um und ging zurück zu Basti: ,,Was war das denn bitte?" fragte ich Basti und fing an zu lachen. Er lachte mit mir und meinte: ,,Das selbe könnte ich dich auch fragen, ich weiß es nämlich auch nicht." Weiterhin lachend sprach ich mit Basti darüber, dass sie sich ganz so schnell nicht mehr hier blicken ließe, da es schon einiges von einem peinlichen Auftriff hatte, unteranderem diskutieren wir darüber, ob sie es für sich behalten würde, oder sich morgen alle sorgen um Basti machen würden, weil Jana nicht innehalten konnte. ,,Sicher schreiben dann alle auf deine facebookseite: Oh Basti, warum warst du denn im Krankehaus, was ist passiert?" Basti lachte kurz und sagte dann bedeutend: ,,Es sind Fans, die machen sich immer Sorgen über alles." Ich sagte ihm, dass ich froh sei, nicht einer von ihnen zu sein, sonder als ein anderer Mensch, als ein Fan in sein in sein Leben getreten zu sein. Ich erklärte ihm, dass ich es so perfekt sei und nicht anders. Wärend wir darüber redeten, stand ich mit dem Gesicht über Basti, vor dem Bett. ,,[...]obwohl.." Basti sah mich überrascht an. ,,Eine Sache könnte sich doch ändern." setzte ich fort. Ich näherte mich Basti, sodass ich ihm tief in die Augen schauen konnte: ,,Natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast." Ich lächelte kurz und machte meine Augen zu. Meine und seine Lippen trafen auf einander. Der Kuss war nur von kurzer Dauer, weil Basti mich mit einer Hand von ihm weg drückte: ,,Von mir aus, aber nur wenn du es auch wirklich willst." sagte er, mit dem Hintergedanken, dass ich letzter Zeit immer Angst um mein persönliches Leben hatte. Ich lächelte und näherte mich wieder seinem Gesicht. Aus einem einfachen kurzem Kuss wurde ein leidenschaftlicher, mit Liebe gefüllter Kuss. Mein Bauch kribbelte, als würden tausend Schmetterlinge in ihm herrum fliegen. Überraschend riss jemand die Tür auf und sagte, als würde er sich schämen: ,,Oh, entschuldigung." Ich drehte mich um und lächelte, weil ich nicht wusste was ich machen oder sagen sollte, als mich Basti ablöste: ,,Schon okay." Ich hörte Basti's leichtes Lachen in seiner Stimme. Ich entfernte mich von Basti's Bett und guckte zu, wie die Ärztin Basti erklärte, dass er Zuhause nur das Nötigste reden und sich nicht anstrengen sollte, um sich zu schützen und schneller zu genesen. Dabei betonte sie, dass er keinerlei Sport treiben dürfe. Was hatte ich auch anderes erwartet, kam von Basti wieder so eine schlaue Frage wie: ,,Auch kein Fußball?" Ich lachte ihn nur aus, was ich ziemlich bereute, als die Ärztin den Raum verließ. ,,Ist noch nicht mal ne Frage erlaubt?" Basti sprang vom Bett auf und kitzelte mich. ,,Ey." rief ich mehrmals, falls es mir bei meinem vielem Lachen mal gelang. Als er dann endlich keine Lust mehr hatte und mich aufs Bett schubste, sagte ich: ,,Hör mal, hast du der Ärztin nicht zugehört? Keine Anstrengung und außerdem ist das hier ein Krankenhaus, wie gehst du hier mit mir um?" lachend hielt ich mir die Hände vors Gesicht, weil ich Angst vor einer erneuten Kitzelattacke hatte. Basti setzte sich neben mich auf das Bett und fing an zu erklären: ,,Also, erstens bist du für mich keine Anstrengung, sondern ein Vergnügen und zweitens: Seh ich so aus, als würde es mich interessieren ob ich Zuhause oder hier im Krankenhaus Spaß mit dir habe?" Ich versuchte ihm mit meiner Schulter umzukicken. ,,AUA. Was hast du für ne harte Schulter?" fragte ich Basti, legte mich auf die Seite, aufs Bett und fing an zu lachen. Er lehte sich kurz zu mir rüber und grinste. ,,Komm wir verschwinden aus diesem Kaff." sagte er, stand auf und hielt mir die Hand hin. Ich nahm seine Hand, stand vom Bett auf und sagte zu Basti, der gerade die Tür rausgehen wollte. ,,Also ich, an deiner Stelle, würde mich erstmal umziehen." Er sah sich seine Klamotten an und merkte erst jetzt, dass er noch in den 'Anziehsachen' vom Krankenhaus steckte. Er zog sich schnell um und stellte sich an die Tür. ,,Hast du alles?" fragte ich zur Not nochmal nach. Er griff nach meiner Hand und antwortete: ,,Jetzt schon!" ,,Uii." war das einzige was mir dazu einfiel.
Zusammen, Hand in Hand, gingen wir durch das Krankenhaus, den Flur entgang, die Treppen runter und den Hauptaugang hinaus und das alles, ohne ein Wort zu sagen. ,,Was sollen wir heute noch machen?" fragte Basti mich, als wir auf dem Parkplatz, vor dem Krankenhaus standen. ,,Nichts?" antwortete ich. Basti sah mich verständnislos an. ,,Man hat dir strickte Ruhe zugewiesen, dummdödel." setzte ich lachend fort. ,,Musst du immer alles so ernst nehmen? Die merken das doch sowieso nicht." Ich schaute Basti beleidigt an, als er unerwartet mein Gesicht in seine Hände legte und mit dem Gesicht näher kam. ,,Nein." sagte ich und versuchte mir mein lachen zu verkneifen. ,,Sie merken es vielleicht nicht, aber du wirst davon nicht gesünder." Natürlich musste er die Augen verdrehen, ging weiter und zog mich hinter sich her. ,,Warum gehst du so schnell?" fragte ich ihn. Ohne langsamer zu werden erklärte er mir: ,,Du wollstest doch so schnell Nachhause, damit ich gesund werde." Ich blieb stehen und versuchte Basti nach hinten zuziehen, damit er endlich stehen blieb. ,,Was?!" muckte er mich an. Ich verschrenkte meine Arme: ,,Willst du den ganzen Weg nach hause laufen? Ja dann viel Spaß." Er guckte, als würde er über seine eigene Dummheit nachdenken und lachte dann. Er kam näher zu mir und schling seine Arme um mich. Basti drücke mich fest an sich und sagte, grinstend, dass hatte man gehört: ,,Was würde ich nur ohne dich machen?" Ich stieß ein unerwartet lautes Lachen aus. Basti entfernte sich einige Zentimeter von mir, aber ich drückte ihn an mich. ,,Nicht los lassen." sagte ich, während meines Lachkrampfes. Ich ahnte wie er mich ansah und sagte dann lachend: ,,Was geht denn bei dir ab?" Jetzt war ich die jenige, die sich von Basti entfernte und sagte: ,,Ich hab Spaß." Dann drückte ich ihm ein Schmatzer auf die Wange und holte mein Handy aus der Tasche. ,,Wollen wir zu dir oder zu mir?" sah mich Basti lachend und Kopfschüttelnt an. ,,Ist mir egal." Basti holte ebenfalls sein Handy raus und sagte: ,,Mir auch." Ich zeigte auf sein Handy und sagte: ,,Zu dir." Basti nahm mich an die Hand und wählte die Nummer seiner Mutter. Er erklärte ihr, dass es ihm besser geht und dass wir jetzt abgeholt werden wollen. Dann gingen wir an den Straßenrand, wo wir gemeinsam auf Basti's Mutter warteten. ,,Vanessa?" fragte er mich, worauf ich ihn anmachte: ,,Jetzt sei doch mal fünf Minuten leise, du sollst nur daas Nötigste reden." Dann musste ich anfangen zu lachen.
,,Endlich." sagte ich, als das Auto von Basti's Mutter um die Ecke bog. Wir wurden von einem freundlichen 'Hallo' begrüßt und wir stiegen ins Auto ein. Basti saß vorne und ich hinten. Kaum waren wir losgefahren, bekam ich von Basti eine sms:

Reden darf ich nicht, aber sms schreiben ist gestattet, oder meine liebe Fachärztin? :D

Ich musste kurz grinsen und fing dann an zuschreiben:

Aber klar doch, mein liebenswerter Patient. :*

Wir schrieben noch ein wenig sms und dann waren wir auch schon angekommen. Die Fahrt zum Krankenhaus fühlte sich wesendlich länger an, als die Rückfahrt. Die Haustür wurde aufgeschlossen und Basti und ich wollten in sein Zimmer gehen. Auf der Treppe zu Basti's Zimmer hatte ich eine Stufe nicht mit einberechnet und bin erstmal voll hingefallen. ,,Aua." sagte ich lachend, als ich auf der Treppe lag. Basti bückte sich und legte seine Hände unter mich, damit er mich die Treppen hochtragen konnte: ,,Das üben wir nochmal, okay?" lächelte er mich an. Anschließend legte er mich auf sein Bett. Er setzte sich ebenfalls auf das Bett. Grinsend sah ich ihn an, als er sich über mich beugte. Er hielt mein Gesicht in einer Hand und strich mir mit seinem Daumen über die Wange: ,,Du bist wunderschön." Mein Grinsen wurde breiter und Basti legte seine Lippen zärtlich auf meine und lies mich seine Liebe spüren. Seine Zärtlichkeit wurde in einen leidenschaftlichen Kuss umgewandelt, den ich genauso stark erwiderte. Irgendwann löste ich meine Lippen von Basti's und lächelte ihn überglücklich an. ,,Ich bereue es nicht." Ich sagte es leise, damit es nicht seine Bedeutung verlor. Basti schenkte mir ein Lächeln und sah mir tief in die Augen, dann richtete ich mich auf und sah mich in Basti's Zimmer um.

,,Was wollen wir denn zuessen machen?" fragte mich Basti, als wir unsere Idee umgesetzt hatten und nun in der Küche standen. ,,Spagetti oder so." sagte ich einfach so dahin, weil mir nichts besseres einfiel und lies meinen Blick einmal durch die ganze Küche schweifen. ,,Na guck, wie du willst." grinste er mich kurz an und holte dann alles Nötige aus den Schränken: ,,Kannst du da mal bitte Wasser reintun, Schatz?" Ich bejahte seine Frage und füllte den Topf, den er mir hinhielt, mit Wasser. In der Zeit, in der sich der Topf langsam füllte, fragte ich mich, wo überhaupt Basti's Mutter geblieben war. Eigentlich hatte ich auch nichts dagegen mit Basti alleine zusein und so war mein Gedanke auch schnell wieder verschwunden.
Ich stellte den Topf auf die Herdplatte und sah Basti zu, wie er die Zutaten für die Bolognesesoße zurecht schnibbelte. Ich wollte einen kurzen Blick aus dem Fenster werfen, als ich mich aufeinmal tierisch aufregte: ,,Ich fass es nicht. Wir haben Hochsommer und es regnet." ,,Muss auch mal sein." sagte Basti und warf das Gehacktes in die Pfanne.
Ich war gerade dabei die Zwiebel kleinzuschneiden, als ich unerwartet aufhörte zu schneiden und meinen Blick zu Basti warf. Er sang irgendetwas vor sich hin. Da er leise gesungen hatte, verstand ich kaum etwas, aber es hörte sich schön an: ,,Was singst du?" Basti hörte mit seiner Arbeit auf und sah mich an. Er strich seine Händ an einem Handtuch ab und kam einige Schritte näher zu mir. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mich an:

Sitting here, on this lonely dock.
Watch the rain play on the ocean top.
All the things I feel I need to say.
I can't explain in any other way.


Ich nahm seine Hände in meine und drückte ihm einen sinnlichen Kuss auf die Lippen. Grinsend machte ich mich wieder an die Arbeit, da ich einen riesen Hunger hatte. Während wir das Essen zu bereiteten, redeten wir kaum. Basti und ich verstanden uns ohne Worte, unsere Gefühle hatten das Kommunizieren übernommen, denn Gefühle sprechen für sich.

,,Ey Basti." sagte ich, da ich Basti entwas zu den Zutaten fragen wollte. ,,Baasti!" Wieso wollte er nicht reagieren? Ich nahm eine Nudel aus dem Topf, hielt sie kurz unter fließendes Wasser, damit sie nicht mehr ganz so heiß war und haute sie Basti voll ins Gesicht. Basti sah mich sauer an und ich lag vor lauter lachen fast auf dem Boden. ,,Tut mir leid." sagte ich, aber ich bezweifel, dass Basti das verstanden hat. Basti machte sich wieder an seine Arbeit. Wo war sein Humor geblieben? ,,Schatz?" fragte ich dieses mal. Ich packte ihm an die Schulter, als ich auf einmal ein Tomatenstück in meine Richtung fliegen sah. ,,iih." rief ich. ,,Mein T-shirt. Du Schwein." Ich lachte und versuchte mit einem Zewa den Tomatenfleck von meinem T-shirt zu wischen.

,,Hmm. Lecker." sagte ich und schluckte einen Bissen runter. ,,Da kann ich nur zustimmen." begegnete mir Basti mit einem breiten Lächeln. ,,Ganz ehrlich, ich glaub ich hab nochnie so eine leckere Bolognesesoße gegessen." staunte ich. Basti lachte leicht.

Nach dem Essen räumten wir unsere Teller weg und überlegten was wir nun machen sollten: ,,Wie wärs wenn wir einen Film gucken?" Ich überlegte kurz und sagte im Anschluss: ,,Von mir aus. Was hast du denn für Filme anzubieten?" Basti machte nicht die Anstallt, als wolle er die Küche verlassen, um mir seine Filme zu zeigen, also machte ich es vor und ging aus der Küche. Wir gingen ins Wohnzimmer und krosten im Filmeschrank herum: ,,Hier." sagte Basti plötzlich und hielt mir einen Film vor die Nase. ,,Einen Horrorfilm?" fragte ich ihn entsetzt. ,,Wieso nicht?" Basti sah mich so bettelnt an, dass ich entschloss mit ihm den Film zu gucken. Wir setzten uns im Wohnzimmer auf die Couch und Basti schaltete den Fernsehr ein. Auf dem Bildschirm erschien eine gruselige Schrift: Paranormal Activity
,,Basti, ich hab jetzt schon Angst." sagte ich. Ich meinte es ernst, aber trotzdem lachte ich. Basti hielt die Arme auf und ich kuschelte mich an ihn.

,,OH MEIN GOTT." schrieh ich auf und drückte mich fest an Basti, der mich nur auszulachen flegte. ,,Ich will nicht mehr, der Film ist mir definitiv zu gruselig." Basti grinste mich nur an und guckte weiterhin den Film. Ich dagegen legte mich so hin, dass ich nicht mehr auf den Bildschirm gucken konnte. Aufeinmal piekste es mich in der Seite: ,,BUUH." Ich zuckte total zusammen und lachte mich anschließend selber aus.
Irgendwann wurde mir kalt und ich nahm mir die Decke, die zusammengefaltet auf der Couch lag und deckte mich damit zu. Basti lies mich in ruhe und erschreckte mich nicht mehr, das hatte zur Folge, dass ich einschlief.







Wer noch nicht vorbei geschaut hat, dem empfehle ich es ;)
Dort erfahrt ihr, wann ich einen neuen Teil hochlade :*

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