Montag, 4. Juni 2012

Teil 1 [Mittwoch]




Das hier ist mein erster Blog. Ich bin noch nicht so geübt im Geschichten schreiben. Würde mich freuen, wenn ihr die Geschichte trotzdem lest. :)


http://www.youtube.com/watch?v=FNcrmhy8yzA&feature=autoplay&list=WL367A303D80F82673&playnext=11 ← Hört euch das Lied bitte beim Lesen an. ;)



Es war an einem Sommerabend in den Sommerferien, als ich an der Nordseeküste entlang lief. Kurz zuvor musste ich erfahren, dass meine Großmutter, die schon sehr lange krank war, gestorben ist. Nun bin ich mit meiner Familie an die Nordsee gefahren, um sie dort zu beerdigen. Ich spielte nachdenklich, mit den Füßen im Sand. Schon eine dreiviertel Stunde schländerte ich über die Küste. Ich genoss die Windstöße die durch mein Haar wehten, ich genoss einfach das Alleinsein und dachte über alles mögliche nach.

Plötzlich zuckte ich zusammen. Jemand hat mir von hinten an die Schulter gepackt. Langsam drehte ich mich um. Hinter mir stand ein Junge mit braunen Haare, Kastanien Braune Augen und einem sehr süßen Lächeln.
Ich guckte ihn, immer noch erschrocken, an. Ich sagte gar nichts. Seine Augen funkelten.
Doch dann unterbrach der Junge mich, in dem was ich tat und sagte: ,,Was machst du hier? Ich hab dich schon eine Weile beobachtet von der Brücke dahinten." Ich zog die Augenbrauen hoch, guckte nach links und nach rechts, dann guckte ich ihm wieder in die Augen und sagte: ,,Hier ist keine Brücke?!"
Er lachte und antwortete: ,,Dreh dich mal um."
Erst rührte ich mich nicht, aber dann grinste ich und schaute über das Wasser, das hinter mir war. Weit weg in der Ferne sah ich dann eine Brücke. Ich drehte mich wieder rum und sagte verärgert: ,,Du willst mich doch verarschen, als ob du mich von da hinten sehen kannst!" Wieder grinste der Junge, dessen Name ich nicht kannte. Wie bist du und was willst du überhaupt von mir?" ,,Tut mir leid, Ich bin Basti. Und wie heißt du?" antwortete er schnell und hielt mir die Hand hin, aber anstatt den Handschlag anzunehmen, ging ich in die Richtung der Düne. Basti setzte einen Gang höher und rannte mir hinterher. ,,Wo willst du hin?" ,,Weg!" sagte ich.
Er sah nachdenklich aus, als ich ihn anguckte, also klärte ich ihn auf: ,,Ich weiß nicht ob es richtig ist jetzt neue Kontakte zu knöpfen. Das fühlt sich so an, als würde ich einen Menschen der nicht mehr da ist durch einen neuen ersetzten."
sagte ich leise, blieb stehen und guckte auf den Boden. Ich wollte möglichst jeden Blickkontakt vermeiden, was mir aber nur für kurze Zeit gelang, weil ich einen Anruf erhielt. Ich zückte schnell mein Handy. Auf dem Bildschirm stand: OMA :)
Ich war verwirrt und traurig zugleich. Wie ging das? Meine Oma war gestorben.
Langsam bewegte ich einen Finger zum grünen Knopf. Ich  nahm den Anruf entgegen und sagte so verdutzt Hallo, dass sogar Basti, der in zwischen auch stehen geblieben war, bemerkte, dass irgendwas nicht in Ordnung war.
Am Handy erklang die Stimme meiner Mutter: ,,Heey Schatz, wo bist du? Wir wollen gleich Essen gehen. Willst du mit kommen?" Ich guckte auf die Uhr, es war schon 19:00 Uhr. Ich stimmte schnell zu: Ja, ich komm gleich zum Hotel. Bin in 20 Minuten da!"
Ich verabschiedete mich flüchtig bei Basti: ,,tschö. Ich muss jetzt gehen. War nett mit dir geredet zu haben." Basti war erstaunt wie eilig ich es aufeinmal hatte, er hatte schließlich nicht gewusst, was der jenige an der anderen Leitung sagte. Er rief mir noch schnell ein kurzes tschüss hinterher und ging in die andere Richtung.


,,Hallo Vanessa, mein Schatz. Hier sind wir!!" wurde mir zugerufen, als ich am Hotel angekommen war. ,,Nenn mich nicht immer Schatz!" antwortete ich verärgert auf die Rufe meiner Mutter. ,,Ich bin schließlich keine 3 mehr."
,,Ich weiß du hast schlechte Laune, aber denk doch nicht immer nur an Oma. Wir können auch nichts dafür. Guck doch, wir haben auch gute Laune."
,,Lasst mich doch einfach alle!!!" schrie ich und lief weg. Ich rannte und rannte. Ich rämpelte irgendwelche vorbeilaufende Menschen an und ich wurde angerämpelt, aber das war mir in diesem Moment egal. Nach gefühlten 5 Stunden blieb ich stehen und schmiss sich einfach auf die Knie in den Sand. Ich fing an zu weinen und war kurz vorm verzweifeln. Ich weinte so sehr, dass ich garnicht bemerkt hatte, dass sich Basti neben mich gesetzt hatte.
Er saß einfach da und rührte sich nicht.
Irgendwann guckte ich verzweifelt um mich und sah, dass jemand neben mir saß. Basti guckte mich an und grinste.
,,Lass mich, was willst du hier?" fragte ich energisch.
,,Soweit ich weiß, dürfen hier alle auf den Strand." sagte er neckend.
,,Das ist nicht witzig. Seh ich etwa so aus als ob ich jetzt Lust auf Witze hätte?"
Jetzt sagte er besorgt: ,,Nein, tut mir leid. Willst du mir vielleicht sagen was passiert ist?"
Wütend schubste ich ihn nachhinten, sodass er nicht mehr im Sand saß, sondern lag.
Verdutst und erschrocken sah Basti mich an: ,,Was war das denn jetzt?!"
Aber anstatt zu antworten senkte ich meinen Kopf, legte ihn auf seine Brust und schlief weinend ein.


Stunden später wachte ich auf. Er war weg, dort wo Basti vorher gesessen hat lag jetzt ein Zettel auf dem stand:

Tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin, aber ich musste dringend weg. Ich hoffe es geht dir ein bisschen besser. Wir sehen uns bestimmt in den nächsten Tagen. Bis dann. :)
Du kannst mich ja mal anrufen, hier ist meine nummer: 015748121504

Meine Decke kannst du übrings behalten, wenn du willst.
Sebastian :)

Erst nachdem ich den Brief gelesen hatte, war mir aufgefallen, dass ich mit einer rosa Decke zugedeckt war.
Ich stand auf, nahm den Zettel und die Decke und ging los. Wohin ich ging, wusste ich nicht genau.
Soll ich ihn anrufen? Bedanken müsste ich mich aufjeden fall...oder soll ich erst zu Mama gehen und mich entschuldigen?
Immer wieder gingen mir diese Fragen durch den Kopf.

Ich schaute zum Himmel, die Sonne war fast ganz untergegangen.
Sofort änderte ich die Richtung und war in ca. 25 Minuten in meinem Hotelzimmer, auch dort konnte ich alleine sein und über alles nachdenken, ich hatte nämlich darauf bestanden, dass ich mir nicht mit meinen Eltern oder meiner nervigen Schwester ein Zimmer teilen musste.
Ich schmiss mich aufs Bett und starrte den Zettel an.
Wieso hat er sich nicht mit seinem richtigen Namen vorgestellt? Wieso hat er nur seinen Spitznamen genannt?
Um das herraus finden zu können, müsste ich Basti anrufen.
Ich suchte mein Handy. In meiner Hosentaschen konnte ich es nicht finden, obwohl ich mein Handy eigentlich immer dabei hatte. Ich guckte durch das Zimmer und sah auf der Komode das Handy. 5 verpasste Anrufe...OMA :).
Ich war zwar alleine im Zimmer, aber trotzdem sagte ich, schon fast agressiv: ,,WARUM RUFT MICH IMMER JEMAND VON OMAS HANDY AN?"
Im gleichem Moment klopfte es an der Tür. Besonders viel Lust, jetzt jemanden zu sehen, hatte ich nicht. Widerwillig schlich ich zur Tür und öffnete sie langsam.
Meine Mutter war es. Direkt begann ich zu reden an: ,,Oh hallo Mama, sorry wegen eben. Ich hab überreagiert. Ich bin einfach nicht sehr gut drauf, was du hoffentlich verstehst. Ich will im moment einfach keinen sehen. Ich will einfach meine Ruhe. Wegen eben das tut mir wirk..." lachend wurde ich unterbrochen: ,,Ist schon gut. Ich kann es verstehen. Ich will dich auch nicht lange stören. Ich dachte nur, du magst ja so gerne Kekse und da hab ich dir welche mitgebracht." Ich nahm die Kekse entgegen und legte sie auf den kleinen Schrank, der sich rechts neben der Tür befand. ,,Danke Mama! Ich hab dich lieb. Ich geh jetzt schlafen!" ,,Gute Nacht. Schlaf gut." sagte ich zum Abschluss.
Nach dem ich die Tür geschlossen hatte, ging ich Richtung Fenster, schaute auf das blaue, stille Wasser. Ich stellte mir vor, wie ich Hand in Hand mit meiner Oma über den Strand laufe. Eine Träne läuft mir über das blasse Gesicht.
Mir kam der Gedanke wieder. Heute ist Mittwoch! Morgen ist die Bestattung.
Inzwischen war mein Gesicht Tränen überströmt.
Ich schaute zum Bett, auf dem der Zettel lag.
Nachdem ich im Bad war und wieder einigermaßen gut aussah, nahm ich mein Handy, den Zettel und wählte..Nach langem Düten schien jemand ran zugehen:

Hallo . . . hier ist die Mailbox von Basti. Wenn es dringend ist, könnt ihr mich erreichen unter: 5412752

Schnell suchte ich ein Blatt und einen Stift. Als ich dann endlich alles hatte, hatte er zuende gesprochen. Erneut rief ich an und wieder hörte ich nur: Hallo hier ist die Mailb....
Ich schrieb mir die Nummer auf und murmelte vor mich hin: ,,Wofür gibt es Handys wenn man nicht dran geht?"


Draußen wurde es schon dunkel. Ich lag inzwischen im Bett, machte das Licht aus und warf einen letzten Blick auf mein Handy: 22:35
Nach langem hin und her wältzen, schlief ich dann irgendwann unruhig ein.

2 Kommentare:

  1. sehr schöne Geschichte weiter so ;)

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  2. Hab den Blog gerade erst gefunden, und muss sagen der erste Teil gefällt mir wirklich sehr gut. Und ich kann mich auch total in die Situation rein versetzen :)
    Weiter so ;)

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